Zum
Jahr der Besinnung in der Drogenpolitik
Suchtstoffkommission ruft Periode der globalen Besinnung aus
Redaktion Webteam www.eve-rave.net Berlin
Pressemitteilung vom 22. Mai 2008 zur Periode der globalen Besinnung
Im
März dieses Jahres rief die Suchtstoffkommission der Vereinten
Nationen (Commission on Narcotic Drugs, CND) in Wien das Jahr der
Besinnung zur Evaluierung der weltweiten Maßnahmen zur
Kontrolle und Bekämpfung des Drogenanbaus, der
Drogenherstellung, des Drogenhandels und der Drogennachfrage aus.
Obwohl die Bundesregierung in den Gremien der Vereinten Nationen zur
Drogenkontrolle und Drogenbekämpfung als einer der aktivsten
Akteure in Erscheinung tritt, findet man im Drogen- und Suchtbericht
der Bundesregierung kein Wort, in welcher Weise sie ihre respektive
die weltweite Drogenpolitik evaluieren will. Deshalb ruft Eve &
Rave Berlin alle Leserinnen und Leser dazu auf, an der Hanfparade am
2. August 2008 in Berlin die Bundesregierung an ihre Verpflichtung zu
erinnern, dem Appell des CND zur Evaluierung der Drogenpolitik
nachzukommen und sie gleichsam dabei zu ermahnen, sich im Sinne der
Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte (Déclaration
des Droits de l'Homme et du Citoyen) zu besinnen.
Druckerfreundliche Version (PDF-Format, 130 KB, 6 Seiten):
http://www.eve-rave.net/abfahrer/presse/presse08-05-22.pdf
Der neueste Drogen- und Suchtbericht der
Bundesregierung ist im Mai 2008 erschienen. Darin geht die
Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing, auch auf
die Ergebnisse der Versammlung der Suchtstoffkommission der Vereinten
Nationen (Commission on Narcotic Drugs, CND) im März dieses Jahres
in Wien ein. Hiebei muß festgestellt werden, daß die
Wiedergabe der Ergebnisse äußerst selektiv respektive
einseitig erfolgte und daß wesentliche Gegebenheiten – wie zum
Beispiel die Beachtung der Menschrechte bei der Drogenkontrolle –
überhaupt nicht erwähnt werden.
UNGASS
Die 20. Sonder-Vollversammlung der Vereinten
Nationen zum Weltdrogenproblem (United Nations General Assembly Special
Session, UNGASS) vom 08. bis 10. Juni 1998 in New York verdeutlichte
den hohen Stellenwert der Drogenbekämpfung für die
internationale Staatengemeinschaft. In einer politischen Erklärung
und in sechs politisch verbindlichen Dokumenten (Aktionsplänen)
wurden Ziele festgelegt, so u.a. die Ausrottung respektive die
Reduzierung des Drogenanbaus.
Suchtstoffkommission der Vereinten Nationen (CND)
Wie im Drogen- und Suchtbericht der
Bundesregierung nachzulesen ist, ist Deutschland Mitglied der
Suchtstoffkommission der Vereinten Nationen (Commission on Narcotic
Drugs, CND), dem zentralen internationalen Organ zur Bekämpfung
von Drogenproduktion und -handel. Das Drogenkontrollprogramm der
Vereinten Nationen (United Nations International Drug Control
Programme, UNDCP), das vom United Nations Office on Drugs and Crime
(UNODC) in Wien durchgeführt wird, wird von der Bundesrepublik
Deutschland seit vielen Jahren finanziell unterstützt. Deutschland
gehört dem Kreis der Hauptgeberstaaten an und beteiligt sich an
mehreren Projekten von UNODC. Die 50. Sitzung der CND fand vom 12. bis
16. März 2007 in Wien statt. Die deutsche Delegation unter der
Leitung der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Sabine
Bätzing, hatte als EU-Ratspräsidentschaft die Aufgabe, die
Mitgliedsstaaten der EU zu koordinieren und die EU aktiv in der CND zu
vertreten. Insgesamt wurden 16 Resolutionen verabschiedet (insbesondere
zu den Bereichen Afghanistan, Reisen mit kontrollierten Substanzen,
Grundstoffüberwachung, Angebotsreduzierung, illegaler Drogenhandel
über das Internet, Drogenanalyselabore, Evaluierung der
Beschlüsse der 20. Sonder-UN-Vollversammlung 1998 (UNGASS),
Management bei UNDCP und Finanzierung von UNDCP). Im Rahmen der
thematischen Debatte über die Kontrolle von Vorläuferstoffen
zeigte sich, daß das deutsche System der
Grundstoffüberwachung in Europa und weltweit vorbildlich und
richtungweisend ist.
