Fuckparade 2009

 
Demonstration für eine vielfältige und soziale Stadtkultur



Redaktion Webteam www.eve-rave.net Berlin
Pressemitteilung vom 19. August 2009 zur Fuckparade

Am Samstag, 22. August 2009, wird die 12. Fuckparade mit voraussichtlich 17 Musikwagen durch Berlin ziehen. Gegenstand der »Fuckparade 2009« ist die schleichende, undiskutierte Stadtumstrukturierung in Berlin. Als Kernthema wird 2009 die von Investoren gesteuerte Umgestaltung der Spreeufer herausgestellt. Der Schwarze Kanal, die Eisfabrik, die Bar25, das Yaam und zahlreiche weitere Kultur-, Wohn- und Sozialprojekte, sowie der freie Zugang zum Spreeufer sind akut gefährdet. Die kulturellen Freiräume entlang der Spree sind ein positives Image ausstrahlende Orte, die Berlin interessant nach außen und vielschichtig nach innen machen – im krassen Gegensatz dazu stehen die dort geplanten Einkaufszentren, Bürohochhäuser, Werbetafeln und Parkhäuser, die Berlin langsam in eine beliebige, kulturell unattraktive Stadt verwandeln. Die kreative Subkultur in Berlin ist ein einzigartiges Kulturerbe, das nicht der Profitgier einzelner Investoren und dem Lobbyismus weniger Politiker geopfert werden darf! Berlin gehört den Berlinern und nicht ein paar global agierenden Kapitalisten und Möchtegern-Demokraten!

Die »Fuckparade« versteht sich als offener Interessenverbund politisch und subkulturell aktiver Künstler und Gruppierungen unterschiedlichster Musik- und Kunstszenen. Sie ist uneingeschränkt jedem zugänglich, der kulturelle Vielfalt, persönliche Freiheit und gesellschaftliche Toleranz als grundlegende gesellschaftliche Wertvorstellungen teilt und verbreitet. Gleichzeitig distanziert sich die Fuckparade ausdrücklich von Ausgrenzung, Intoleranz und Faschismus. No Nazis, anywhere! Weder auf der Straße noch in der Politik!

Kundgebungsbeginn: Revaler Straße,
Samstag, 22. August 2009, 14:00 Uhr


Druckerfreundliche Version (PDF-Format, 84 KB, 3 Seiten):
http://www.eve-rave.net/abfahrer/presse/presse09-08-19.pdf


Fuckparade 2009

Auf der »Fuckparade« wird seit 1997 Jahr für Jahr für den Erhalt und Ausbau der Subkultur in und um Berlin und gegen die Verdrängung aus der Basis der Bevölkerung gewachsener Kulturprojekte aus der Innenstadt demonstriert. Die »Fuckparade« wird in bekanntlich lautstarker unüberhörbarer Weise auch im 12ten Jahr ihren Unmut über aktuelle gesellschaftliche und infrastrukturelle Entwicklungen auf die Berliner Straßen bringen. Die Versammlung startet am Samstag, den 22. August 2009, 14:00 Uhr, auf der Revaler Straße in Berlin-Friedrichshain.

Die »Fuckparade« versteht sich als offener Interessenverbund politisch und subkulturell aktiver Künstler und Gruppierungen der unterschiedlichsten Musik- und Kunstszenen. Sie ist uneingeschränkt jedem zugänglich, der kulturelle Vielfalt, persönliche Freiheit und gesellschaftliche Toleranz als grundlegende Wertvorstellungen teilt und verbreitet. Gleichzeitig distanziert sich die Fuckparade ausdrücklich von Ausgrenzung, Intoleranz und Faschismus. No Nazis, anywhere! Weder auf der Straße, noch im Club, noch auf der Demo, noch im Parlament!


Die Fuckparade wehrt sich aktiv gegen die einseitig an wirtschaftlichen Interessen ausgerichtete Umstrukturierung der Stadt

Gegenstand der »Fuckparade 2009« ist die Stadtumstrukturierung in Berlin, wobei als Kernthema die von Investoren gesteuerte Umgestaltung der Spreeufer herausgestellt wird. Der Schwarze Kanal, die Eisfabrik, die Bar25, das Yaam, das SO36 und zahlreiche weitere Kultur-, Wohn- und Sozialprojekte sind akut gefährdet. Die kulturellen Freiräume entlang der Spree sind ein positives Image ausstrahlende Orte, die die Stadt spannend und vielschichtig machen und nicht die dort geplanten Einkaufszentren, Bürohochhäuser, Werbetafeln und Parkhäuser. Berlin gehört seinen Bewohnern und nicht ein paar global agierenden Kapitalisten!

Die aktuell bedrohten Projekte brauchen die proaktive Unterstützung der Kultur schaffenden und der Kultur genießenden Menschen in Berlin! Die Organisatoren und Teilnehmer der »Fuckparade« schaffen und genießen Kultur in einer Art und Weise, die viele Menschen nach Berlin lockt. Die Partykultur in Berlin ist ein einzigartiges Kulturerbe, das nicht der Profitgier einzelner Investoren geopfert werden darf. Es darf nicht zugelassen werden, dass die kulturelle und soziale Infrastruktur und die urban-experimentelle Underground-, Kiez- und Clubkultur durch einen musikalischen und kulturellen Mainstream verdrängt wird, der auch noch mit allen negativen Folgen der Gentrifizierung bezahlt werden muss.

