LSD – Sorgenkind und Wunderdroge

Presseecho zum LSD-Symposium in Basel mit Zeittafel zur Geschichte des LSD


Redaktion Webteam www.eve-rave.net Berlin
Pressemitteilung vom 27. Februar 2006 zum LSD-Symposium in Basel


Auf einem Symposium zum 100. Geburtstag von Albert Hofmann, bei dem der Entdecker der Substanz mehrfach auf dem Podium bereitwillig und mit viel Humor Fragen beantwortete, suchte man den zukünftigen Platz von LSD in der Gesellschaft. Etwa 80 Referenten aus aller Welt diskutierten in Basel mit einem gutend Dutzend ausstellenden Malern und auftretenden Musikern, 200 Journalisten und etwa 2.000 Besuchern drei Tage im Kongreßzentrum der Messe Basel die zentrale Frage: Welchen Platz kann und soll LSD in einer Gesellschaft einnehmen?

Der Titel der Veranstaltung »Sorgenkind und Wunderdroge« konnte kaum besser gewählt sein. Noch heute, fast sechs Jahrzehnte nach der Synthese durch den Chemiker Albert Hofmann im Jahre 1938, steht die Substanz in einem zutieft ambivalenten Ruf. In allen Ländern der Erde ist sie verboten, auf der anderen Seite gibt es genauso lange währende Bemühungen, das potente Psychedelikum als Medikament oder sakralen Bewußtseinsfahrstuhl einsetzen zu dürfen.

Diese Pressmitteilung ist eine Art Presseecho zum LSD-Symposium und ist im Wesentlichen aus Zitaten, die aus den am besten recherchierten respektive treffendsten Zeitungsartikeln, die zum respektive nach dem Symposium erschienen sind, zusammengestellt. Anfangs sind zahlreiche Zitate von Albert Hofmann wiedergegeben, dann folgen Informationen zu Medizin, Therapie, Kultur, Politik u.a.m. und zum Schluß eine Zeittafel zur Geschichte des LSD.


Druckerfreundliche Version (PDF-Format, 300 KB, 21 Seiten):
http://www.eve-rave.net/abfahrer/presse/presse06-02-27.pdf

Das detaillierte Programm des Symposiums ist unter www.lsd.info zu finden.



Am 11. Januar 2006 wurde der Chemiker, Forscher, Naturmystiker und Philosoph Albert Hofmann 100 Jahre alt. Er entdeckte im April 1943 die psychotrope Wirkung von LSD, der stärksten bewußtseinsverändernden Substanz, die bis heute bekannt ist. Diese Substanz beschäftigte und beeinflußte gleichermaßen die Wissenschaft, Kultur, Politik und Gesellschaft in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhundert vermutlich mehr als jede andere Substanz. Der Jubilar, der bis zu seiner Pensionierung 1971 bei der Firma Sandoz in Basel arbeitete, wurde in Basel mit einem Festakt und einem Symposium geehrt. Zu den ersten Gratulanten gehörte der schweizer Bundespräsident Moritz Leuenberger, der Hofmann in einer schriftlichen Grußbotschaft als großen Erforscher des menschlichen Bewußtseins würdigte. Hofmann habe in seinen Schriften immer wieder die Fragen nach Wahrnehmung und Realität thematisiert. Zu Recht habe er dafür plädiert, das subjektive Erleben in die Wissenschaft miteinzubeziehen, denn es gebe nicht nur eine einzige Realität und eine einzige Sicht der Dinge. In dankenswerter Weise habe der Jubilar einen Beitrag geleistet, daß künstlerische, philosophische und religiöse Fragen in der Wissenschfts - Diskussion lebendig geblieben seien.

Am LSD-Symposium beleuchteten namhafte Experten aus der ganzen Welt das LSD-Phänomen aus allen Blickwinkeln im Bemühen, Fakten gegen Vorurteile zu setzen. Zum Symposium reiste die Elite der internationalen Bewußtseinsforschung an: aus den USA unter anderen Prof. Charles Grob, Dr. Alexander Shulgin, Dr. Ralph Metzner, aus Europa Dr. Günter Amendt, Dr. Christian Rätsch und Dr. Franz Xaver Vollenweider. Auch prominente Künstler und Zeitzeugen wie Alex Grey und Barry Miles kamen nach Basel, um über ihre persönlichen Erfahrungen mit LSD und dessen Einfluß auf Kunst und Kultur zu berichten. Sehr großes Interesse fanden die Ausführungen des weltbekannten Chemikers Dr. Alexander T. Shulgin, der von der New York Times als »Dr. Ecstasy« bezeichnet wurde, und der in den letzten vierzig Jahren hunderte psychedelische Substanzen kreiert hat.

Das Symposium stand unter dem Patronat von Institutionen wie zum Beispiel »The Beckley Foundation« (UK), die die britische Regierung und die UNO in Drogenfragen berät; die »Gesellschaft für Arzneipflanzenforschung« (AT); das »Europäische Collegium für Bewußtseinsstudien (ECBS)« (DE); die »Schweizerische Ärztegesellschaft für Psycholytische Therapie (SÄPT)« (CH) und die »Multidisciplinary Association for Psychedelic Studies (MAPS)« aus den USA. Der wissenschaftliche Bereich war vertreten durch das »Heffter Research Center« an der Psychiatrischen Universitätsklinik in Zürich sowie das »Heffter Research Institute« aus Santa Fe.

Die Resonanz in den Medien war beachtlich. Viele Zeitungen publizierten gleich mehrere Artikel zum Symposium. Im Radio und im Fernsehen wurden ausführliche Sundungen zum Thema ausgestrahlt. Die aussagekräftigsten Zitate aus den Printmedien sind in dieser Pressemitteilung zum Teil mit Kommentaren zusammengestellt.


Albert Hofmann zu LSD

Mehrere Zeitungen veröffentlichten Interviews mit Albert Hofmann respektive zitierten Aussagen von ihm, die er am LSD-Symposium machte. So veröffentlichte die »Tageszeitung (TAZ)« aus Berlin am 11. Januar 2006 ein Interview von Matthias Bröckers und Roger Liggenstorfer mit Albert Hofmann, der »Tagesanzeiger« aus Zürich gleichentags ein solches von Jean-Martin Büttner, »Telepolis (TP)« gleichentags ein solches von Mathias Bröckers und die »Deutsche Apotheker Zeutung (DAZ)« ein solches von Wolfgang Caesar am 9. Febraur 2006. Die wesentlichen Fragen der Journalisten und die Antworten von Albert Hofmann sind hier in Auszügen referiert:

Albert Hofmann zu LSD  (in Auszügen)
Frage: Wer die Wirkung von LSD erfahren hat, weiß um die Schwierigkeit, davon zu erzählen. Wie würden Sie die Erfahrung beschreiben?

Hofmann: Unter LSD gerät man in einen sehr tiefen Zustand. Das Ich entschwindet, man nimmt sich als Bestandteil eines Ganzen wahr, ist im Himmel und auf der Erde heimisch, fühlt sich geborgen im Universum, geht ein in ein allgemeines Bewußtsein. Das ist ein mystischer Zustand, der auch durch Meditation angestrebt wird. Der Mensch unterscheidet sich von allen anderen Lebewesen darin, daß er ein Bewußtsein hat – was erklärt, warum Tiere nicht auf LSD reagieren. Das Bewußtsein ist das göttliche Geschenk an den Menschen. Er weiß, wer er ist und weiß, daß es einen Schöpfer gibt. Er kann sich wundern und die Schönheit sehen. Dieses Bewußtsein nun, dieses Zugehörigkeitsgefühl, wird unter LSD stark intensiviert.

Frage: Was auch starke Ängste auslösen kann?

Hofmann: Natürlich, darin liegt die Gefahr. Die Leute können Angst bekommen und das Gefühl haben, sie seien verloren, wenn sie in einen solchen, völlig anderen Zustand geraten. LSD ist nahe verwandt mit Meskalin und anderen uralten Kultdrogen, deren Wirkung schon die Indianervölker kannten. Und weil diese Kultdrogen in ein anderes Bewußtsein führten, wurden sie von einem Priester oder einer Priesterin abgegeben. Zuvor mußte man fasten und beten, man mußte rein sein und die Substanz in einer rituellen Zeremonie einnehmen. Tat man das nicht, tötete der Pilz oder machte einen wahnsinnig.

Frage: Bis heute hoffen Therapeuten, mit Hilfe von LSD schwere psychische Leiden wie Depressionen, Süchte und selbst Kriegstraumen besser und auch schneller behandeln zu können. Wie kann LSD dabei helfen?

Hofmann: Bevor das LSD auf die Straße gelangte, konnten wir eine Menge therapeutische Erfahrungen sammeln. Die Substanz wurde bei der Psychoanalyse von Patienten verwendet, die nicht mehr ansprechbar, also blockiert waren. Gab man ihnen LSD, wurden sie stimuliert, sie sind gewissermaßen aufgewacht, und man konnte mit der eigentlichen Analyse beginnen. Was damals als Wundermittel galt, wurde in der Folge zur Kultdroge der Jugend – und damit zu einer politischen Gefahr für Amerika. Der Entscheid der USA, das LSD zu verbieten, war ein rein politischer Entscheid. Jeder Arzt hatte kontrollierten Zugriff auf Heroin, Morphin, sogar Strychnin, sollte das nötig gewesen sein. Aber für LSD galt ein Totalverbot. Es gilt im Prinzip bis heute – für Herstellung, Besitz und Anwendung. Das muß sich ändern, und ich denke, daß der LSD-Kongreß in Basel dazu beitragen wird. Wenigstens die Ärzte sollten wieder die Möglichkeit bekommen, mit LSD therapeutisch zu arbeiten.

Frage: Der Schriftsteller Aldous Huxley ließ sich auf dem Totenbett von seiner Frau LSD geben; er starb ganz friedlich, sein letztes Wort war »Yes«. Wie schätzen Sie die Bedeutung Ihrer Substanz für die Sterbebegleitung ein?