Quelle: Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung vom Mai 2008, S.
31 ff.
http://www.bmg.bund.de/cln_040/nn_604240/SharedDocs/Download/DE/Themenschwerpunkte/Drogen-und-Sucht/
Drogen-Suchtbericht-08,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/Drogen-Suchtbericht-08.pdf
UNGASS Review
Gemäß Drogen- und Suchtbericht der
Bundesregierung befindet sich die Drogenpolitik der Vereinten Nationen
derzeit in einer entscheidenden Phase: Grundlage und Rahmen der
UN-Drogenpolitik müssen überprüft und neu definiert
werden.
Die im Jahre 1998 von der 20.
Sonder-Vollversammlung der UN (UNGASS 98) gefaßten grundlegenden
Beschlüsse bilden seither den Rahmen für die internationale
Zusammenarbeit in der Drogenpolitik. Die Umsetzung der Beschlüsse
von 1998 muß nach dem Willen der Vollversammlung
überprüft werden (»UNGASS Review«). Dazu
soll zunächst im Jahre 2008 eine detaillierte Bestandsaufnahme
über die Umsetzung der UNGASS-Beschlüsse vorgenommen werden.
Im Lichte der Ergebnisse dieser Bestandsaufnahme muß 2009
über die künftige Ausrichtung der UN-Drogenpolitik
entschieden werden. Diese Entscheidung soll im Rahmen eines
hochrangigen Treffens im März 2009 getroffen werden.
Bei der 51. Sitzung der CND im März 2008
legte der UNODC-Exekutivdirektor Antonio Maria Costa einen
umfangreichen Bericht über die Umsetzung der
UNGASS-Beschlüsse vor, der sich vor allem auf die
regelmäßigen Zweijahresberichte der Mitgliedsstaaten
stützte. Gemäß Drogen- und Suchtbericht der
Bundesregierung kam er zu dem Ergebnis, daß das Drogenproblem
weltweit konstant gehalten werden konnte, daß es aber damit
keineswegs gelöst sei. Gemäß Angaben des CND erreichte
die weltweite Produktion von Opium im Jahr 2007 jedoch mehr als 8.800
Tonnen, ungefähr das Doppelte der Produktion von 1998 und die
weltweite Produktion von Kokain erreichte in 2006 etwa 984 Tonnen, ein
Anwuchs von 19% seit 1998 und in 2005 wurden 42.000 Tonnen Cannabis
produziert, 40% mehr als in 1998. Und dabei wollte das Wiener Büro
der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung
(UNODC) gemäß des Zehn-Jahre-Plans, der 1998 auf der
Vollversammlung in New York beschlossen wurde, die Vernichtung oder
starke Zurückdrängung der Herstellung, des Verkaufs und
Schmuggels von psychotropen Substanzen innerhalb von zehn Jahren
bewerkstelligen. Dies ist offenbar in keinster Weise gelungen, ja die
Produktion ist massiv gestiegen und konnte weder vernichtet noch
zurückgedrängt werden. Der »War on Drugs«
muß trotz gigantischer Investitionen als gescheitert erklärt
werden. Davon ist jedoch im Drogen- und Suchtbericht der
Bundesregierung nichts zu lesen. Die Drogenbeauftragte begnügte
sich mit der Wiedergabe eines aus dem Zusammenhang gerissenen Zitates
und verschwieg die weiteren Anmerkungen des UNODC-Exekutivdirektor
Antonio Maria Costa.
Vergleiche hierzu: Pressemitteilung vom 8. April 2008 zur Hanfparade
2008: Hanfparade in Berlin – Kundgebung gegen die Mißachtung der
Menschenrechte
http://www.eve-rave.net/abfahrer/presse/presse08-04-08.html
Periode der globalen Besinnung
Es geht nunmehr darum, im Jahre 2008 auf der
Grundlage der Bestandsaufnahme die inhaltlichen Schwerpunkte der
künftigen Drogenpolitik der UN nach 2009 zu diskutieren und zu
definieren, damit das High Level Meeting im März 2009 eine
neue Politische Erklärung sowie Aktionspläne für die
einzelnen Handlungsbereiche verabschieden kann. Die 51. CND hat
für diesen Prozeß der »period of global reflection«
(»Periode der globalen Besinnung«) – aufgrund einer
deutschen bzw. europäischen Initiative – ein strukturiertes
Verfahren zur Vorbereitung der Entscheidungen des High Level Meetings
festgelegt.
