Fuckparade 2010
Demonstration für eine vielfältige und soziale
Stadtkultur
Redaktion Webteam www.eve-rave.net Berlin
Pressemitteilung vom 18. August 2010 zur Fuckparade
Am Samsatg, 21. August 2010, wird
die 13.
Fuckparade in Berlin am Leipziger Platz starten. Das diesjährige
ironisch gemeinte Motto lautet »Seit
13 Jahren konsumgeil, unpolitisch und gehorsam!« Die
Fuckparade versteht sich als offener
Interessenverbund politisch
und subkulturell aktiver Künstler und Gruppierungen der
unterschiedlichsten Musik- und Kunstszenen. Sie ist
uneingeschränkt jedem zugänglich, der kulturelle Vielfalt,
persönliche Freiheit und gesellschaftliche Toleranz als
grundlegende Wertvorstellungen teilt und verbreitet. Gleichzeitig
distanziert sich die Fuckparade ausdrücklich von Ausgrenzung,
Intoleranz und Faschismus.
Der Protest gegen die
Kommerzialisierung von Musik und Parties stand dabei immer im
Mittelpunkt. Offenbar war dieser Protest in den letzten Jahren nicht
laut genug – zumindest die
Politiker, die Behörden und die Polizei haben die
Zusammenhänge bis zu diesem Sommer nicht verstanden respektive
nicht wahrnehmen wollen, wie die tragischen Ereignisse an der
Loveparade in Duisburg diesen Sommer zeigten. Dort wurde eine Party
nicht um der Party willen veranstaltet, sondern für das Image
einer Firma und einer Stadt, für den Ruhm und die Ehre eines
Kulturhauptstadtfestes und für das liebe Geld. Dafür setzten
sich die Verantwortlichen über alle Kriterien der Vernunft hinweg
und es kam zur Katastrophe. Menschen wurden Opfer der
Kommerzialisierung der Loveparade. Genau gegen diese Kommerzialisierung wurde
seit über einem Jahrzehnt auf der Fuckparade demonstriert.
Aufgrund
der tragischen Ereignisse in Duisburg wird im Anschluß an die
Redebeiträge auf dem Leipziger Platz mit einer Schweigeminute den
Opfern der Loveparade 2010 gedacht, zu der Dr. Motte (Matthias Roeing,
Gründer der Loveparade), Trauma XP (Martin Kliem), XOL DOG 400
(Christian Müller) und moog_t (Thomas Rupp, alle drei
Mitbegründer der Fuckparade) aufrufen.
Druckerfreundliche Version (PDF-Format, 76 KB, 2 Seiten):
http://www.eve-rave.net/abfahrer/presse/presse10-08-18.pdf
Aufruf zur Fuckparade 2010
Historisches
Erstmals fand die Fuckparade 1997 als
Gegendemonstration zur
Loveparade unter dem Kurznamen »Hateparade«
(Hate the Loveparade)
statt.
In der Diskussion war die Loveparade
den Organisatoren der Fuckparade Trauma
XP, Martin Kliehm, und XOL DOG
400,
Christian Müller, schon seit 1995 längst zu unpolitisch
geworden. 1997
mußte sich die Hardcore-Technoszene letztendlich gegen die
Kommerzialisierung der Loveparade abgrenzen, da auf Anregung von
Sponsoren erstmals die Acts mit schnelleren Techno-Gangarten (Gabba,
Hardcore, Speedcore) ausgeladen wurden, in dem die Gebühren
für die Teilnahme für die Wagen für diese Technoacts
unrealistisch hoch angesetzt wurden.