Hofmann:  Ich denke, das sei etwas vom Wichtigsten, für das LSD Verwendung finden könnte. Man gibt Sterbenden ja sehr oft Morphin. Wo das Morphin nicht mehr wirkt, bekommt man die Schmerzen mit LSD weg. Und ermöglicht zugleich ein Erwachen der Patienten. Darauf deuten zumindest die Versuche hin, die man bis zum Verbot der Substanz durchführen konnte. Ich verstehe wirklich nicht, weshalb man diese Behandlungsmöglichkeit nicht weiter untersucht.

Jean-Martin Büttner: LSD ermöglicht gewissermaßen ein Aufwachen
Interview mit Albert Hofmann in: Tagesanzeiger vom 11. Januar 2006
http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/leben/print/wissen/580679.html

Frage: In den ersten zehn Jahren nach seiner Entdeckung galt LSD, unter dem Arzneinamen »Delysid«, als wahres Wundermittel in der Psychotherapie. Dann kam das Verbot, die Dämonisierung als Teufelsdroge und jetzt scheint das Pendel wieder zurückzugehen, zu größerer Akzeptanz. Selbst an der Harvard - Universität finden wieder LSD-Studien statt. (Was sagen Sie dazu?)

Hofmann: Ja, das habe ich verfolgt. Es ist sicher ein Wandel. Vor allem weil man entdeckt hat, daß diese Pflanzen (und Pilze), die man schon vor 3.000 Jahren gekannt und benutzt hat, Stoffe wie LSD oder Psilocybin enthalten und mit den Substanzen in unserem Gehirn, wie Serotonin, sehr eng verwandt sind. Die Pflanzen (und Pilze) geben uns Nahrung, sie geben uns Heilmittel und sie geben uns auch Medikamente für das Bewußtsein. Die Pflanze produziert aus dem Sonnenlicht unsere Nahrung und unsere Atemluft. Und unser Bewußtsein ist letztlich nichts anderes als die höchste Umwandlung dieser Sonnenenergie. Wir sind Sonnenkinder!

Bröckers, Matthias + Liggenstorfer, Roger: Das LSD ist zu mir gekommen
Interview mit Albert Hofmann, in: Die Tageszeitung (TAZ) vom 11. Januar 2006, S. 13
http://www.taz.de/pt/2006/01/11/a0131.1/text

Frage: Wie würden Sie LSD kurz charakterisieren?

Hofmann: LSD ist ein Werkzeug der Bewußtseinsforschung und der Bewußtseinserweiterung.

Frage: Wie funktioniert das »Werkzeug« LSD?

Hofmann: LSD stellt das Wissen und die Erfahrungen, die wir in unserem Hirn gespeichert haben, neu zusammen und verschafft uns dadurch neue Einsichten.

Frage: Sind die Versuche, durch LSD das Bewußtsein zu erweitern, nicht letztlich an der Realität gescheitert?

Hofmann: Leider haben viele Menschen das LSD mißbraucht. Richtig angewendet, führt LSD den Menschen zu der Erkenntnis, was er werden und sein sollte, nämlich eher ein geistiges als ein technisches Wesen. Noch nie in der Geschichte der Menschheit war eine Droge wie LSD so notwendig wie in der heutigen westlichen Zivilisation.

Frage: Dies klingt nach einem politischen Bekenntnis...

Hofmann: Genau das ist es, es geht mir um Weltpolitik, um die Gestaltung der Zukunft der gesamten Menschheit. Wir müssen uns wieder darauf besinnen, was wir sind: ein Teil der Schöpfung und ein Teil alles Lebendigen. Und wir müssen lernen zu unterscheiden, was wichtig ist und was weniger wichtig ist.

Frage: Wie vereinbaren Sie diese Vision mit Ihrer Denkweise als Naturwissenschaftlet?

Hofmann: Bestens, für mich besteht da kein Widerspruch, sondern vielmehr ein inniger Zusammenhang. Wer die Natur wirklich erforscht, wird dabei zum Mystiker. Und wer dabei kein Mystiker wird, ist kein echter Naturwissenschaftler. Im Übrigen hat LSD auch manchem Forscher zu wichtigen Erkenntnissen verholfen: Der Nobelpreisträger Kary Mullis hat die Idee der Polymerase - Kettenreaktion unter der Wirkung von LSD entwickelt. (Anm. der Red.: Kary Banks Mullis ist ein US-amerikanischer Biochemiker und Nobelpreisträger. Er erhielt 1992 den Robert-Koch-Preis und 1993 den Nobelpreis in Chemie für die Entdeckung der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) im Jahr 1983. )

Caesar, Wolfgang: Der Naturwissenschaftler als Mystiker
Interview mit Albert Hofmann, in: Deutsche Apotheker Zeitung vom 9. Februar 2006, Nr. 6 S. 555; 63

Frage: Sie haben das Bewußtsein in einem Sender-Empfänger-Modell beschrieben: der ganze Planet als Sender und jedes einzelne Bewußtsein als Empfänger...

Hofmann: Unsere Sinne sind die Antennen, darüber kommt alles herein, das Bewußtsein ist der Empfänger. Alles was wir im Bewußtsein haben, ist irgendwann einmal durch die Sinne hineingekommen – bei Geburt ist es gleichsam ein leeres Bewußtsein und wird dann durch all das gefüllt.

Frage: Und ein paar Millionstel Gramm LSD verändern die Wahrnehmung dramatisch – es ist nicht nur einfach das bekannte Bild, ein bisschen verzerrter oder bunter, es ist ein völlig anderes Programm...

Hofmann: Und das deshalb, weil LSD unsere Sinne verändert, man sieht besser, man hört besser, alles wird intensiviert. Insofern hatte auch Timothy Leary recht, wenn er behauptet, es sei auch das größte Aphrodisiakum. Der Mechanismus des LSD ist ganz einfach: Die Tore der Wahrnehmung werden geöffnet und wir sehen plötzlich mehr – von der Wahrheit...

Frage: Und das ist manchmal sehr verwirrend...

Hofmann: Ja, man erschrickt. Man hat ein völlig anderes Bild und das kann einen furchtbar erschrecken. Deshalb sagen die Indianer ja: bevor ich den heiligen Pilz nehme, muß ich fasten, muß ich beten, muß ich rein sein – dann bringt mich der Pilz dem Göttlichen näher. Und wenn ich das nicht mache, tötet er mich oder macht mich wahnsinnig. Das haben die Indianer, lange bevor LSD und Psylocibin entdeckt wurden, gesagt – und die amerikanische Jugendbewegung, die es ja gut meinte, hat sich daran nicht gehalten, diese Jugendendlichen haben es zu oberflächlich genommen, sie haben sich nicht vorbereitet...

Bröckers, Matthias: Wenn man im Paradies lebt, will man ja nicht so schnell weg
Interview mit Albert Hofmann, in Telepolis (TP) vom 11. Januar 2006
http://www.telepolis.de/r4/artikel/21/21746/1.html

Frage: Sie sagten, Naturwissenschaft sei die absolute, die endgültige Wahrheit. Bis zum Geheimnisvollen – und weiter komme man nicht. Und das soll einfach akzeptiert werden?

Hofmann: Das muß man akzeptieren! Einstein sagte: Das Schönste und das Tiefste, was ein Mensch im Leben erfahren kann, ist das Gefühl des Geheimnisvollen. Genauso ist es. Auch wenn wir wahnsinnig viel wissen und sehr tief gehen – am Schluß stoßen wir immer auf das Geheimnisvolle: Auf das Schönste und Tiefste, wie Einstein sagt. Zuerst spricht er von der Schönheit, dann erst von der Tiefe! So ist es auch für mich. Weiter kommt man nicht.

(...)

Ich glaube an die geheimnisvolle schöpferische Kraft, die hinter unserem Dasein und dem Universum steht. Der Begriff Gott ist mir zu persönlich. Ich sage lieber: Gott spricht durch seine Schöpfung. Da kommt wieder die Schönheit, die Perfektion der Schönheit. Wenn wir als Naturwissenschaftler sehen, was hinter dem Wunder der Schöpfung steht, nun, da müßte jeder Naturwissenschaftler zum Mystiker werden.

Man meint ja immer, die Naturwissenschaft sei etwas, das entzaubert. Wenn man aber tiefer geht, wird es immer wunderbarer. Wenn ich sehe und weiß, wie alles aufgebaut ist, wie unsere Wahrnehmung funktioniert, wie unser Bewußtsein zustande kommt, dann ist das alles so wunderbar planmäßig und raffiniert aufgebaut, daß man nur noch staunen kann. Das sind nicht einfach Worte. Das sind Fakten!

Suter, Ruedi: Der Schamane des LSD feiert Geburtstag 100
Interview mit Albert Hofmann, in: OnlineReports vom 11. Januar 2006
http://www.onlinereports.ch/2006/HofmannAlbert100.htm


LSD und andere Psychedelika als Arzneimittel

Fast die Hälfte aller Autoren, die Artikel über das LSD-Symposium verfaßten, widmeten dem medizinischen Aspekt von LSD wie auch von anderen Psychedelika (vor allem Psilocybin) große Aufmerksamkeit, wobei jedoch bei weitem nicht alle Autoren auch über die gegenwärtige Forschung und den heutigen Einsatz von Psychedelika in der Medizin und Therapie berichteten, obwohl gerade dieses Thema auf dem Symposium eine große Rolle spielte und von zahlreichen Wissenschaftlern äußerst differenziert referiert und diskutiert wurde. Die Ursache dieses Phänomens beschrieb Wolfgang Caesar in der Deutschen Apotheker Zeitung (DAZ) vom 9. Februar 2006 mit den Worten:

LSD – eine verpaßte Chance?
Was hat nun die moderne Naturforschung mit LSD zu tun? Nach meinung von Prof. Dr. Rudolf Bauer, Graz, dem Präsidenten der Gesellschaft für Arzneipflanzenforschung und Moderator des Seminars »Arzneistoffe aus der Natur«, hat LSD unter allen natürlichen Wirkstoffen, die im letzten Jahrhundert isoliert worden sind, das größte allgemeine Interesse gefunden. Aus wissenschaftlicher Sicht fasziniert vor allem die Pharmakologie des LSD. Es wirkt hochpotent im Mikrogramm - Bereich, und es scheint nicht einmal toxisch zu sein, was aber natürlich nicht ausschließt, daß die Anwendung der halluzinogenen Droge lebensgefährlich sein kann.

