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Revision des Betäubungsmittelgesetzes (BetmG)

Verordnungsveränderungen zur besseren Kontrolle des Hanfanbaus
und des Vertriebs von Hanfprodukten
Ergebnisse des Vernehmlassungsverfahrens


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III. iii. 3. Frage 6

 

 

  1. Auswertung zu den fünf vorgeschlagenen Varianten bezüglich Strafbestimmungen

     

    Frage 6:

    Falls Sie Frage 5 mit » Ja « beantwortet haben, welcher der zur Diskussion gestellten Varianten geben Sie den Vorzug?

     

     

     

    Der Inhalt der fünf vorgeschlagenen Varianten ergibt sich aus der nachfolgenden Tabelle:
    Varianten zu den Strafbestimmungen des BetmG (Art. 19ff)

     

    Tätigkeit

     

    Akt. Gesetz

     

    SGK 1

    SGK 2

    SGK 3

     

    BR 1

    BR 2

                       

    Konsum
    Hanf / Cannabis

     

    verboten 1 2

     

    erlaubt

    erlaubt

    Opportunität

     

    erlaubt 5
    älter als 18

    erlaubt 5
    älter als 18

    Konsum
    übrige Betm

     

    verboten 1 2

     

    erlaubt

    verboten 1 2

    Opportunität

     

    erlaubt 5
    älter als 18

    Opportunität

                       

    Erwerb, Besitz etc
    Hanf / Cannabis

     

    verboten 1 2

     

    erlaubt

    erlaubt

    Opportunität

     

    erlaubt 5
    älter als 18

    erlaubt 5
    älter als 18

    Erwerb, Besitz etc
    übrige Betm

     

    verboten 1 2

     

    erlaubt

    verboten 1 2

    Opportunität

     

    erlaubt 5
    älter als 18

    Opportunität

                       

    Fabrikation & Handel
    Hanf / Cannabis

     

    verboten 2
    Ausnahme- bew. für
    Forschungs- zwecke

     

    Opportunität

    Opportunität

    Opportunität

     

    Opportunität

    verboten 2
    THC / Sortennach- weis für Hanf- produkte; teilweise bewilligungs- pflichtig

                       

    Hanfanbau für
    Drogen- konsum

     

    verboten

     

    Opportunität

    Opportunität

    Opportunität

     

    Opportunität

    allgem. Bewilligungs- pflicht 3

    Hanfanbau für
    Industrie- bedarf

     

    erlaubt

     

    erlaubt

    erlaubt

    erlaubt

     

    erlaubt

    erlaubt 4
    Meldepflicht

                       

    Sonderfälle

     

    unentgeltliche Abgabe straffrei; abhängige Kleinhändler strafbar; Therapie statt Strafe möglich

     

    Therapie statt Strafe bei Delikten im Zusammen- hang mit Abhängigkeit möglich

    Therapie statt Strafe bei Delikten im Zusammen- hang mit Abhängigkeit möglich

     

     

    Therapie statt Strafe bei Betm- Delikten; Angebot von Suchtmitteln an Jugendliche durch Art. 136 StGB verschärft geahndet

    Therapie statt Strafe bei Betm- Delikten; Angebot von Suchtmitteln an Jugendliche durch Art. 136 StGB verschärft geahndet

 

 

 

Für BR 1

Kantone: AG, AI, AR, BE, GR, OW, SG, SO.
Städte, eidg. Kommissionen, interkant. Organisationen: AMCS, CNRCPS, EKDF (mit Lizenzierungsmodell für Cannabisanbau, -produktion, -handel), EKFF, EKJ, KKBS, NDA, SKOS, SODK, ST ZH (Verbot öffentlicher Konsum), AG (Opportunität statt Strafbarkeit für Jugendliche).
Im Gesundheits-, Sucht- und Jugendbereich tätige Organisationen: ASPAS, FMH, SBK-ASI, AT, GREAT (avec un modèle de vente sous licence pour le cannabis), KOSTE, VEV DAJ, pro juv, SAJV.
Wirtschaftsverbände: SBV SGB, VSIG.
Kirchlich-religiöse Kreise: SEK.
Private/regionale/kleinere Gruppierungen: all F, AVMCT, OSEO (avec un modèle de vente sous licence pour le cannabis), OVFS, SGF, SuPZ, VSU, StiftES, Sune-Egge, P.

 

 

Für BR 2

Kantone: FR, GE, GL, LU, NW, SH, TG, TI, UR.
Parteien: CVP.
Städte, eidg. Kommissionen, interkant. Organisationen: SSV.
Im Gesundheits-, Sucht- und Jugendbereich tätige Organisationen: SAMW, SAV, juvente,
Kirchlich-religiöse Kreise: SBK.

 

 

Für SGK 1 / BR 1

Parteien: FDP, PS.
Im Gesundheits-, Sucht- und Jugendbereich tätige Organisationen: SGPG, Dro Leg.
Wirtschaftsverbände: SHK
Private/regionale/kleinere Gruppierungen: BeFo.