Seit 1997 organisieren jedes Jahr
eine große Menge politisch
engagierte Musiker und Künstler, die 1998 in
»Fuckparade« (Fuck the Love Parade – Love the Fuckparade)
umbenannte
Demonstration und haben in der Vergangenheit bei fast jeder Fuckparade
sich den Demonstrationsstatus erstreiten müssen. Die Berliner
Versammlungsbehörde führte jedes Jahr neue Ideen ins Feld, um
die
Fuckparade möglichst zu verhindern; das gipfelte 2001 in dem
Kuriosum »Radioverbot« (dem Verbot auf der Versammlung
Musik zu spielen) für die
Demonstration. Dem Aktionismus der Versammlungsbehörde schob 2007
final
das Bundesverwaltungsgericht einen Riegel vor, in dem es die Fuckparade
zu einer Veranstaltung im üblichen Sinne des Versammlungsgesetzes
erklärte. In jedem Jahr ihres Stattfindens demonstrierten die
Teilnehmer
der Fuckparade ebenfalls gegen Diskriminierung, Gentrifizierung,
Sexismus und Rechtsextremismus.
Vergl. hierzu: Versammlungsrecht und Demonstrationen
Bundesverwaltungsgericht bestätigt Demonstrationsstatus der
Fuckparade
http://www.eve-rave.net/abfahrer/presse/presse07-05-17.html
Grundgedanke
Jede Party ist politisch, auch ohne
Transparente und Flugblätter.
Politisch ist der Umgang der Leute miteinander: Gemeinschaftlich oder
sind alle auf einem Ego-Trip? Politisch ist, ob es bei einer Party um
die Community geht oder nur um Profit. Politisch ist auch das
Verhältnis zur Natur bei einem Open-Air: Bleiben Müllberge
zurück?
Politisch sind Partys auf denen in Straßen, Sparkassen und
Konzernzentralen für Veränderung und gegen Gentrifizierung
getanzt
wird. Und politisch sind Partys, die sich bewusst Kommerz, Konsum und
Kontrolle widersetzen. Partys, die zu einem wirklichen Freiraum werden.
Vergl. hierzu: Party und Politik
http://www.alice-project.de/culture/party-politics/index.html
Mach mit!
Der Protest gegen die
Kommerzialisierung von Musik und Parties stand bei der Fuckparade immer
im Mittelpunkt. Offenbar war dieser Protest in den letzten
Jahren nicht laut genug –
zumindest die Politiker, die Behörden und die Polizei haben die
Zusammenhänge bis zu diesem Sommer nicht verstanden respektive
nicht
wahrnehmen wollen, wie die tragischen Ereignisse an der Loveparade in
Duisburg diesen Sommer zeigten. Dort wurde eine Party, die Loveparade
2010, nicht um der
Party willen veranstaltet, sondern für das Image einer Firma und
einer
Stadt, für den Ruhm und die Ehre eines Kulturhauptstadtfestes und
für
das liebe Geld. Dafür setzten sich die Verantwortlichen über
alle
Kriterien der Vernunft hinweg, sie vernachlässigten in grob
fahrlässiger Weise respektive in krimineller Weise die Sicherheit
der Teilnehmer indem sie gängige Richtlinien der
Sicherheitvorkehrung ignorierten und es dann zur Katastrophe kam.
Menschen
wurden Opfer der Kommerzialisierung der Loveparade. Genau gegen diese
Kommerzialisierung wurde seit über einem Jahrzehnt auf der
Fuckparade demonstriert. Und genau gegen diese Kommerzialisierung wird
auch dieses Jahr wieder demonstriert. Offenbar ist dies nötiger
den je! Deshalb: Mach mit!
Schweigeminute
Aufgrund der tragischen Ereignisse in
Duisburg wird im Anschluß an die
Redebeiträge auf dem Leipziger Platz mit einer Schweigeminute den
Opfern der Loveparade 2010 gedacht, zu der Dr. Motte (Matthias Roeing,
Gründer der Loveparade), Trauma
XP (Martin Kliem), XOL DOG 400
(Christian Müller) und moog_t
(Thomas Rupp, alle drei Mitbegründer der
Fuckparade) aufrufen.
Weitere Informationen zur Fuckparade
Fuckparade Medieninformation
http://www.industrieterror.org/fuckparade/medieninformation_2010.pdf
Fuckparade im Hauptstadtblog
http://www.hauptstadtblog.de/article/6649/fuckparade-2010
Fuckparade Blog
http://fuckparade2009.blogsport.de/
Berlin, den 18. August 2010
Redaktion Webteam Eve & Rave
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