Dennoch: LSD ist derzeit kein bevorzugtes Objekt der Naturstofforschung. Das hat das Seminar in Basel klar gezeigt. LSD wurde in den 50er- und 60er-Jahren von der Firma Sandoz unter dem Namen Lysergid® in den Handel gebracht. Daß es nach seiner anfangs Erfolg versprechende Anwendung in der Psychiatrie zu einem gesellschaftlichen Problem wurde und daraufhin verboten oder zumindest geächtet wurde, beklagen der Entdecker Albert Hofmann und viele andere Wissenschaftler – und noch mehr Künstler – bis heute. LSD hat keinen anerkannten Platz in unserer Gesellschaft gefunden, das heißt: Wer LSD nimmt, stellt sich außerhalb der Gesellschaft.

Ethisch und politisch motivierte Urteile unterliegen dem Zeitgeist und sind vergänglich. Dagegen ist das Potenzial eines Wirkstoffs eine relativ beständige Größe. Man braucht kein Prophet zu sein, um vorauszusagen, daß LSD eine latente Herausforderung für die Wissenschaft darstellt und irgendwann einmal »wieder entdeckt« wird.

Caesar, Wolfgang: LSD und andere (Arznei-)Drogen
in: Deutsche Apotheker Zeitung vom 9. Februar 2006, Nr. 6 S. 552; 60


Besonders gut widerspiegelte der Artikel von Jean-Martin Büttner im Tagesanzeiger aus Zürich vom 18. Januar 2006 die Stimmung auf dem Symposium, wobei er differenziert auf die Bedeutung von LSD und anderen psychotropen Substanzen für die Medizin und Rehabilitation einging und die Aufbruchstimmung, die den Kongreß durchwehte, bereits im Titeltext mit den Worten »hoffnungsfrohes Laboratorium neuer Anwendungen und Ideen« präzise beschrieb. Auch Alex Rühle betonte in seinem Artikel vom 17. Januar 2006 in der Süddeutschen Zeitung den Wert psychedelischer Substanzen für die Medizin und hob dabei insbesondere ihre Bedeutung im Rahmen der Sterbebegleitung hervor, wie auch Monika Wimmer in ihrem Artikel vom 11. Januar 2006 in der Berliner Zeitung. In der SonntagsZeitung aus Zürich vom 15. Januar 2006 berichtete Sabine Olff, daß Halluzinogene heute wieder zur Behandlung von Ängsten und Traumata eingesetzt werden und Felix Hasler, Neuropharmakologe und Halluzinogenforscher an der Psychiatrischen Universitätsklinik in Zürich vertrat in seinem Artikel in der Weltwoche Nr. 3/2006 zwar die Ansicht, daß trotz Kongreß für LSD das Rennen gelaufen sei, räumte dem Psilocybin jedoch die Chancen einer gewissen Karriere in der Psychotherapie ein. Ob diese Einschätzung auf Basis der Erkenntnisse beim Kongreß vollzogen wurde oder aufgrund seiner eigenen Forschungen mit Psilocybin, ließ der Autor des Artikels jedoch offen.

LSD und andere Psychedelika als Medikamente  – Zitate in Auszügen
Es sind Geschichten, die am LSD-Symposium erzählt werden – Krankengeschichten, an deren Ende die Heilung steht, die Besserung oder wenigstens die Linderung. Etwa die Geschichte einer amerikanischen Krebspatientin im Endstadium, deren Schmerzen dermaßen stark geworden sind, daß sie nicht einmal mehr auf Morphin reagiert und sich das Leben nehmen will. Sie erhält eine Kombination von LSD und MDMA, das in der Szene als Ecstasy gehandelt wird. Zuerst schüttelt es sie in allen Gliedern durch. Dann weichen die Schmerzen von ihr, sie ist bei klarem Bewußtsein und kann ihren ganzen Körper wieder spüren. Zwei Tage später stirbt sie friedlich im Beisein ihrer Eltern.

Oder die Geschichte jenes britischen Patienten, der sich am LSD-Symposium über die Behandlung so genannter Cluster-Kopfschmerzen informiert. Das sind seltene, äußerst schmerzhafte Attacken, gegen die kein Medikament mehr weiterhilft. Dem Briten wird in Basel von Forschern bestätigt, was er von Leidensgenossen im Internet erfahren hat. Daß sich seine Kopfschmerzen mit Hilfe von LSD oder Psilocybin nicht nur behandeln lassen, sondern auch der Schmerzzyklus vor dem Ausbruch unterlaufen werden kann.

Oder dann die Geschichten von Gewaltopfern und Kriegsveteranen, die unter dem posttraumatischen Streßsyndrom leiden, arbeitsunfähig werden, in Depressionen versinken oder in die Sucht abgleiten. Die amerikanische Regierung gibt allein für die Behandlung von Kriegsveteranen jährlich 4,2 Milliarden Dollar aus, viele von ihnen haben in Afghanistan und im Irak gekämpft. Forscher in den USA haben eine kleine Patientengruppe mit MDMA behandelt. Im Vergleich zur Kontrollgruppe, die nur Placebo erhielt, verbesserte sich ihr Zustand in den allermeisten Fällen dramatisch, wobei die Besserung noch Monate später nachweisbar blieb.

Das alles sind Geschichten, keine Märchen. Daß sie zu Ende erzählt werden können, deutet auf einen Gesinnungswandel hin. Die Fachwelt hofft darauf, die therapeutische Wirkung solcher Substanzen weiter – und wieder – erforschen zu können. Über 80 Experten treten in Basel auf, Chemiker und Pharmakologen, Psychologinnen, Ärzte, Ethnologinnen, Biochemiker, Neurowissenschafter und Psychiater. Sie haben einen weltweiten Appell zuhanden der Behörden unterzeichnet, der Forschung und Therapie mit Halluzinogenen wieder ermöglichen soll.

Und bei aller Skepsis über Rückfälle in der Drogenpolitik, bei aller Frustration über anhaltende Repression und politische Verbotsreflexe durchweht eine Aufbruchstimmung den Kongreß. Seit den Endsechzigern war die Hoffnung nicht mehr so groß, die Resultate früherer Experimente weiterzuentwickeln. Und die Fachleute lassen keinen Zweifel an ihrem wissenschaftlichen Anspruch.

Das Bundesamt für Gesundheit verhalte sich sehr aufgeschlossen und bestehe einzig auf saubere Versuchsplänen, bestätigt Franz Xaver Vollenweider, weltweit anerkannter Grundlagenforscher über die Wirkung von Halluzinogenen. Der Zürcher Psychiater und Hirnforscher sieht die Indikation von Halluzinogenen bei der Behandlung von Depressionen, Zwängen, Bulimie und anderen schwer behandelbaren Störungen. Auch in der Schweiz sind Pilotversuche in Vorbereitung oder kurz vor der Bewilligung, darunter eine Studie über Patienten mit posttraumatischem Streßsymptom.

Auffälliger gestaltet sich der Gesinnungswandel in den USA. Die amerikanische Drogenbehörde reagiere viel offener als früher, sagt der Psychologe Rick Doblin, der die Forschergruppe Multidisciplinary Association for Psychedelic Studies (MAPS) anführt und in Basel als energischer Pragmatiker auftritt. Von den politischen Parteien kämen positive Signale, sagt er, selbst die Bush - Regierung habe, die permanent steigenden Gesundheitskosten im Nacken, das therapeutische Potenzial von Halluzinogenen anerkannt. Für Doblin geht es jetzt darum, »diese Substanzen vom Ruch der Gegenkultur zu befreien«. Sein Ziel ist ihre Verschreibbarkeit.

Büttner, Jean-Martin: Halluzinigene als Medikament und Sakrament
in: Tagesanzeiger vom 18. Januar 2006
http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/leben/print/gesundheit/582955.html


Aldous Huxley war Anfang der Sechziger einer der großen Apostel der Droge. Auf dem Totenbett bat er, ihm LSD zu verabreichen, was ihm laut einem Bericht seiner Frau einen schmerzfreien Tod bescherte. Seit einigen Jahren bemühen sich verschiedene Ärzte und Psychiater darum, wieder mit LSD arbeiten zu dürfen. Die Berichte über diese Arbeit waren Höhepunkte des Symposiums, allein schon deshalb, weil hier der ganze phantastometaphysische Überbau wegfiel. Rick Doblin von der Organisation Multidisciplinary Association for Psychedelic Studies (MAPS) setzt sich ebenso für eine kontrollierte Aufnahme medizinischer Studien ein wie der aus der Tschechoslowakei stammende Psychiater Juraj Styk, der in den sechziger Jahren in Prag LSD in klinischen Versuchen einsetzte. Die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA gab dem Psychiater Charles Grob jüngst grünes Licht für seine Studie mit dem ebenfalls von Albert Hofmann entdeckten Halluzinogen Psilocybin, mit dem Grob Sterbenden die letzten schmerzhaften Tage erleichtern will. Steht also eine behutsame Renaissance des LSD bevor?

Rühle, Alex: LSD-Kongreß in Basel – Kinners, mir wird so blümerant
in: Süddeutsche Zeitung vom 17. Januar 2006
http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/294/68226/print.html


Auch als Schmerzmittel wurde die Droge eingesetzt. Zum Beispiel verabreichte der Chicagoer Psychiater Eric Kast in den 60er-Jahren sterbenskranken Krebspatienten LSD anstatt eines Schmerzmittels. Die Probanden waren 30- bis 45-mal länger schmerzfrei als Patienten, die herkömmliche Analgetika erhalten hatten. Außerdem sahen sie dem Tod gefaßter entgegen. »Sie hatten sich psychologisch von ihrem Schmerz getrennt und den Schmerz beim Körper gelassen«, sagte Albert Hofmann später in einem Zeitungsinterview.

