Berlin gegen Krieg
Eve & Rave Berlin unterstützt Manifest für Frieden
Redaktion
Webteam www.eve-rave.net Berlin
Pressemitteilung vom 10. Januar 2010 zum Manifest für Frieden
Eine
kürzlich geführte repräsentative Umfrage in Deutschland
kam zu dem Ergebnis, dass 69 Prozent der Bundesbürger einen Abzug
der Bundeswehr aus Afghanistan fordern. Anfang 2010 wird es eine neue
Afghanistan-Konferenz geben. Möglicherweise wird danach das
deutsche Parlament der Entsendung weiterer deutscher Soldaten nach
Afghanistan zustimmen. Der Einsatz in Afghanistan dauert nun schon gut
8 Jahre, die Bundeswehr ist dort seit 2002.
Gemäß
geltendem Völkerrecht und gemäß innerstaatlichem Recht
werfen die militärischen Kampfeinsätze der Bundeswehr und der
Verbündeten in Afghanistan gravierende rechtliche Probleme auf.
Analysiert man diese, so gelangt man fast zwangsläufig zu der
Schlußfolgerung, daß weder eine hinreichende
völkerrechtliche Grundlage noch eine hinreichende
verfassungsrechtliche Grundlage für diese Einsätze vorhanden
sind. Deshalb scheint es ein zwingendes verfassungsrechtliches Gebot zu
sein, seine Stimme gegen den Krieg zu erheben. Die Aktion »Berlin gegen Krieg« bietet
hierzu die Möglichkeit.
Druckerfreundliche Version
(PDF-Format, 394 KB, 2 Seiten):
http://www.eve-rave.net/abfahrer/presse/presse10-01-10.pdf
Berlin gegen Krieg
Berlin-gegen-Krieg.de ist
eine Initiative
von Unterzeichnern der internationalen Petition
war-is-illegal.org, in der
über
3.000 Menschen, unter anderem zahlreiche Persönlichkeiten aus dem
Bereich Kunst und Kultur,
Politiker, Friedens-, Umwelt- und Bürgerrechtsorganisationen
sowie allgemein politisch engagierte Personen ein sofortiges Ende
der
Kriegseinsätze fordern. Der 11. September 2001, als
Grund für den »
Krieg gegen
Terror« in Afghanistan, für Folter und für
Überwachung wirft
ebenso wie die Kriegsbegründungen gegen den Irak Fragen auf, die
wie weltweit gefordert,
Gegenstand unabhängiger Untersuchungen sein müssen.
Vergl. hierzu: Marcus
Klöckner: Das schreit geradezu nach Aufklärung, Interview mit
Dieter Deiseroth, Richter am Bundesverwaltungsgericht, in Telepolis
(15.12.2009). Dieter Deiseroth ist seit 2001 Richter am
Bundesverwaltungsgericht und Experte für Völker-,
Verwaltungs- und Verfassungsrecht. Er hat den Sammelband »Der Reichstagsbrand und der Prozeß
vor dem Reichsgericht« und, zusammen mit dem früheren
Präsidenten des Internationalen Gerichtshofs, M. Bedjaoui, das
Buch »Völkerrechtliche
Verpflichtung zur nuklearen Abrüstung?«
veröffentlicht.
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/31/31729/1.html
Berlin gegen Krieg: www.Berlin-gegen-Krieg.de
Untersucht werden muß auch der
Einsatz von krebserregender Nato-Uranmunition im Irak und in
Afghanistan, der
dramatische Steigerungen von Missbildungen bei Neugeborenen zur Folge
hat. Auch deutsche Soldaten sind
gefährdet. Wir sagen nein zu Atomwaffen.
Der
Krieg ist im übertragenen Sinn aber auch hier angekommen. Soziale
Brennpunkte, massive Fremdenfeindlichkeit, rechtes Gedankengut sind
Resultat anti-sozialer Politik und
Massenmedien, welche die Gewalt in die Köpfe und in die Stadteile
tragen. Wir dagegen stehen für
strategische Gewaltlosigkeit als Antwort auf eine »Strategie der
Spannung« und der Spaltung. Berlin wurde schon immer von
Menschen anderer Kulturkreise geprägt. Derzeit leben Menschen
aus über 100 Ländern in dieser Stadt. Deshalb fordern wir:
Nach zwei
Weltkriegen und dem Nazi-Holocaust darf von Berlin und Deutschland
jetzt und auch in Zukunft niemals wieder Krieg geführt werden. Wir
fordern eine Friedenspolitik und eine humane
sowie ökologische
Wirtschaftspolitik, in der nicht die Kosten und Verluste
sozialisiert, Gewinne aber privat bleiben.
Über
5.000 Lobbyisten machen die Interessen großer multinationaler
Konzerne und
der Militärindustrie zum Maßstab politischer Entscheidungen.
Die
Folge sind massive Privatisierungen öffentlichen Vermögens,
um die Kriegskassen zu füllen.
Kleine
und mittlere Gewerbetreibende und Selbstständige, mit traditionell
wichtiger sozialer Funktion im Kiez werden dagegen zunehmend
verdrängt. Arbeiter und sozial Schwache können sich Wohnungen
in der Innenstadt nicht mehr leisten. Die
soziokulturelle Infrastruktur der Städte wird demontiert.
Folge sind Schließungen und massive Kürzungen für
Jugendeinrichtungen, in der Altenpflege, Bildung und Sozialarbeit.
Diese
antisoziale Politik muß ebenso wie die Verdrängung
nicht-kommerzieller Projekte ein Ende haben.
Obwohl
immer weniger Geld für freie Kultur, Bildung und Soziales
vorhanden ist, stehen
gleichzeitig Unsummen für Bankenrettungspakete,
Kriege und die Sicherung der EU-Außengrenzen zur Verfügung.
Während
Tausende auf dem Weg nach Europa oder in den Kriegen umkommen, werden
Flüchtlingen, die sich hier endlich Sicherheit erhofft hatten,
fundamentale Menschenrechte auf Asyl,
Bleibe und Arbeit verweigert. Diese unmenschliche
Politik darf nicht weiter toleriert werden.
Forderungen,
die Bundeswehr auch im Innern einsetzen zu können werden
ständig lauter. Mithilfe
der Vorratsdatenspeicherung wird die gesamte Bevölkerung
unter Generalverdacht
gestellt und in allen Lebensbereichen immer umfassender überwacht.
Verantwortungslose
Politiker entziehen sich dagegen zunehmend jeder
Kontrolle. Konfrontiert
mit der Tatsache, daß westliche Führer die Natokriege jetzt
zu Friedensmissionen erklären, die in Zukunft
ständig geführt werden müssen, fordern wir
ungeachtet aller Unterschiedlichkeit unserer Standpunkte: »Nie wieder
Krieg!«
Wir bitten diese Erklärung zu unterzeichnen, zu
verbreiten und aktiv zu unterstützen.
Berlin, den 10. Januar 2010
Redaktion Webteam Eve & Rave
e.V. Berlin
Index
Pressemitteilungen
Eve & Rave
Berlin
News