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Revision des Betäubungsmittelgesetzes (BetmG)

Verordnungsveränderungen zur besseren Kontrolle des Hanfanbaus
und des Vertriebs von Hanfprodukten
Ergebnisse des Vernehmlassungsverfahrens


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IV. i., ii., v.

 

 

  1. Auswertung zu den »Hanfverordnungen«

     

  1. Einleitung

    Da die verschiedenen Varianten für eine Revision des BetmG eine unterschiedliche gesetzliche Stellung des Cannabis vorsehen, sind die Stellungnahmen zu den Änderungen der Verordnungen für eine bessere Kontrolle des Anbaus von Hanf und des Handels mit Hanfprodukten im Zusammenhang mit den Revisionsvorschlägen zur Gesetzesrevision zu sehen. Vielfach verzichteten die Vernehmlassenden auf eine ausdrückliche Äusserung zu den Verordnungsänderungen, da sie eine gegenüber dem geltenden BetmG liberalere Variante bezüglich der gesetzlichen Stellung von Cannabis bevorzugten (BR1, SGK1, SGK2, SGK3). Frage I richtete sich somit an diejenigen Vernehmlassenden, die bezüglich der gesetzlichen Stellung von Cannabis den Status quo des geltenden Gesetzes oder die Variante BR2 (sog. restriktivere Variante) unterstützen.

    Die Vernehmlassenden, die sich überhaupt nicht zu den Hanfverordnungen geäussert haben, werden nur in der Auswertung zu Frage 6 erwähnt und in der Auswertung der Fragen I-III nicht mehr gezählt.

     

     

     

  2. Zusammenfassung

    Von den 13 Kantonen, die bezüglich der gesetzlichen Stellung von Cannabis den Status quo oder die Variante BR2 unterstützen, sprechen sich fast alle für die Revision der Verordnungen aus (Les Cantons de NE et de GE ne se prononcent pas explicitement sur ce sujet). Hierzu zählen die Kantone GL und SH, die jedoch eine Lösung im Rahmen eines Opportunitätsprinzips bevorzugen. Auch die Kantone FR, TG, TI und UR könnten sich eine Strafbefreiung von Anbau, Herstellung und Handel mit Cannabis unter bestimmten Umständen vorstellen, jedoch müssten die Voraussetzungen auch in diesem Falle - wie bei den vorgeschlagenen Hanfverordnungen - gesetzlich klar definiert werden.

    5 dieser Kantone möchten für deren Inkraftsetzung jedoch das Ergebnis der parlamentarischen Debatte über die Gesetzesrevision abwarten, für die übrigen begründet das überwiegende Bedürfnis nach Rechtssicherheit ein sofortiges Verabschieden der Hanfverordnungen, ungeachtet der Diskussionen zur Stellung von Cannabis auf Gesetzesebene.

    Der Kanton AG begrüsst die Hanfverordnungen und deren sofortige Inkraftsetzung, obwohl er die Gesetzesvariante BR1 unterstützt.

    Die 12 Kantone, welche eine liberalere gesetzliche Regelung bezüglich Hanf vertreten, lehnen die Hanfverordnungen grundsätzlich ab.

    Bei den Bundesratsparteien unterstützen die CVP und SVP klar die Variante BR2 bzw. den Status quo, folglich auch die Hanfverordnungen und deren sofortige Inkraftsetzung; FDP und PS lehnen beides ab. Gemäss FDP würde mit den Hanfverordnungen das Rad zurückgedreht.

    Pour le PS, une telle mise en vigueur immédiate de dispositions légales va à l'encontre d'un véritable débat démocratique (PS). Die übrigen Parteien (SD, EVP, FPS, LPS, EDU) teilen weitgehend die Meinung der SVP.

    Bei den eidgenössischen Kommissionen, interkantonalen Organisationen und Städten lehnen mit Ausnahme des SSV alle die Hanfverordnungen ab. Sie weisen z.T. darauf hin, dass die Hanfverordnungen wieder zu einer unerwünschten Vermischung der Szenen von harten und weichen Drogen führen würden. Mit knapper Mehrheit seiner Mitglieder unterstützt der SSV die Hanfverordnungen und deren sofortige Inkraftsetzung.

    Ca. zwei Drittel aller im Gesundheits-, Sucht und Jugendbereich tätigen Organisationen lehnen die Hanfverordnungen grundsätzlich ab. Wenn überhaupt wird dies zumeist mit der Gewährleistung einer kohärenten Drogenpolitik, der Ermöglichung einer breiten, demokratischen Debatte oder allgemeinen rechtsstaatlichen Prinzipen begründet.

    Die Justiz und Strafverfolgungsbehörden begrüssen mehrheitlich die Hanfverordnungen, ohne sich für eine Gesetzesvariante auszusprechen.

    Nur 5 Vernehmlassende aus den wirtschaftlichen und kirchlichen Kreisen äusserten sich ausdrücklich zu den Hanfverordnungen, von denen zwei diese unterstützen (CP, cft). Hingegen lehnen der SBV, der SGB und VSIG diese Änderungen ab, letztere beide auch ein sofortiges Inkrafttreten, falls sich eine Mehrheit für BR2 ausspräche.