Wimmer, Monika: Als die Farben zu leuchten begannen
in: Berliner Zeitung vom 11. Januar 2006
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/wissenschaft/516424.html


Mit der Entdeckung der halluzinogenen Eigenschaften war LSD plötzlich interessant. Der tschechische Seelenarzt Stanislav Grof lobte LSD als »Teleskop der Psychiatrie«: Es bringe unbewußte, verdrängte Seelenteile ans Licht, die sonst kaum zugänglich seien. Die Erfolgsaussichten einer Psychoanalyse würden damit drastisch erhöht.

Bis Mitte der Sechzigerjahre waren über 1.000 Fachartikel erschienen, in denen LSD bei Depressionen, Angst- und Zwangsneurosen, Süchten und anderen Leiden eine verheißungsvolle Wirkung attestiert wurde. Zur gleichen Zeit machte LSD auch als Droge Karriere. Die Folge: LSD wurde, wie andere halluzinogene Substanzen, vor rund 40 Jahren verboten. Auch die medizinische Anwendung und Forschung mußte damit auf Eis gelegt werden. Seit kurzer Zeit kehren psychedelische Drogen jedoch zaghaft in die Medizin zurück. Auch LSD. So bereitet John Halpern von der Harvard University in Boston derzeit eine klinische Studie vor, in der die Wirkung von LSD bei extrem starken Kopfschmerzen, so genannten Clusterkopfschmerzen, getestet werden soll. Allerdings weiß man mittlerweile, daß sich andere Halluzinogene weitaus besser für den medizinischen Einsatz eignen als LSD. Psilocybin beispielsweise, der Wirkstoff der Magic Mushrooms, oder DMT (Dimethyltryptamin). Die beiden Substanzen wirken deutlich weniger lang als LSD.

Die Gefahr, damit einen Furcht einflößenden Trip zu erleben, ist gering. Ein Team um Felix Hasler von der Psychiatrischen Universitätsklinik in Zürich konnte kürzlich in einer Studie mit acht gesunden Probanden zeigen, daß der kurzzeitige Konsum von Psilocybin weder psychische noch körperliche Schäden hinterläßt. Das Gefahrenpotenzial von DMT soll demnächst in einer Studie in Deutschland getestet werden.

Inwiefern Psilocybin unheilbar kranken Krebspatienten die Angst vor dem Tod nehmen kann, wird derzeit an der University of California in Los Angeles untersucht. An der Universität Tucson in Arizona testet man, inwieweit der Magic - Mushroom - Wirkstoff bei der Behandlung von Zwangsstörungen helfen kann. Für den größten Wirbel sorgt derzeit allerdings der therapeutische Einsatz von Ecstasy. Die Partydroge mit dem chemischen Kürzel MDMA (3,4-Methylendioxyamphetamin) soll als pharmakologischer Gefühlsöffner dienen. Der amerikanische Psychiater Michael Mithoefer setzt MDMA in Kombination mit Psychotherapie bei Traumaopfern ein. Neuerdings darf er auch Kriegsveteranen damit therapieren, bei denen sich schreckliche Erlebnisse ins Gedächtnis eingebrannt haben. In Harvard wiederum will John Halpern die Todesangst von Krebspatienten im Endstadium mit MDMA lindern.

Olff, Sabine: Leises Comeback von LSD und Co.
in: SonntagsZeitung vom 15. Januar 2006


Für LSD, das in den fünfziger und sechziger Jahren ohne Zweifel große Auswirkungen auf die verschiedensten Lebensbereiche von der Psychiatrie über die Kunst bis hin zur Politik hatte, scheint das Rennen trotz Kongreß vorerst gelaufen zu sein. Immerhin wäre es aber möglich, daß Psilocybin, der kleine und weniger berüchtigte Bruder von LSD, in Forschung und Psychotherapie eine gewisse Karriere macht. Dieses kosmische Gewürz wirkt kürzer, hat eine überschaubare Pharmakologie und ist auch in der bewußtseinsverändernden Wirkung deutlich konsumentenfreundlicher als das notorisch zickige und stimmungslabile LSD. Ehre, wem Ehre gebührt: Auch diesen Wirkstoff hat schließlich Albert Hofmann aus Pilzen isoliert und synthetisch hergestellt. (Und selbstverständlich auch ausprobiert.) Ein guter Vater liebt alle seine Kinder. Somit kann Hofmann mit Gelassenheit der zukünftigen Entwicklung seines chemischen Nachwuchses entgegensehen. Und trotz beträchtlicher ideologischer Reibungsflächen gibt es an der LSD-Konferenz immerhin einen ganz großen Konsens. Ob Professor im dunklen Anzug oder Acid - Test - bestandener Althippie mit Batikhemd: Alle lieben Albert Hofmann.

Hasler, Felix: Alle lieben Albert, in: Die Weltwoche, Ausgabe 3/06
http://www.weltwoche.ch/artikel/?AssetID=13001&CategoryID=66


LSD und Bewußtseinserweiterung

Der Psychologe Timothy Leary, Dozent an der Harvard Universität in Cambridge, Massachusetts, empfahl in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts die Einnahme von LSD zur Erweiterung des Bewußtseins und propagierte eine Politik der Ekstase. Viele Autoren nannten den Namen Leary in ihren Artikeln, die meisten im Zusammenhang mit der Flower - Power - Bewegung, den Hippies und Beatniks sowie dem Verbot von LSD, doch nur wenige in Verbindung mit Bewußtseinserweiterung – obwohl diverse Referenten am Symposium zu diesem Thema sehr ausführlich Berichteten. So äußerte sich beispielsweise der Sozialwissenschaftler Günter Amendt mehrfach auf dem Podium zum Thema Leary und Bewußtseinserweiterung. Doch in den Medien wurde Amendt fast nur in Verbindung mit dem Thema Drogenpolitik zitiert. Die Wochenzeitung (WOZ) publizierte jedoch am 12. Januar 2006 einen Artikel mit dem Titel »Are you experienced?« von Günter Amendt, in dem der Autor u.a. über seine eigene LSD-Erfahrung, Bewußtseinserweiterung und Leary schrieb.

Günter Amendt zu LSD und Bewußtseinserweiterung
Meine Erfahrungen mit halluzinogenen Drogen haben meine politischen Überzeugungen nicht für eine Sekunde ins Wanken gebracht. Sie haben meinen Blick geschärft und meine Wahrnehmung sensibilisiert, sie haben mir sinnlich erfahrbar gemacht, was mir analytisches Denken schon lange vorher bewußt gemacht hatte: Es gibt mehr als nur eine Realität und folglich auch mehr als nur eine Wahrheit. Den chemisch erzeugten Fehlschaltungen im Hirn und den wilden Assoziationen, die sie auslösten, verdanke ich außergewöhnliche Kommunikationserfahrungen, tiefe Erkenntnisse und starke Gefühle. Sie zu verarbeiten dauerte Tage, Wochen, oft Monate. Ich habe mir die Zeit genommen. Auch wenn ich dem propagandistischen Gerede von einer Bewußtseinserweiterung unter dem Einfluß von LSD immer mit Skepsis begegnet bin, kann ich nicht umhin, die neuen Einsichten, die ich über das Verhältnis von Mensch und Natur gewonnen habe, als eine Bewußtseinserweiterung zu bezeichnen.

Es ist ratsam, Learys Slogan »Just say know« zu befolgen. Die Reise nach seinen Regeln vorzubereiten, lohnt sich, auch wenn ich manches, was Leary gesagt und geschrieben hat, für konfus, geschwätzig und reaktionär halte. Je mehr er die ihm angetragene Gururolle annahm und verinnerlichte, desto geringer wurde sein Gefühl für Verantwortung. ... LSD ist eine Droge nur für Erwachsene. Das kann gar nicht oft genug gesagt werden. Denn die Droge zielt unmittelbar auf den Erfahrungsschatz eines Menschen. Sie spielt mit diesen Erfahrungen, verstärkt sie, verzerrt sie und setzt sie neu zusammen, mal in Farbe, mal in schwarzweiß. Glücklich, wer dabei auf einen reichen Erfahrungsschatz zurückgreifen kann. Sonst bleiben nur Erschöpfung und Leere, wie nach jedem kräftezehrenden Konsumtrip.

Amendt, Günter: Are you experienced?
in: Die Wochenzeitung vom 12. Januar 2006
http://www.woz.ch/artikel/print_12790.html


Ulrich Schnabel berichtete in der Wochenzeitung »Die Zeit« vom 12. Januar 2006 in dem Artikel »Die Kernkraft der Seele« von der Idee des Philosophen Thomas Metzinger, einen »LSD-Führerschein« einzuführen, damit man lernen könne, mit der Substanz LSD umzugehen und in der Folge diese Substanz auch zur Bewußtseinserweiterung einsetzen könne.

LSD-Führerschein
Angesichts dieser kommenden Herausforderungen plädiert der Bewußtseinsphilosoph Thomas Metzinger für einen neuen Umgang mit psychoaktiven Substanzen. Statt diese in die Illegalität abzudrängen (wo sie ihre unheilvolle Wirkung erst recht entfalten), sei es wichtig, eine neue »Bewußtseinsethik« zu schaffen. »Die Forschung hat gezeigt, daß sich das Kosumentenverhalten durch soziale Kontexte effektiver steuern läßt als durch neue Gesetze.«

Der Philosoph, der sich schon von Berufs wegen mit Bewußtseinserweiterung befaßt, kann sich etwa in einem Pilotprojekt die Einführung eines »LSD-Führerscheins« vorstellen: Wer ihn erwerben wolle, müsse in einem Eignungstest seine psychische Stabilität nachweisen und eine private Pflegeversicherung abschließen. Außerdem müsse jeder Kandidat eine Prüfung in Theorie und fünf »psychedelische Fahrstunden« unter fachkundiger Begleitung absolvieren. Danach solle ihm der Erwerb von maximal zwei Einzeldosen pro Jahr in der Apotheke erlaubt werden.