Die Organisatoren und Teilnehmer der »Fuckparade 2009« wollen der Vertreibung eines Großteils der Bevölkerung aus dem Zentrum Berlins an den Rand der Stadt nicht tatenlos zusehen! Mit viel Krach in der Tradition der »Fuckparade« in Form einer sub- und multikulturellen Demonstration soll gemeinsam ein Zeichen gesetzt werden, wie es seit Jahren jeden Sommer getan wird. Inzwischen haben auch andere Bevölkerungskreise die akute Bedrohung des Ambientes und des Flairs entlang der Spree erkannt und haben begonnen, sich gegen die Zerstörung dieses einzigartigen und vielfältigen Zentrums der Stadt zu wehren. Die Bündnisse »Media Spree versenken« und »Megaspree« zeugen davon, sowie der haushoch gewonnene Volksentscheid »Spreeufer für alle«. Dieser zeigt, dass für diese Ziele ein großer Rückhalt in der Bevölkerung besteht. Deshalb werden auf der Fuckparade auch Referenten aus dem Kreise dieser Bündnisse zu hören sein.


Clubs schaffen Freiräume!

Subkulturen sind gesellschaftliche Vorreiter. Bei ihnen entsteht schon, wofür der Mainstream erst Jahrzehnte später bereit ist. Wer von Clubs und anderen Formen des subkulturellen Zusammenseins Stubenreinheit erwartet ist entweder Fortschrittsverweigerer oder schlicht ignorant. In diesem Zusammenhang ist die »Fuckparade« gegen eine knüppelharte Razzienpolitik und überharte Verfolgung von Minimal-Delikten zur Befriedigung der Boulevardpresse. Gegen die Totalüberwachung der Lebenswelten.

Für temporäre wie auch für traditionelle kulturelle Projekte müssen unbürokratische Wege geschaffen werden, um legal arbeiten zu können. »Illegale« Clubs sind kein Selbstzweck und dienen nicht der Bereicherung, sondern stellen eine Kapitulation vor dem zeitlichen und/oder bürokratischen Aufwand dar, der spontane oder zeitlich begrenzte Projekte unmöglich macht. Zudem gibt es eine räumliche Not für solche temporären Projekte durch gezielte Schließungen – und das trotz des ungeheuren Leerstands von Bürogebäuden und Gewerbeimmobilien in der Innenstadt Berlins.

Die kulturellen Freiräume entlang der Spree sind ein positives Image ausstrahlende Orte, die die Stadt spannend und vielschichtig machen. An der »Fuckparade« wird demonstriert für den Erhalt dieser Kulturräume. Start der Demo mit Auftaktkundgebung: Samstag, den 22. August 2009, 14:00 Uhr, in der Revaler Strasse in Berlin-Friedrichshain. Ende der Demo mit Abschlusskundgebung: Dircksenstrasse, Berlin-Mitte. Fuckparade Soli-Party: Tacheles in der Oranienburger Straße, Berlin-Mitte ab 22:00h.

Die Route

Die Auftaktkundgebung wird in der Revaler Straße beim »RAW-Gelände« stattfinden. Der Weg führt dann über die Warschauer Straße zur Spree, dann entlang der Spree in der Mühlenstraße an der »O2-World« (das architektonische Geschwür zwischen Bahnanlagen und Spree) vorbei bis zur Schillingbrücke. Dabei wird der Demonstrationszug am »Yaam« und den Clubs »Maria« und »Josef« vorbeiziehen. Auf der Schillingbrücke wird die Spree ein erstes Mal überquert. Dann führt der Weg durch die Köpenicker Straße am ehemaligen Club »Ufo« vorbei zum Schlesischen Tor, von dort über die Skalitzer Straße zum Görlitzer Bahnhof und dann in die Oranienstraße. Am Heinrichplatz wird es in der Nähe des Clubs mit Kultstatus »SO 36«, der von der Schließung bedroht ist, eine Zwischenkundgebung geben. Von der Oranienstraße wird es über die Prinzen-, Heinrich-Heine- und Brückenstraße zur zweiten Spreeüberquerung an der Jannowitzbrücke gehen. Endpunkt der Demonstration mit Abschlusskundgebung wird die Kreuzung Dircksenstraße / Schicklerstraße sein. Länge der Route: 7,6 Kilometer.


Soli-Party im Tacheles

Nach der »Fuckparade« wird es ab 22:00 Uhr im Tacheles, Oranienburgerstr. 53-56, Berlin-Mitte eine würdige Soli-Party für die »Fuckparade« geben mit einem Speedcore/Gabba Floor und einem Techno Floor. Auf einer Infostand Area im 4. Stock wird über Party- und Rauschkultur, Daten- und Videoüberwachung sowie Basis- und Herrschaftspolitik Informationen geben. Einlass: 6,00 Euro

Weitere Informationen zur »Fuckparade« und zur Party:
http://fuckparade2009.blogsport.de/



Frühere Pressemitteilungen von Eve & Rave zur Fuckparade

2002   Fuck the Love Parade  -  Love the Fuckparade
http://www.eve-rave.net/abfahrer/presse/presse02-07-07.html
2003   Love the Fuckparade
http://www.eve-rave.net/abfahrer/presse/presse03-06-20.html
2004   Fuckparade 2004
http://www.eve-rave.net/abfahrer/presse/presse04-06-27.html
2005  Aufruf zur Fuckparade 2005
http://www.eve-rave.net/abfahrer/presse/presse05-08-03.html
Versammlungsrecht und Demonstrationen
Bundesverwaltungsgericht bestätigt Demonstrationsstatus der Fuckparade
http://www.eve-rave.net/abfahrer/presse/presse07-05-17.html
Pressemitteilung vom 6. August 2008 zur Fuckparade
http://www.eve-rave.net/abfahrer/presse/presse08-08-06.html




Berlin, den 19. August 2009
Redaktion Webteam Eve & Rave e.V. Berlin

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