Gemäß Drogen- und Suchtbericht der
Bundesregierung hat sich die EU stark in diesem Review-Prozeß
engagiert, um die europäischen Erfahrungen und Vorstellungen auf
der UN-Ebene einzubringen und den Prozeß insgesamt zu optimieren.
Innerhalb der EU hat Deutschland – neben Großbritannien und den
Niederlanden – dabei eine führende Rolle übernommen.
Nicht erwähnt wurden im Drogen- und
Suchtbericht der Bundesregierung die Menschenrechtsverletzungen, die im
Rahmen der Drogenbekämpfung immer wieder in krasser Weise in
Erscheinung treten. Beispielsweise wurden allein im Jahr 2003 in
Thailand über 2.500 Menschen während landesweiten Razzien bei
der Fahndung nach Drogenhändlern von der Polizei erschossen.
Gemäß Einschätzung des Office of Narcotics Control
Board (ONCB) der Vereinten Nationen waren 1.400 davon völlig
unschuldige Personen. Bemerkenswert ist hierbei, daß während
der Zeit dieser Massentötungen keine Ermahnungen zur Einhaltung
der Menschrechte seitens der westlichen Regierungen erfolgten, wie
beispielsweise in den letzten Wochen bezüglich der Vorgänge
in Tibet. Beim »War on Drugs« gelten offenbar andere
ethische respektive moralische Grundsätze als in den übrigen
Bereichen der Politik. Dies zeigt sich an der Tatsache, daß nur
Tage, nachdem Antonio Maria Costa, der Direktor der
Drogenkontrollbehörde der Vereinten Nationen (UNODC), in seiner
Eröffnungsrede zu der 51. Sitzung der Suchtstoffkommission (CND)
das Thema Menschenrechte angeschnitten und sich für ein Ende der
Todesstrafe für Drogendelikte ausgesprochen hatte, eine Koalition
von die Todesstrafe befürwortenden Staaten zusammen kam um eine
bahnbrechende Menschenrechtsresolution zu blockieren.
Die Resolution, »Richtige Einführung
des Vereinte Nationen Menschenrechtssystems in die Internationale
Drogenkontrollpolitik« wurde von Uruguay eingebracht und von
Bolivien, Argentinien und der Schweiz unterstützt. Die erste
Resolution in diesem Sinne bei der Suchtstoffkommission. Es erkennt das
60-jährige Bestehen der Universellen Deklaration der
Menschenrechte an, eine Feierlichkeit, welche 2008 im gesamten System
der Vereinten Nationen gefeiert wird und bekräftigt, daß
»internationale Drogenkontrollaktivitäten in
Konformität mit den internationalen Menschenrechten stehen
müssen«. Die Resolution weist die
Drogenkontrollbehörde an, »diese Ziele in naher
Zusammenarbeit mit dem Büro des Kommissars für Menschenrechte
und den Menschenrechtsrat zu erreichen.« Auch die
Bundesrepublik Deutschland sollte sich bezüglich der Einhaltung
der Menschrechte im Rahmen der Drogenkontrolle besinnen, man denke nur
an die als Folter klassifizierte zwangsweise Abgabe von Brechmitteln an
mutmaßliche Kleinhändler von Drogen in Hamburg und Bremen,
die schon zu Todesfällen geführt hat.
Hauptkritikpunkte am Verhalten der Regierungen
Das Europäisches Netzwerk von
Nicht-Regierungsorganisationen zu Drogenpolitik (ENCOD) hat zum
CND-Treffen in Wien sechs Hauptkritikpunkte ausgearbeitet, die das
Verhalten der Regierungen der meisten Staaten dieser Welt (auch der
Bundesrepublik Deutschland) betrifft. Diese Kritikpunkte werden auch
bei der Hanfparade 2008 Thema sein.