Schnabel, Ulrich: Die Kernkraft der Seele
in: Die Zeit vom 12. Januar 2006 Nr. 3
http://www.zeit.de/2006/03/LSD


Ob Hardware oder Software: Computerprobleme können einen mächtigst auf die Palme bringen. Vor allem, wenn man beruflich als Techniker damit zu tun hat. Nun offenbarte der Cisco-Mitarbeiter Kevin Herbert seine ungewöhnlichen Helfer zur Problemlösung: die halluzinogene Droge LSD und Hippiemusik. So berichtete die Kronenzeitung am 28. Januar 2006 unter dem Titel »Aufhören zu denken – Cisco-Techniker empfiehlt LSD und Hippiemusik«, daß der Technologieexperte Kevin Herbert LSD zur Klärung des Bewußtseins bei der Arbeit nehme.

Cisco-Techniker empfiehlt LSD und Hippiemusik
Im Drogenrausch habe Kevin Herbert, Technologieexperte beim Netzwerkunternehmen Cisco Systems, die hartnäckigsten Probleme gelöst. Das gestand er anläßlich des 100. Geburtstages von LSD-Erfinder Albert Hofmann. Die Droge solle die hirninterne Kommunikation verändern und ungenützte Regionen aktivieren. Zudem sei Musik der Gruppe Grateful Dead äußerst anregend für Programmierer und Techniker.

Die Wirkung von LSD auf seine Arbeit beschrieb er mit den Worten: »Ich hörte auf zu denken und begann zu wissen.« Diese Offenbarung machte er vor 2.000 Wissenschaftlern und Historikern auf einer Ehrenveranstaltung für Hofmann in Basel und sprach sich weiters gegen Drogentests bei Cisco-Mitarbeitern aus. 

o.A.: Aufhören zu denken – Cisco-Techniker empfiehlt LSD und Hippiemusik
in: Kronenzeitung vom 28. Janar 2006
http://www.lsd.info/symposium/presse/Kronen_Zeitung_Asterreich_.pdf


Psychedelische Kunst

Die meisten Zeitungen erwähnten den Einfluß von LSD und anderen Psychedelika auf die Literatur, Malerei, Film und Musik in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts, doch kaum ein Autor beschäftigte sich mit den Gegebenheiten in der heutigen Zeit. Die Schriftsteller Ernst Jünger, Aldous Huxley, Rudof Gelpke, Ken Kesy und Allen Ginsberg wurden oft genannt. Daß es Bernward Vesper beispielsweise gelungen war, in seinem Roman »Die Reise«, LSD-Erfahrungen so sprachmächtig wiederzugeben, daß viele LSD-Gebraucher in ihnen ihre eigenen Erfahrungen wiedererkannten, beschrieb einzig Günter Amendt in seinem Artikel »Are you experienced?« in der WOZ und einzig die Neue Zürcher Zeitung dokumentierte am 16. Januar 2006 im Artikel »Biochemischer Schub für den gesellschaftlichen Aufbruch« das berühmte  Zitat von Gottfried Benn »Potente Hirne stärken sich nicht durch Milch, sondern durch Alkaloide.«

Oft genannt wurden in den Zeitungen die Musiker Jimi Hendrix und Bob Dylan oder Bands wie die Gratful Dead und die Beatles. Daß »Techno« aus dem »Acid House« hervorgegangen ist, wie Hans Cousto in seinem Seminar »Das psychedelische Revival der 90er Jahre: Techno-, Rave- und Trancerituale« ausführlich schilderte, wurde in keiner Zeitung erwähnt. Der Einfluß von LSD auf die zeitgenössische Kultur scheint die meisten Journalisten nicht zu interessieren. Mit Ausnahme des Mushroom - Magazine erwähnte auch keine Zeitung die am Symposium auftretenden Musiker, wie beispielsweise das »Star Sounds Orchestra« (Steve Schroyder und Jens Zygar), daß aufgrund seiner Auftritte an totalen Sonnenfinsternissen rund um den Erdball inzwischen zu den bekanntesten Gruppen der psychedelischen Trance - Kultur avanciert ist. Oder das »Akasha Project«, wie sich der Komponist und Musiker Barnim Schultze nennt, der das IR-Spektrum des LSD-Moleküls musikalisch umsetzte, wurde in der bürgerlichen Presse ebensowenig erwähnt wie der britische Komponist und Musiker Toby Marks, der unter dem Namen »Banco de Gaia« auftritt.

Der Schauspieler Cary Grant, dessen Ausspruch nach einem LSD-Trip »Ich wurde wiedergeboren« in der Literatur immer wieder zitiert wird, wurde in der Presse nach dem Symposium oft erwähnt. Gleiches gilt auch für den psychedelischen Künstler und Visionär Alex Grey, der auf dem Symposium nicht nur seine Bilder präsentierte, sondern auch anschaulich auf einer Großleinwand viele kleine Details aus seinem künstlerischen Schaffen zeigte und dabei in humorvoller Weise Anekdoten dazu erzählte. Von allen anderen Künstlern, deren Werke an der von »Trigger Art« präsentierten Ausstellung gezeigt wurden, konnte man in den Medien praktisch nichts erfahren. Die Deutsche Apotheker Zeitung druckte drei psychedelische Kunstwerke ab, bei einem wurde auch der Name des Künstlers (Fred Weidmann) genannt. Dieses Bild zeigt vier Professoren, die im Bereich der Arzneipflanzenforschung tätig sind, vor einem Bild von Fred Weidmann. Von den anderen am Symposium ausstellenden Künstlern wie Robert Venosa (USA), Martina Hoffmann (USA), Claude Steiner (CH), Nadia Honarchian (CH), Wolfgang Maria Ohlhäuser (D), Walter Wegmüller (CH), H. R. Giger (CH), Nana Nauwald (D), Kurt J. Haas (CH), Radovan Hirsl (CH), Otto Placht (CZ) und Stephanie Welk (D) konnte man in der Berichterstattung über das Symposium in der Presse nichts erfahren, obwohl die Ausstellung von den Besuchern sehr gut aufgenommen wurde und sich die Schaulustigen vor den Bildern in den Pausen zwischen den Vorträgen und Seminaren zuhauf oft dicht gedrängt versammelten.

Die Kunsthistorikerin und Ethnologin Claudia Müller-Ebeling zeigte in dem Seminar »Macht LSD kreativ?« Bilder von Künstlern, die in ihrem Werk LSD-Erfahrungen umsetzten und/oder mit Albert Hofmann bekannt waren oder sind. Zudem gab sie einen umfaßenden Überblick der Kreativitätsforschung in den 60er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts. Wer in den letzten Jahren schon das Vergnügen hatte, eine Präsentation von Müller-Ebeling zur Thematik »psychedelische Kunst« zu genießen, konnte feststellen, daß sie in Basel weit weniger von »Symbolik« sprach als früher, dafür aber weit mehr von »Erlebnis« und »Erfahrung«. Offenkundig ist Müller-Ebeling heute weit näher dran an der Materie als noch vor wenigen Jahren und entsprechend ist der Anreiz gestiegen, die gezeigten Kunstwerke länger und intensiver zu betrachten ja, die Referentin verstand es, die Pforten der Wahrnehmung für die psychedelische Kunst weiter zu öffnen. Dennoch wurde ihre Präsentation nur in einer einzigen Zeitung erwänt. Die Süddeutsche Zeitung schrieb am 17. Januar 2006, daß die Kunsthistorikerin beklagte, daß nur Künstler, die Neues schaffen, auf dem Markt zur Geltung kämen, jedoch diejenigen, die etwas aufgreifen, das schon da war, ungerechterweise stigmatisiert werde. Über die Kunst selbst, war auch in diesem Artikel von Alex Rühle nichts zu lesen.


UPS – Underground Press Syndicate

Das Underground Press Syndicate wurde 1966 von John Wilcock und Walter Bowart in den USA gegründet. Das wurde der effektivste und schönste Medienverbund der alternativen Szenen, ein phantastisches selbstmotiviertes unmanipuliertes und unkommerzielles schöpferisches Netzwerk selbstgemachter Untergrundzeitungen, welches im freien Austausch das ganze Sepektrum der Gegen- respektive Subkulturen umfaßte. Die erste UPS-Zeitschrift im deutschsprachigen Raum wurde von dem Schriftsteller Urban Gwerder ab dem Jahr 1968 in Zürich herausgegeben. Die Zeitschrift »HOTCHA!« (Fun Embryo Information) von Urban Gwerder galt damals als die europaweit beste Untergrundzeitung. 1971 brachte Bernd Brummbär in Frankfurt am Main die die erste Nummer der Zeitschrift »Germania« heraus, eine stark subkulturell ausgerichtete Zeitschrift mit anarchistischen Tendenzen. Die Themen reichten von Musik, Literatur, Politik, Drogen und Comics bis hin zu Hausbesetzungen und Psychiatrie. 1972 gab Werner Pieper (Die Grüne Kraft) in Heidelberg die erste Nummer der Zeitschrift »Kompost Magazin« heraus. Dies war eine Publikation für Kommunen, Landleben, Körnerbewußtsein. 1978 gab Werner Pieper das »Humus Magazin« in Löhrbach im Odenwald heraus. Dieses Magazin löste das »Kompost Magazin« ab. Das frankfurter Szeneblatt »Pflasterstrand« titulierte das »Humus Magazin« als die beste alternative, grüne, spirituelle, no-wave-Zeitschrift Deutschlands.