 

 

Für SGK 1

Kantone: BS (mit Modifikationen bezüglich Opportunitätsprinzip).
Parteien: PES.
Im Gesundheits-, Sucht- und Jugendbereich tätige Organisationen: AHS, FKGS SGS, FSP, SPV, ARUD CH, ASID, VSD.
Wirtschaftsverbände: ASC, kf.
Private/regionale/kleinere Gruppierungen: SP BS, ARUD ZH, DJS, GSG, VNB.

 

 

Für SGK 2

Kantone: SZ, ZG.
Im Gesundheits-, Sucht- und Jugendbereich tätige Organisationen: DSJ, Jger-D-CH.
Strafverfolgungsbehörden: KKPKS, SVJSRP (falls Strafbefreiung), VSKC.

 

 

Für SGK 3

Im Gesundheits-, Sucht- und Jugendbereich tätige Organisationen: VCRD.

 

 

Status quo

Kantone: NE (en cas de révision, privilégierait CF 2, variante qui paraît la plus à même de protéger les mineurs), VD, VS.
Parteien: SVP, EDU, EVP, FPS, PLS, SD (wenn, dann BR2).
Im Gesundheits-, Sucht- und Jugendbereich tätige Organisationen: AAS, SägD, EgD, IOGT CH und BS (wenn, dann BR 2), JoD.
Strafverfolgungsbehörden: CAPP, SVSP, VSPB, Stapo ZH.
Wirtschaftsverbände: sgv, CP. ASAC.
Kirchlich-religiäse Kreise: cft.
Private/regionale/kleinere Gruppierungen: PGD, VPM, AgbE, IOGT BS, LoD, NRB, VJB, UDF-VD, Réagir.

 

 

Keine Variante ist optimal

Tendenz zu BR 2: ZH, JU (s'agissant du cannabis, proche de CF 1).

Tendenz zu SGK 2: BL.

Konsum und Anbau zum eigenen Konsum straflos, gewerbsmässige Abgabe, Verkauf strafbar: Pro Aere.

Keine, ohne anderen Vorschlag: SFA.

KSPD unterstützt die Varianten: BR 1, BR 2, SGK 2.

BAV: BR 1 für Konsum und Vorbereitungshandlungen, SGK3 bezüglich Anbau und Handel bei allen Betäubungsmitteln, substanzabhängig.

 

 

Keine Bemerkungen, unklar

Städte, eidg. Kommissionen, interkant. Organisationen: APC, EKA, EKAF, SKBS, ST BE.
Im Gesundheits-, Sucht- und Jugendbereich tätige Organisationen: ASA, CRIAD.
Strafverfolgungsbehörden: KSBS, SGRM, StAW BE, StAW AG,.
Kirchlich-religiöse Kreise: HEKS.
Private/regionale/kleinere Gruppierungen: CB-Rom, cft-rom, BP.

 

 

Kritik, Anregungen

Bedenken bezüglich der Ausgestaltung des Jugendschutzes, resp. bei den Varianten der SGK des fehlenden Jugendschutzes, werden in Kapitel 2.4. aufgeführt.

 

 

Zusammenfassung

Von den Kantonen unterstützen 9 BR 1 oder SGK 1, 11 sind für BR 2 bzw. SGK 2, 3 für den Status quo und 3 finden keine Variante optimal (BL tendiert zu SGK 2, JU zu BR 2 jedoch für Cannabis zu BR 1 und ZH zu BR 2). Bei den Bundesratsparteien unterstützen FDP und PS SGK 1/BR 1, die CVP BR 2 und die SVP den Status quo. Die Kommissionen, Städte, interkant. Organisationen sind mehrheitlich für BR 1 (10). Bei den Fachorganisationen sind 18 für BR 1/SGK 1, 5 für SGK 2/BR 2 , eine für SGK 3, 5 für den Status quo und 2 unterstützen keine Variante, da keine optimal sei. Die Strafverfolgungsbehörden sind entweder für BR 2/SGK 2 (3), für den Status quo (4) oder äussern sich nicht dazu. Von den restlichen Vernehmlassern, die sich äussern, unterstützen: 23 BR 1/SGK 1, 1 BR 2 und 12 den Status quo.

Fazit: Eine Mehrheit der Vernehmlasser und Vernehmlasserinnen (63) spricht sich gesamthaft für BR 1/SGK 1 aus, 15 für BR 2, 7 für SGK 2, 1 für SGK 3, 28 bevorzugen den Status quo, 7 erachten keine Variante als optimal und 55 äussern sich nicht zur Variantenfrage (auch hier vor allem die Wirtschaftsverbände).

 


Anmerkungen:

  1. richterliches Ermessen für leichte Fälle    zurück

  2. Straffreiheit bei geringfügigen Mengen    zurück

  3. VO zu BetmG soll griffigere Instrumente für Bekämpfung von Hanf / Cannabishandel resp. -anbau für Drogenkonsum liefern: Bewilligungs- und Vergällungspflicht    zurück

  4. VO zu BetmG soll Anbau von Industriehanf regeln: Meldepflicht    zurück

  5. Konsum durch Jugendliche zwar verboten, aber nicht mit Busse oder Haft geahndet    zurück


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