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Ecstasy als Genussmittel

Genuß, Kultur, Aufklärung und Bewußtsein - ein Referat von Hans Cousto


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Referat von Hans Cousto


vorgetragen am Mittwoch, 5. Februar. 1997 in Eppenheim/Taunus anläßlich des Fortbildungsseminars "Drogen- und AIDS-Prävention", in Zusammenarbeit organisiert von der Deutschen AIDS-HILFE e.V., Ref. Schwule und Drogen und EVE & RAVE e.V. Berlin

 

  1. Schlußbetrachtung

  1. Ecstasy ist mehr, als nur ein Genußmittel

    Ecstasy wird heutzutage bereits von Millionen Menschen weltweit als Genußmittel gebraucht, von Rentnern als Kuscheldroge, von deren Kindern als Liebesdroge und deren Enkeln vornehmlich als Tanzdroge. Die verstärkende Wirkung auf Gefühl und Empfindungen steigert bei der jeweiligen Tätigkeit den Genuß. Doch gerade in der jüngsten Generation der Ecstasygebraucher gibt es eine ganze Schar, für die ist Ecstasy weit mehr, als nur ein Genußmittel oder Katalysator für das Feingefühl: Ecstasy hat nicht nur einen sekularen (weltlichen), sondern einen echten divinatorischen (seherischen, göttlichen) Charakter.

    Technotanzen ist für einige eben mehr, als nur ein Freizeitvergnügen. Technotanzen kann ein Weg essentieller Offenbarung sein und absolut religiösen Charakter haben. Ecstasy erleichtert den Weg der Tanzekstase und verstärkt die Empfindungen der "Entzückung", jenem höheren Grad der Begeisterung, der durch den zeitweiligen Verlust des Gegensatzes von Ich und Außenwelt geprägt ist und durchtränkt von den höchsten Zuständen der Freude, Liebe und Andacht.

     

     

     

 


© 1997 Hans Cousto.
Eine leicht gekürzte Fassung dieses Vortrages wurde unter dem Titel: "Ecstasy als Genußmittel. Plädoyer für einen gelassenen, aber hochinformierten Drogengebrauch" im Buch "Ecstasy – Design für die Seele" abgedruckt. (Hrsg. Jürgen Neumeyer, Henning Schmidt-Semisch: Ecstasy – Design für die Seele, Freiburg 1997)


 

Literaturhinweis:

Hrsg. Neumeyer, Jürgen + Schmidt-Semisch, Henning
Ecstasy – Design für die Seele?
336 Seiten, Paperback, Lambertus-Verlag, Freiburg im Breisgau 1997
ISBN 3-7841-0944-6, SFr. 38.--; DM 40.—

"Ecstasy – Design für die Seele?" ist mit das beste Buch, daß zum Thema Ecstasy bisher erschienen ist, da vornehmlich AutorInnen aus den verschiedensten Sachgebieten in diesem sehr informativen Sammelband zu Worte kommen, die selbst federführend mit der Materie zu tun haben und in schonungsloser Offenheit die Dinge beim Namen nennen. Wissenschaft und Kultur der Droge Ecstasy werden ebenso präzise dargestellt wie die juristischen und politischen Phänomene aus dem Umfeld der Kultdroge.

Begriffe wie Designer-Drogen und Ecstasy sind zu einem festen Bestandteil des Wortschatzes der Medien geworden und spielen in der jüngeren Drogenpolitik eine immer größer werdende Rolle, dabei existieren keine allgemein verbindliche Definitionen dieser Begriffe. Basieren Aussagen auf diesen Begriffen, wirken sie zuweilen schwammig und ihre Konturen lassen oft eine klare Schärfe vermissen. Saubere Definitionen und präzise Abhandlung verhelfen hier zu mehr Klarheit und Eindeutigkeit.

Aus dem Inhalt:
Henning Schmidt-Semisch: Designer-Droge Ecstasy? Notizen zu Begriff und Geschichte eines Problems; Ingo Ilja Michels: Designer Drug Panic, über den öffentlichen Umgang mit einem neuen Drogenphänomen; Ronald Hitzler + Michaela Pfadenhauer: Techno: Jugendkultur und/oder Drogenkultur? Soziologisch-ethnographische Eindrücke aus der Techno-Szene Marsha Rosenbaum + Patricia Morgan + Jerome E. Beck: "Auszeit": Ethnographische Untersuchungen zum Ecstasy-Konsum Berufstätiger; Katrin Krollpfeiffer: Die Rituale der Ecstasy-Szenen: Wegweiser zu einer alternativen Form von Drogenkontrolle; Alexander Shulgin: Die frühe Geschichte von MDMA; Erik Fromberg: Die Pharmakologie und Toxikologie von MDMA; Stefanie Iwersen + Klaus Püschel: Todesfälle – toxische Effekte – Gefahren durch Ecstasy; Peter Hess: Therapie mit Entaktogenen; Juraj Styk: MDMA-Therapie in der Schweiz; Horst Bossong: Ecstasy-Politik: "The same procedure as every time!?"; Lorenz Bollinger + Sven Burkhardt: MDMA: Das Recht auf Qualitätsbestimmung und therapeutischen Gebrauch; Artur Schroers: Ecstasy-Gebrauch und Sekundärprävention. Ein akzeptanzorientiertes Konzept für den Bereich Techno- und Party-Kultur; Hans Cousto: Ecstasy als Genußmittel, Plädoyer für einen gelassenen, aber hochinformierten Drogengebrauch; Jürgen Neumeyer + Henning Schmidt-Semisch: Für das Recht auf Genuß – Ecstasy legal.

+ Interviews mit Produzenten und Dealern
+ Projektdarstellungen von Eve & Rave, Drobs Hannover, Krisenhilfe Essen
+ Safer Ecstasy-Use – Hinweise zur Genußoptimierung und Risikominimierung
+ Dokumentation: Das Drug-Checking-Programm von Eve & Rave – Ecstasy-Pillen Testresultate
+ Hilfreiche Adressen.


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