Die hier erwähnten Zeitschriften hatten viel Gemeinsames. Sie klärten über Drogen auf, berichteten von der zunehmenden Verschmutzung der Umwelt, plädierten für Umweltschutz, Antidiskriminierung respektive Gleichberechtigung, berichteten über Subkulturen und alternative Lebensformen, ja, sie legten eigentlich das Grundgerüst für die Philosophie und Politikrichtung, die in der Folge für die »grünen Parteien« zum Leitmotiv wurden. Werner Piepers »Grüne Kraft« existierte lange bevor »grüne Parteien« gegründet wurden. So war es am Symposium in Basel ein außerordentliches Vergnügen, die Herausgeber dieser Zeitschriften, Urban Gwerder, Bernd Brummbär und Werner Pieper mit Günther Amendt, Ronald Steckel, Simon Vinkenoog und Sergius Golowin auf einem Podium über die 60er und 70er Jahre reden zu hören. Die neue Zürcher Zeitung nahm Notiz von dieser Runde und berichtete am 16. Januar 2006 unter dem Zwischentitel »Zwischen Politik und Spiritualität« von den Pionieren der damaligen Avantgarde.

Zwischen Politik und Spiritualität
Eine Männerrunde charakteristisch für jene Zeit zeichnete die eigene Existenz und Befindlichkeit im Stichjahr 1966 nach. Urban Gwerder, Zürcher Poet und Ein-Mann-Produzent der Zeitschrift »Hotscha!« damals europaweit die beste Untergrundpublikation, wie ihm attestiert wurde , war gerade 22 Jahre alt und lebte wie viele damals vom Postsack-Verladen. Ronald Steckel, heute Komponist und Regisseur in Berlin, war dem dumpfen Nachkriegsdeutschland nach London, diesem Mekka der amerikanischen Kriegsdienstverweigerer, entflohen. Bernd Brummbär, heute Künstler in Kalifornien, hatte sich der Bundeswehr entzogen und war ebenfalls in London gelandet, wo er sich als Pflastermaler über Wasser hielt und später als Zen-Mönch durch die Welt zog. Alle waren sich einig, daß früher Nischen zum Überleben leichter zu finden waren als heute. Auch Werner Pieper, seit 35 Jahren Verleger in Heidelberg und Übersetzer amerikanischer Autoren in der »Edition Rauschkunde«, landete 1967 in London, wo er mit 18 Jahren LSD kennen und mit ihm dealen lernte.

Bereits 36 Jahre alt war damals Sergius Golowin, der in Burgdorf aufgewachsene Geschichten - Sammler und -Erzähler. Er erlebte die sechziger Jahre in Paris. Der Amsterdamer Poet Simon Vinkenoog, Weltbürger in der Selbstdefinition, hatte als Kind die deutsche Okkupation erlebt und nahm später an einer klinischen Studie mit LSD teil. Mitte der sechziger Jahre erlebte er in London, wie amerikanische Dienstverweigerer ihren Paß zerrissen. Viele Jugendliche aus Europa gingen auf Distanz zu ihren Heimatländern, da diese ihre Mitschuld am Krieg von sich wiesen. Antiautoritäre Impulse kamen aus den USA: die Civil - Rights- und die Flower - Power - Bewegung.

Die Konfliktlinie zwischen »Polit-Freaks« und »Drogen-Freaks«, die die Jugendkulturen durchzog, kam auch zur Sprache. 1969 sei es in Berlin nicht um Bewußtseinserweiterung gegangen, sondern um die Bewaffnung der Bewegung, die in die Rote - Armee - Fraktion mündete. Andreas Bader habe LSD eingesetzt, »um das Gewissen der Leute zu knacken«. Der Mythos sechziger Jahre erfuhr hier eine scharfe Korrektur.

He.: Biochemischer Schub für den gesellschaftlichen Aufbruch
in: Neue Zürcher Zeitung vom 16. Januar 2006
http://www.nzz.ch/2006/01/16/il/articleDHGU5.html


Drogenpolitik

Obwohl namhafte Autoren wie Günter Amendt, Matthias Bröckers, Hans Cousto und Roger Liggenstorfer auf diversen Podien am Symposium sich sehr ausführlich zur Drogenpolitik äußerten, wurde dieses Thema von den meisten Medien überhaupt nicht oder nur am Rande erwähnt. Zitiert wurde vor allem die Aussage von Albert Hofmann, daß das LSD-Verbot ein politisches Verbot sei und ein paar Zeitungen erwähnten, daß Amendt und Bröckers die allgemeine drogenpolitische Situation eher pessimistisch einschätzten. Das Mushroom-Magazin übermittelte als einziges Pressemedium seinen Lesern die Botschaft, daß der »War on Drugs« ein Angriffskrieg sei, wie Cousto feststellte, daß LSD verboten sei, weil psychedelische Erfahrungen gut seien, wie Rick Dolbin meinte und daß die dem LSD zugeschriebenen Wirkungen für das Gegenteil von dem stünden, was das System ausmache und es deshalb verboten sei, wie sich Amendt ausdrückte. Eine ausführliche Analyse der drogenpolitischen Statements am Symposium in Basel würde den Rahmen dieser Pressemittreilung sprengen und wird deshalb zu einem späteren Zeitpunkt an anderer Stelle erfolgen.


Safer Use

Im Foyer des Kongreßzentrums waren mehrere Informationsstände mit Informationen zur Schadensminderung beim Konsum psychotroper Substanzen (safer use) präsent. »Erowid« aus den USA, das »Alice-Project« aus Frankfurt am Main und »Eve & Rave Schweiz« aus Solothurn hielten nicht nur Informationsmaterialien bereit, sondern an den Ständen konnten sich Interessierte persönlich informieren und sachkundig machen. Von diesem Angebot wurde auch reichlich gebraucht gemacht, an den Ständen wurde ein großer Zuspruch seitens der Kongreßbesucher registriert. Repräsentanten dieser Organisationen waren auch verschiedentlich auf den Podien zu sehen und zu hören, so Earth Erowid und Fire Erowid, Wolfgang Sterneck (Alice-Project), Roger Liggenstorfer (Eve & Rave Schweiz) und Hans Cousto (Eve & Rave Berlin). Es ist wirklich erstaunlich (um nicht zu sagen bezeichnend), daß keine Zeitung die Gelegenheit im Rahmen der Berichterstattung über das Symposium nutzte, präzise Botschaften respektive nützliche Informationen zur Schadensminderung beim Konsum psychedelischer Substanzen abzudrucken.


St.Petri-Schnee: Vom Mutterkornalkaloid zum Gottesglaube

In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung wies Lorenz Jäger in seinem Artikel zu Albert Hofmanns Geburtstag am 11. Januar 2006 auf den Roman »St.Petri-Schnee« des Schriftstellers Leo Perutz hin. Perutz hatte 1933 (fünf Jahre, bevor Albert Hofmann erstmalig LSD herstellte und zehn Jahre bevor er die Wirkung dieser Substanz erkannte) in diesem Roman die Entstehung der Religion, die sich ihm als Massenhysterie darstellte, auf eine Infektion durch den Getreidepilz Mutterkorn zurückgeführt. Darauf aufbauend beschrieb Perutz in dem Roman die Arbeit eines auf naturwissenschaftlichem Gebiet arbeitenden Barons, der aus dem Mutterkorn einen Stoff extrahierte, der vorübergehende psychische Wirkungen hervorrief und in keiner Weise den Organismus schädigte. Pikanterweise befand sich das Laboratorium des Barons im Pfarrhaus. Perutz entwickelte in dem Roman mit großer erzählerischer Virtuosität zwei Versionen nebeneinander, die so exakt mit allen Mitteln der erzählerischen Virtuosität konstruiert waren, daß die Leser nicht entscheiden konnten, welche der beiden 'Realitäten' die wahrscheinlich(er)e sei ... In diesem Wechselspiel von Traum und Wirklichkeit erwies sich der Roman als ein erzählerisches Meisterwerk.

Zitate aus »St.Petri-Schnee« von Leo Perutz
Der Pfarrer: »Glauben heißt begnadet sein. Der Glaube ist das Werk Gottes in uns und er kann nur lebendig werden durch geduldige Arbeit, durch dienende Liebe und durch Gebet.« Die Pharmakzeutin: »Nein, auch durch Chemie.« (S. 114)

Der Baron: »Das, was wir religiöse Inbrunst und Ekstase des Glaubens nennen, bietet als Einzel- wie Massenerscheinung fast immer das klinische Bild eines durch ein Rauschgift hervorgerufenen Erregungszustandes.« (S. 115)

Der Baron: »Es gibt – oder es gab – eine Getreidekrankheit, die in früheren Jahrhunderten oft beschrieben worden ist, und in jeder Gegend, in der sie auftrat, war sie unter einem anderen Namen bekannt. In Spanien hieß sie 'die Magdalenenflechte', im Elsaß 'der Armen-Seelen-Tau'. Das 'Arztbuch' des Adam von Cremona beschrieb sie unter dem Namen 'Misericordia-Korn', in den Alpen war sie als 'St.Petri-Schnee' bekannt. In der Umgebung von St. Gallen nannte man sie den 'Bettelmönch' und im nördlichen Böhmen die 'St. Johannis-Fäule'. Hier bei uns im Westfälischen, wo sie besonders oft auftrat, hieß sie bei den Bauern 'der Muttergottesbrand'. (...) Und nun beachten Sie, daß alle Namen, die ich ihnen aufgezählt habe, etwas gemeinsames besitzen: die Verknüpfung mit religiösen Vorstellungen.« (S. 121)

Es gelang der Pharmazeutin, durch ein Destillationsverfahren aus dem Pilz das flüssige Rauschgift zu gewinnen, und die Analyse, die sie vornahm, ergab: »Die wirksamen Bestandteile sind eine Anzahl Alkaloide. Außerdem finden sich noch kleinere Mengen harzartiger Produkte und ein wenig Sphazelynsäure vor und schließlich lassen sich eine Spur einer öligen Substanz nachweisen.« (S. 127)

Der Baron: »Dieses Mittel (dieses Alkaloid) schädigt in keiner Weise den Organismus. Es ruft rein psychische Wirkungen hervor, vorübergehende Wirkungen übrigens. Es macht vielleicht den Mann für kurze Zeit ein wenig glücklicher – das ist alles.« (S. 79)

Leo Perutz: »St.Petri-Schnee«
http://www.dtv.de/dtv.cfm?wohin=dtvnr13405



Vergleicht man die Beschreibungen der »Substanz« aus dem Mutterkorn im Roman von Leo Perutz mit den Aussagen führender Wissenschaftler zu LSD, dann kann man erkennen, wie präzise der Autor die Wirkungen jener Substanz vorausgesehen hatte. So bezeichnet Albert Hofmann LSD als sakrale Droge und am LSD-Symposium in Basel äußerte sich der 100-jährige Hofmann zur Frage, was er unter sakralen Drogen verstehe, wie folgt:

Albert Hofmann: LSD ist eine sakrale Droge
Ich verstehe darunter Substanzen, die seit Jahrtausenden immer im zeremoniellen Rahmen gebraucht wurden, und bei denen ein Tabu lastete. Der gewöhnliche Sterbliche darf diese Stoffe, diese Pflanzen nur gebrauchen im Rahmen ... einer heiligen Feier unter der Leitung des Schamanen. Es waren Drogen, die deshalb diesen Schutz nötig hatten, weil sie zutiefst in den Menschen, den Menschen verändern.  .... Das Bewußtsein ist eigentlich die göttliche Gabe, die den Menschen beschieden ist. Deswegen waren immer diese bewußtseinsverändernden Drogen im Gebrauch. Sie konnten nur im rituellen Rahmen gebraucht werden. Das ist auch die große Schwierigkeit heute: Wir haben keinen zeremoniellen Rahmen mehr.