1 Mehr HR-Relevanz – Harm Reduction & Human
Rights, Schadensminderung und Menschenrechte
Für einige Staatsregierungen (China, Japan,
Nigeria, Thailand …) hat das Thema Menschenrechte noch immer nichts in
der Drogenpolitik verloren. Die Forderung nach einer strikteren
Befolgung der Menschenrechtsstandards muß lauter werden. Auch
diesen Begriff benutzt die UNODC mittlerweile selbst – jedoch
ähnlich wie »harm reduction«: auf eine Art, die
seinen Wert und seine Bedeutung schrumpfen läßt (als ob
alles, was die UNODC tun würde, harm reduction wäre). Doch
nur Methoden, die in das medizinische Modell passen, haben die Aussicht
auf Akzeptanz, und selbst dann scheint ein langer Kampf unvermeidbar,
wie in den Fällen von Spritzenaustausch, Heroinvergabe und
Cannabis als Medizin. Schadensminderungsmaßnahmen in Form von
sozialen Projekten, wie Drogenkonsumräume, Hausdealer oder
Coffeeshops bleiben indiskutabel für die US-Regierung und ihren
Unterstützern in der UN. Die Verfechtung der Menschenrechte von
Drogengebrauchern und der Maßnahmen zur Schadensminderung kommt
beständig von Seiten etlicher Nichtregierungs - Organisationen
(non government organisations, NGO's).
2 Zugeständnis über die unbeabsichtigten Folgen der
Drogenprohibition
UNODC-Vorsitzender Costa überraschte uns
alle, als er unbeabsichtigte Konsequenzen dessen, was er »Drogenkontrolle«
nennt, offen aufgezeigt hat. Was in diesem Zugeständnis fehlt, ist
das ungeheure Ausmaß und die Ernsthaftigkeit der Schäden,
die von der Drogenprohibition angerichtet werden. Und noch wichtiger
ist, daß er den untrennbaren kausalen Zusammenhang zum
prohibitiven System nicht erkennt respektive nicht erkennen will (wie
übrigens auch die Drogenbeauftragte respektive die
Bundesregierung).
3 Die Position der UNODC, das globale Drogenproblem sei
eingedämmt
Dieser Position wurde nicht zur Genüge
entgegengesteuert. Sie hat keinerlei wissenschaftliche Basis, und da
sie eine politische Stellungnahme ist, die benutzt werden wird, um den
Bestand der Prohibition zu unterstützen, muß sie entschieden
angefochten werden. In der wissenschaftlichen Welt gibt es einen
Beinahe - Konsens, daß der Zusammenhang zwischen Drogenpolitik
und Drogenkonsum sehr schwach ist. Der Gebrauch einer erst vor kurzem
eingeführten Droge erreicht eine gewisse Ebene nach einigen
Jahren, um dann stets innerhalb dieses Levels zu schwanken. Anstieg und
Rückgang hängen dann mehr von kulturellen und sozialen
Faktoren ab als von nationalen Drogenstrategien oder dem Angebot.
Des weiteren müssen wir uns mit dem
Evaluierungssystem und dem veralteten 10-Jahreszyklus der Planung
auseinandersetzen, welche bei der CND die Norm zu sein scheinen. Diese
Systeme werden den modernen Standards an Transparenz und Effizienz
nicht gerecht und sind eine enorme Behinderung für die
situationsgerechte Ausführung effektiver drogenpolitischer
Taktiken auf nationalem und internationalem Gebiet.
4 Die blinde Akzeptanz der Drogen-Kriminalitäts-Achse,
wie sie von der UNODC propagiert wird
Der Name »UN Office on Drugs and Crime«
(= UN-Büro für Drogen- und Kriminalitätsbekämpfung)
suggeriert der Polizei einen systematischen Zusammenhang zwischen
Drogen und Kriminalität. Dieser Assoziation muß vehement
widersprochen werden. Sie ist eine irreführende Charakterisierung
des Drogengebrauches und der Drogengebraucher. Sie leugnet die
Tatsache, daß das kriminelle Image der Drogengebraucher
künstlich erzeugt wurde. Drogenprohibition ist ein
hauptsächlicher kriminalisierender Faktor – nicht nur im kleinen,
privaten, sondern auch im großen Ausmaß: bewaffnete
Paramilizen, terroristisch oder in Bürgerkriegen aktiv, gelangen
dank der Prohibition des Drogenhandels weitaus einfacher an Gelder und
Waffen.
