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Sonics-Seminar 2004

Sachbericht zum Sonics-Seminar 2004 der Deutschen Aidshilfe e.V.


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4 Gesamteinschätzung und Ausblick

Dem auf der Abschlussrunde des Sonics-Seminars am Sonntagvormittag erhaltenen Feedback konnte entnommen werden, dass sowohl Organisation, Moderation als auch Auswahl und Präsentation der Referate zur vollständigen Zufriedenheit der Seminarteilnehmer waren. Die Deutsche Aidshilfe (DAH) wurde aufgefordert, Sonics-Seminare weiterhin zu unterstützen, da hier konzeptionelle und inhaltliche Arbeit geleistet wird, die hoch innovativ, tatsächlich szenerelevant und (im deutsprachigem Raum) einmalig und damit unverzichtbar ist.

Die auf dem Sonics-Seminar 2004 durch Referate gesetzten Themen bzw. in Arbeitsgruppen erarbeiteten Inhalte und Handlungsvorschläge sollten weiter vertieft und umgesetzt werden:

  • Zu psychoaktive pflanzliche Mittel, die sowohl zu therapeutischen als auch genussorientierten Zwecken eingesetzt werden können, sollen präzise Informationen erarbeitet und kommuniziert werden. Bezüglich der Wiederverfügbarmachung kavakavahaltiger Arzneimittel für die HIV/AIDS-Therapie ist die DAH aufgefordert, ihren Einfluss geltend zu machen.

  • Der szeneübliche Mischkonsum ist in den Mittelpunkt der Arbeit zu stellen, die auf die Förderung von Drogenmündigkeit abzielt. Eine pauschale Verdammung von Mischkonsum wird als kontraproduktiv angesehen, über unter Umständen gefährliche Kombinationen ist sachgerecht aufzuklären. Dies gilt auch für problematische Interaktionen zwischen Partydrogen und antiretroviralen Medikamenten. Hilfreiche Forschungsaktivitäten zu Mischkonsum(verhalten) sollten unterstützt werden.

  • Das Sonics-Netzwerk strebt an, eigene Safer-Clubbing-Richtlinien zu erarbeiten, die prinzipiell auf alle Arten von Partyveranstaltungen anwendbar sind. Einzubeziehen sind auch organisatorische und strukturelle Maßnahmen, die Infektionsgefahren mit sexuell übertragbaren Krankheiten reduzieren und die Feierqualität für Partypeers mit HIV und AIDS erhöhen. Dabei braucht bei Sonics die "Schere im Kopf", die politisch nicht opportune Inhalte "ausschneidet", nicht zur Anwendung kommen.

  • Eine Safer-Snief-Kampagne zur Verhinderung von z. B. Hepatitis-Infektionen ist auch für die Techno- und Partyszene zu konzipieren und umzusetzen. Medien sind dabei Broschüren, Flyer, Websites z.B. der Sonics-Organisationen und Plakate. Snief-Röhrchen aus geeignetem Material sind auf Partys zu verteilen.

  • Das nächste Sonics-Cybertribe-Festival soll in einem Sommermonat als Open-Air statt­finden. Dabei wird der Safer-Clubbing-Standard weitestgehend verwirklicht. Insbesondere wird darauf geachtet, gesundheitsförderliche Maßnahmen für Menschen mit HIV und AIDS voll umzusetzen.

 

 

Tibor Harrach
[Sprecher Sonics-Netwerk für Rhythmus und Veränderung,
Vorsitzender Eve & Rave e.V. Berlin]


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