Am gleichen Kongreß meinte Franz Xaver Vollenweider von der Psychiatrischen Uniklinik Zürich, daß LSD auf physischer Ebene unschädlicher als Alkohol oder Nikotin sei. Wörtlich sagte er:

Franz Xaver Vollenweider über LSD
Körperliche Wirkungen hat man nie gesehen, daß langfristig sich irgendetwas verändert habe oder daß es Entzugssymptome gäbe.

Und der klinische Psychiater und Drogenforscher Thorsten Passie an der Abteilung für klinische Psychiatrie und Psychotherapie der Medizinischen Hochschule Hannover meinte am LSD-Symposium:

Thorsten Passie über LSD
Herausgefunden hat man, daß man tatsächlich, wenn man die Leute vernünftig vorpräpariert hat, das heißt mit ihnen zwei bis drei Gespräche vorher führt und so eine gewisse Beziehung zu dem Durchführenden herzustellen und die auch im entsprechend günstiger gestalteten Räumen mit ein bisschen Musik usw. sitzen läßt und quasi sich ihrer inneren Selbsterfahrung überläßt, daß diese Leute danach doch erhebliche, mindestens ein Drittel dieser Leute, erhebliche Veränderungen im Persönlichkeitsbild, also in positiver Hinsicht – also weniger Pathologie, weniger pathologische Charakterzüge, und auch in Bezug auf die Lebensführung und die Werte der Welt dieser Leute – sich doch erheblich verändert hat, so daß man eigentlich schon sagen kann, doch, das wurde durchaus gefunden, daß LSD im angemessenen Rahmen unter angemessenen Bedingungen durchaus auch positive Wirkungen hinterlassen kann. Und, was auch noch aufregend war: Irgendwelche pathologischen Effekte oder Umbiegungen der Persönlichkeit in negativer Hinsicht konnten in den Studien gar nicht berichtet werden, obwohl die doch schon eine Probandenanzahl von nahezu 100 hatten.


Eine kurze Geschichte des LSD in chronologischer Übersicht

1933
Leo Perutz veröffentlichte den Roman »St.Petri-Schnee«, in dem er die Extraktion eines Mittel aus dem Mutterkorn beschrieb, das ohne den Organismus zu schädigen psychische Reaktionen hervorruft, die einer religiösen Inbrunst sehr ähnlich sein können und auch glücklich machen können.
1938
Albert Hofmann synthetisierte in den Labors des Basler Pharmakonzerns Sandoz erstmals Lysergsäurediäthylamid (LSD). Basis war ein Inhaltsstoff des Mutterkorns. Die Verbindung wurde im Tierversuch getestet, wo sie keine besondere Wirkung zeigte.
1943
Albert Hofmann stellte am Freitag, den 16. April 1943, die Substanz LSD erneut her – aus dem unbestimmten Gefühl heraus, der Stoff müsse doch irgendetwas bewirken. Offenbar gelangte er damit unabsichtlich in Berührung. Hofmann verspürte plötzlich »ungewöhnliche Empfindungen«, fuhr mit dem Fahrrad nach Hause und versank in einen rauschartigen Zustand, »der sich durch eine äußerst angeregte Fantasie kennzeichnete«.

Drei Tage später, am Montag, den 19. April 1943, unternahm Albert Hofmann einen Selbstversuch mit der, wie er meinte, »kleinsten Menge, von der noch irgendein feststellbarer Effekt erwartet werden konnte« – 0,25 Milligramm LSD, aus heutiger Sicht eine gewaltige Dosierung. Hofmann hatte das Gefühl, wahnsinnig zu werden. »Die Substanz, mit der ich hatte experimentieren wollen, hatte mich besiegt. Sie war der Dämon, der höhnisch über meinen Willen triumphierte. (…) Ich war in eine andere Welt geraten, in andere Räume, mit anderer Zeit.« Eilig wurde ein Arzt gerufen, der allerdings keine abnormen Symptome feststellen konnte. Hofmann glaubte an eine Vergiftung, trank in der Nacht »alle irgendwie beschaffbare Milch« und blieb einen ganzen Tag lang im Bett. »Tags darauf konnte ich vollkommen normal und frisch die Arbeit im Laboratorium wieder aufnehmen«, notierte er im Bericht für seine Vorgesetzten.
1947
Sandoz bot LSD (Markenname Delysid®) einigen Wissenschaftlern »zur seelischen Auflockerung bei analytischer Psychotherapie und für experimentelle Untersuchungen über das Wesen der Psychosen« an.

Die erste wissenschaftliche Publikation über LSD weltweit wurde von Werner A. Stoll unter dem Titel »Lysersäure - Diäthylamid, ein Phantastikum aus der Mutterkorngruppe« veröffentlicht. In der im Artikel beschriebenen Studie betreff des Einflusses von LSD auf das Bewußtsein wurde die Gabe von insgesamt 19 LSD-Applikationen an 16 gesunden Personen und 20 Applikationen an sechs Personen mit der Diagnose Schizophrenie verglichen.
1949
Der Psychiater Max Rinkel brachte als erster LSD in die USA und begann in Boston mit dieser Substanz zu experimentieren.

Der Direktor der CIA, Allen Dulles, iniziiert ein Geheimprogramm unter dem Decknamen »Bluebird« um das Potenzial von LSD zur Bewußtseinskontrolle zu analysieren.
1950
Bei Versuchen mit radioaktivem LSD stellte man fest, daß LSD sich nicht im Gehirn, sondern vor allem in Magen, Leber und Nieren konzentriert.

Die Operation »Bluebird« der CIA wurde ausgeweitet und unter dem Namen »Artischocke« weitergeführt. Die CIA wollte den Nutzen von LSD als Waffe untersuchen wie auch Verteidigungsmöglichkeiten für den Fall, daß diese Droge gegen Bürger der USA eingesetzt werde, ausloten.
1951
Albert Hofmann lud den befreundeten Schriftsteller Ernst Jünger zu einem Selbstversuch ein, dem ein intensiver Briefwechsel über die Wirkung von Drogen folgte. Jünger schrieb: »Der Wein hat bereits viel verändert, hat neue Götter und eine neue Humanität mit sich gebracht. Aber der Wein verhält sich zu (…) LSD, wie die klassische zu der modernen Physik. Erprobt sollten diese Stoffe nur in kleinen Gremien werden.«
1952
Allen Ginsberg und die Beatniks glaubten, man müsse den Verstand übergehen, um ein Zenbewußtsein zu entfalten. Halluzinogene Substanzen seien die einfachsten Mittel hierfür.
1953
Die CIA wollte den gesamten LSD-Bestand von Sandoz aufkaufen. Man einigte sich auf Lieferungen von 100 Gramm pro Woche (100 Gramm entsprechen einer Million Trips à 100 Mikrogramm). Zudem willigte Sandoz in die Nennung aller Bezieher von LSD an die CIA. Um nicht von der neutralen Schweiz abhängig zu sein, drängte die CIA den US-Pharmakonzern Eli Lilly, LSD zu synthetisieren. Die CIA erweiterte nochmals ihr LSD-Forschungsprogramm und nannte es fortan »MK-ULTRA«. In den folgenden 12 Jahren wurden etwa 150 verschiedene Geheimprojekte in Kooperetion mit 150 verschiedenen Institutionen durchgefüht.

Am 29. November 1953 stürzte sich Dr. Frank Olson, ein für das US-Militär tätiger Biologe, aus dem zehnten Stock eines Hotels. Die Angehörigen hielten einen Selbstmord für ausgeschlossen und forderten eine Untersuchung. Vergeblich. Erst Jahrzehnte später wurde jene Geheimakte freigegeben, welche die Hintergründe des Todessturzes enthüllte. Es stellte sich heraus, daß Olson einige Tage vor dem Vorfall bei Kollegen zu Besuch war. Nach dem Abendessen genehmigte er sich ein Glas Cointreau. Er ahnte nicht, daß ein CIA-Offizier zu Versuchszwecken 0,07 Milligramm LSD in sein Getränk gemischt hatte. Er erlitt eine Panikattacke, fühlte sich noch am folgenden Tag verwirrt und niedergeschlagen. Wie er es schließlich geschafft hatte, durch das geschlossene Fenster des Hotelzimmers zu springen, darüber schwieg sich die Akte aus.