5 Der Ansatz, Cannabis zu (re-)kriminalisieren ist nur
teilweise gescheitert
Auf dem letzten CND-Meeting wurde von Marokko und
einigen anderen, größtenteils arabischen Staaten mit
Unterstützung der USA vorgeschlagen, das Cannabisverbot zu
verstärken, indem die Mitgliedsstaaten verpflichtet werden sollen,
Cannabisgebrauch zu kriminalisieren und den Anbau für den
Eigenbedarf strafrechtlich zu verfolgen. Diese Staaten sahen die
tolerante Haltung gegenüber Cannabiskonsum einiger westlicher
Länder sehr kritisch. Nach einer lebhaften Diskussion war dieser
Vorschlag stark verwässert worden. Es ist sehr bedauerlich,
daß er nicht völlig gescheitert ist. Cannabis ist das
kleinste anzugehende Problem. Die wahre Aufgabe ist es, ein echtes
Regulierungssystem für die anderen illegalisierten Substanzen zu
gestalten.
6 Legale Regulierung vs. Kriminalisierung
Gegenwärtig kontrolliert das »Drogenkontrolle«
genannten System keineswegs die Herstellung, Vertreibung oder den
Gebrauch der zu kontrollierenden Substanzen. Auf der CND-Versammlung im
März wurde die grundlegene Frage nach legaler Kontrolle vs.
Kriminalisierung nur indirekt erwähnt. Zwar ist die Bemühung,
weltweit die Repression gegen Cannabis zu verstärken, am letzten
CND-Treffen erfolglos geblieben – jedoch könnte man sie als einen
präventiven Schlag der USA betrachten, initiiert durch einen
Vasallenstaat, um jede Diskussion um das Ende des Cannabisverbotes zu
unterbinden. Costa unterstützt die amerikanische Idee, Cannabis
sei die entscheidende Angelegenheit. Er legt dar: »Staaten
müssen ihren Übereinkünften gerecht werden, nicht
zuletzt der UNGASS-Deklaration wegen. Eine liberale Einstellung in nur
einem Staat oder gegenüber nur einem Drogentyp – wie Cannabis –
kann das komplette System auflösen.«
Quellen: Commission on Narcotic Drugs,
Fifty-first session, Vienna, 10-14 March 2008, Item 3 of the
provisional agenda – Thematic debate on the follow-up to the twentieth
special session of the General Assembly: general overview and progress
achieved by Governments in meeting the goals and targets for the years
2003 and 2008 set out in the Political Declaration adopted by the
Assembly at its twentieth special session
http://www.unodc.org/documents/commissions/CND-Session51/CND-UNGASS-CRPs/ECN72008CRP17.pdf
Sei Meinungsbildend zu ENCOD’s Position auf dem NGO-Forum in Wien!
http://www.encod.de/2008/05/13/sei-meinungsbildend-zu-encods-position-auf-dem-ngo-forum-in-wien/
ENCOD ist eine der wenigen Organisationen, die
offen für eine radikale Änderung der internationalen
Drogenpolitik plädieren. Wir sollten nicht zu optimistisch im
Bezug auf die Auswirkungen unserer Bemühungen sein, aber dies
nicht zu tun bringt uns garantiert nicht weiter. Der Prohibition fehlt
die Unterstützung der Wissenschaft. Der Glaube, Prohibition
würde den Gebrauch verringern, hat sich als gegenstandslos
erwiesen. Das sind die Fakten, auf die wir nun unsere Aufmerksamkeit
richten sollten.
Wir befinden uns in einer
außergewöhnlichen Zeit in der Geschichte der internationalen
Drogenpolitik – der Zeit der ersten Bestrebungen, die Effekte der
Suchtstoffabkommen zu evaluieren. Das Versagen ist nicht mehr zu
leugnen, und das Vermeiden jeder Diskussion um alternative Ansätze
in diesem Moment läuft auf ein Pflichtversäumnis hinaus, wenn
nicht sogar – und darüber läßt sich wohl streiten – auf
böswillige Fahrlässigkeit. Die Eve & Rave und die
Organisatoren der Hanfparade wollen sich nicht den Vorwurf gefallen
lassen, böswillig fahrlässig zu handeln, nein, sie handeln
pflichtbewußt im Sinne der Menschrechte und rufen deshalb zur
Teilnahme an der
Hanfparade am 2. August 2008 in Berlin auf!
Berlin, den 22. Mai 2008
Redaktion Webteam Eve & Rave
e.V. Berlin
Index
Pressemitteilungen
Eve & Rave
Berlin
News