     

     

     

     

  3. Detaillierte Auswertung

     

    Zusammenfassend sei nochmals festgehalten wie sich die die Vernehmlassenden auf die Frage 6 des Fragenkatalogs, welche Gesetzesvariante bevorzugt werde, geäussert haben:

     

     

    Kantone: 26 Stellungnahmen

    BR 1

    7 (AI, AR, BE, GR, OW, SG, SO)

    BR 1 mit Vorbehalt

    1 (AG)

    SGK 1 mit Vorbehalt

    1 (BS)

    SGK 2

    2 (SZ, ZG)

    BR 2

    7 (FR, GE, LU, NW, TG, TI, UR)

    BR 2 mit Vorbehalt

    2 (GL, SH)

    keine
    3 für Status quo:
    3, da keine optimal:
    6
    NE, VD, VS
    BL (tendiert zu SGK 2), JU (proche de CF 2, pour le cannabis de CF 1), ZH (tendiert zu BR2)

     

     

     

    Politische Parteien: 10 Stellungnahmen

    SGK 1 / BR 1

    2 (FDP, PS)

    CSSS 1

    1 (PES)

    BR 2

    1 (CVP)

    keine
    6 für Status quo:
    6
    (SVP, SD, FPS, EVP, PLS, EDU)

     

     

     

    Eidg. Kommissionen, interkantonale Organisationen und Städte: 16 Stellungnahmen

    BR 1

    8 [AMCS, CNRCPS, EKJ, EKFF, KKBS, NDA (Mehrheit), SKOS, SODK (Mehrheit)]

    BR 1 mit Vorbehalt

    2 (EKDF, St ZH)

    BR 2

    1 [SSV (Mehrheit)]

    Keine Äusserung

    5 (APC, EKA, EKAF, SKBS, St BE)

     

     

     

    Im Gesundheits-, Sucht- und Jugendbereich tätige Organisationen: 35 Stellungnahmen

    BR 1

    9 (ASPAS, FMH, SPK-ASI, AT, GREAT, KOSTE, VEV-DAJ, Pro juv, SAJV)

    BR 1 / SGK 1

    2 (DroLeg, SGPG)

    SGK 1

    7 (AHS, ARUD CH, ASID, FKGS SGS, FSP, SPV, VSD)

    SGK 2

    2 (DSJ, JGer-DCH)

    SGK 3

    1 (VCRD)

    BR 2

    3 (SAMW, SAV, Juvente)

    keine
    4 für Status quo:
    3, da keine optimal
    4 keine Äusserung:
    11
    (SÄgD, AAS, JoD, EgD)
    [SFA, IOGT CH (am ehesten BR2), Pro Aere]
    (ASA, ASN, CRIAD, SDSS)

     

     

     

    Justiz und Strafverfolgungsbehörden: 12 Stellungnahmen

    SGK 2

    1 (SVJSRP)

    SGK 2 mit Vorbehalt:

    1 (VSKC)

    SGK 2 / BR 2 mit Vorbehalt:

    1 (KKPKS)

    keine
    4 für Status quo:
    1 ohne Mehrheit für eine Variante:
    5
    (KSPD)
    (CAPP, Stapo ZH, SVSP, VSPB)

    Keine Äusserung

    4 (KSBS, SGRM, StAW BE, StAW AG)

     

     

     

     

    Übrige interessierte Kreise:

    Wirtschaftliche Kreise: 42 Stellungnahmen

    BR 1

    3 (SBV, SGB, VSIG)

    SGK 1

    1 (kf)

    keine
    2 für Status quo:
    2
    (SGV, CP)

    Keine Äusserung

    36 (ANCV, ASVE, BA AG, BSV, CISC, COOP, CSDV, Distiswiss, DW, DWK, FSV, GS, GSSM, IP, KSK, Promarca, SAGV, SBrV, SEVS, SHIV, SHV, SMS, SOV, SSV-FSS, SVA, SW, SWBV, VH, VSTH, VSTWH, VSW, VSWK, VSZ; CVA, FRP, FRSP)

     

     

     

    Hanfkreise: 4 Stellungnahmen

    SGK 1

    1 (ASC)

    BR 1 / SGK 1

    1 (SHK)

    keine

    2 (ASAC, Leg it)

     

     

     

    Kirchlich-religiöse Kreise: 4 Stellungnahmen

    BR 1

    1 (SEK)

    BR 2

    1 (SBK)

    keine
    1 für Status quo:
    1
    (cft)

    Keine Äusserungen

    1 (HEKS)

     

     

     

    Regionale und andere: 20 Stellungnahmen

    BR 1

    9 (all F, AVMCT, BAV (mit SGK3), BeFo (mit SGK 1), OSEO, OVFS, SGF, SuPZ, VSU)

    SGK 1

    4 (ARUD ZH, DJS, GSG, SP BS)

    keine
    5 für Status quo:
    5
    [cft-rom, IOGT BS (am ehesten BR2), PGD, UDF VD, VPM]

    Keine Äusserung

    2 (AAT, CB-Rom)

     

     

     

    Kleinere Gruppierungen und Private (P): 10 Stellungnahmen

    BR 1

    3 (Stift ES, 1 P, Sune-Egge)

    SGK 1

    1 (VNB)

    keine

    6 für Status quo (AGbE, LoD, BP, NRB, Réagir, VJB)

     

 


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