Die Psychiater Humphery Osmond und John Smythies schrieben in einem Essay: »Niemand ist wirklich kompetent, Schizophrenie zu behandeln, der nicht selber die Welt der Schizophrenie erfahren hat. Das ist möglich, indem man Meskalin nimmt.« Im Mai 1953 trank Aldous Huxley erstmalig unter der Aufsicht von Humphery Osmond in Wasser gelöste Meskalinkristalle. Danach telegraphierte Huxley seinem New Yorker Herausgeber Michael Horowitz: »Meskalin ist die außergewöhnlichste und bedeutendste Erfahrung für ein Menschliches Wesen diesseits einer göttlichen Offenbarung.«
1954
Der Schriftsteller Aldous Huxley veröffentlichte das Buch »The Doors of Perception« (Die Pforten der Wahrnehmung), in dem er seine Drogenerfahrungen beschrieb. Das Buch wurde in der Folge zu einem Grundlagenwerk der psychedelischen Bewegung.

Dem amerikanischen Pharmakonzern Eli Lilly gelang die rein chemische Synthese von LSD. Mutterkorn als Grundsubstanz war zur Produktion von LSD nicht mehr vonnöten. Die USA respektive die CIA waren nicht mehr abhängig von LSD-Lieferungen aus der Schweiz.

Der Psychiater Oscar Janiger nahm LSD. Danach vertrat er vehement die Ansicht, daß LSD nur unter ärztlicher Kontrolle eingenommen werden dürfe. Den Psychiater aus Los Angeles interessierte jedoch die Wirkung der Droge auf die Kreativität und auf die Fähigkeit der Künstler, ein Stadium des »bewußten Verrücktseins« zu erreichen, ohne dabei die Kontrolle über die Umgebung zu verlieren. Er testete als Psychotherapeut LSD in den Jahren 1954 bis 1962 an etwa 1.000 Freiwilligen. Insgesamt verbrauchte er 3.000 LSD-Trips für seine Studien, 13 davon konsumierte er selbst, dem Schauspieler Cary Grant verabreichte er fast 100 Trips.
1955
Der Psychiater Humphrey Osmond prägte den Begriff »psychedelisch« (die Seele erhellend, die Seele entfaltend) in einem Brief an Aldous Huxley. Der in Prag tätige Psychoanalytiker Stanislav Grof, der später die »transpersonale Psychologie« begründete, nahm erstmalig LSD. In der Folge setzte er LSD zu therapeutischen Zwecken ein.

Der Bankier, Vizepräsident der J.P. Morgan & Co., und Pilzfreund Gordon Wasson reiste mit seiner aus Rußland stammenden Frau Valentina Wasson nach Mexiko, um den Zauberpilz teonanacatl zu suchen. Als erster Weißer nahm er und sein Reisbegleiter, der Photograph Allan Richardson am 29. Juni 1955 hoch in den Bergen der Provinz Oaxaca an den geheimen Ritualen der Mazatek-Indianer teil. Zeremonienmeisterin war Maria Sabina. Wasson postulierte, die rituelle Einnahme psychoaktiver Substanzen führe zur Religion.

Der Schriftsteller Aldous Huxley nahm erstmalig LSD. Auch seine Frau Laura fand gefallen am LSD: »Sorgsam und spärlich angewendet, kann LSD ein direkter Weg zum spirituellen Erwachen sein.« Er und seine Frau begannen danach eine Elite von Künstlern, Wissenschaftlern und Publizisten mit LSD und anderen Psychedelika bekannt zu machen.
1956
Aldous Huxley veröffentlichte sein Buch »Heaven and Hell« (Himmel und Hölle), das in der Folge zu einem Klassiker in der psychedelischen Szene wird.
1957
Das Life-Magazin veröffentlichte in einem 17 Seiten langen Artikel die These von Gordon Wasson, daß die Entstehung von Religion eng mit der rituellen Einnahme psychedelisch wirkender Substanzen verbunden sei. Dieser Artikel machte den Psychologen Timothy Leary auf psychedelische Substanzen aufmerksam.

Gordan Wasson hatte dem in Paris tätigen Mykologen Roger Heim Pilze geschickt, damit dieser dieselben untersuchen möge. Diesem war es gelugnen, die Pilze auf einem künstlichen Nährboden zu züchten. Dann übergab dieser Albert Hofmann ein paar Pilze zur chemischen Analyse. Kurze Zeit später isolierte Hofmann die Wirkstoffe Psilocin und Psilocybin und synthetisierte auch die beiden Wirkstoffe.

Der Psychiater Humphrey Osmond führte den Begriff »psychedelisch« (die Seele erhellend, die Seele entfaltend) an einer Konferenz an der Akademie der Wissenschaften in Ney York als Fachbegriff in den Wissenschaften ein.
1958
Die Schriftstellerin Anaïs Nin pobierte unter der Aufsicht des Psychiaters Oscar Janiger erstmalig LSD.

Die Ansicht zahlreicher Therapeuten, daß mit LSD Heilungsprozesse zu beschleunigenseien, verdrängte den psychotomimetischen, das heißt Psychosen nachahmenden, Ansatz zur Klassifizierung von LSD. Duncan Blewett und Nick Chwelos veröffentlichten das erste Handbuch im Sinne eines Leitfadens für die LSD-gestützte Einzel- und Gruppentherapie.
1959
LSD-Sitzungen wurden in Hollywood populär, ja, sie wurden zu einem Muß für alle in der Filmstadt, die mitreden wollten.

»Ich wurde wiedergeboren« erklärte Cary Grant nach einem LSD-Trip. Aldous Huxley und Allen Ginsberg propagierten in elitären Zirkeln LSD zur Bewußtseinserweiterung.
1960
Der Psychologe Timothy Leary machte in Mexiko seine ersten Erfahrungen mit Zauberpilzen und begann dann mit Frank Barron an der Harvard University das Psilocybin Projekt. Das Psilocybin erhielt er von der Firma Sandoz in Basel, das heißt, bei diesem Projekt wurde synthetisches Psilocybin verwendet. Leary lud viele bekannte Persönlichkeiten zur Teilnahme an dem Projekt ein, so u.a. Aldous Huxley, Alan Watts, Artur Koestler, Allen Ginsberg, Peter Orlovsky, William Burroughs, Jack Kerouac und Niel Cassady. Leary verwarf den elitären Ansatz von Huxley und anders als etwa Oskar Janiger wollte Leary die Drogenerfahrung der ganzen Menschheit zugänglich machen. »Listen! Wake up! You are God!«

Stanislav Grof, der an der Karls-Universität in Prag Medizin und Medizinphilosophie studierte, begann bei seiner Arbeit am psychiatrischen Forschungszentrum in Prag die Wirkung psychedelischer Drogen (unter anderem LSD) bei Patienten und an sich selbst zu erforschen. Bis Mitte der 60er Jahre verabreichte er seinen Patienten (u.a. Alkoholiker) über 4.000 Portionen LSD. Grof lobte LSD als das »Teleskop der Psychiatrie«.
1961
Timothy Leary verschob bei seinem Psilocybin Projekt an der Harvard Universität die Fragestellungen betreff psychedelische Substanzen vom psychologischen zum religiösen Bereich. Leray wurde deshalb aufgefordert, die Vorräte an Psilocybin dem Dekan seiner Fakultät zu übergeben. Er leistete dieser Anweisung ohne Widerspruch Folge, da man dort inzwischen mit LSD experimentierte.

Mit Richard Alpert und Ralf Metzner entwickelte Leary das Konzept von »Drug, Set und Setting« als Determinanten für psychedelische Reisen. Dabei bedeuten »Drug« die Substanzspezifikation, »Set« die persönliche Befindlichkeit und Erwartungshaltung und »Setting« das Umfeld, in der die Droge eingenommen wird. Alle drei Determinanten respektive Faktoren sind gleichermaßen entscheidend für das Gelingen einer psychedelischen Reise respektive eines guten Trips.
1962
Timothy Leary unternahm mit 21 Theologiestudenten einen nicht genehmigten LSD-Versuch. 11 Studenten erhielten LSD, eine Kontrollgruppe von zehn Studenten bekam statt LSD Nikotinsäure. Neun Studenten, die LSD erhielten und ein Student, der Nikotinsäure erhielt, berichteten von einer mystischen Erfahrung. Als die Presse das Thema aufgriff, schritt die amerikanische Food and Drug Administration (FDA) ein und konfiszierte die LSD-Vorräte.

Der Schauspieler Cary Grant ging unter Aufsicht seines Psychiaters Oscar Janiger auf fast 100 Trips. Sie halfen ihm, Kindheitstraumata und Potenzprobleme zu überwinden. Seine 72. Drogenerfahrung im April 1962 beschrieb der Filmstar so: »Ich merkte, wie das Licht im Raum intensiver wurde, und in kurzen Abständen, erschienen mir Visionen, jedesmal, wenn ich meine Augen schloß. Ich schien in einer Welt gesunder, rundlicher kleiner Babybeine in Windeln versetzt. Blut war verschmiert, eine Art genereller Menstruationsaktivität fand statt. Davor ekelte ich mich aber nicht so wie sonst.«

Aldous Huxley entwarf in seinem Buch »Eiland« die Utopie einer psychedelischen Gemeinschaft, in der die Droge moksha eine zentrale Rolle spielte. Er schickte Hofmann ein Exemplar des Buches, gewidmet »dem ursprünglichen Entdecker der moksha-Medizin«. Alan Watts veröffentlichte sein Buch »The Joyous Cosmoloy« (Kosmologie der Freude). Das Buch wurde in der Folge ein Klassiker in der psychedelischen Szene.

Im Frühjahr 1962 trafen sich vier Männer in einem Haus auf einem Landgut in Deutschland. Daß dort der berühmte Hitler-Attentäter Stauffenberg aufgewachsen war, blieb unerwähnt; es ging um Wichtigeres. Die vier Männer richteten sich in dem grafschaftlichen Wohnzimmer ein, das mit Stilmöbeln verstellt war und an dessen Wänden alte französische Stiche hingen. Eine Frau servierte heiße Schokolade. Die vier Männer saßen in Polstersesseln, nippten an ihren Tassen und warten. Der Dichter Ernst Jünger trug ein kaftanartiges Gewand mit dunkelblauen Streifen, der Pharmakologe Heribert Konzett steckte in einem bunt bestickten Mandarinkleid, der Orientalist Rudolf Gelpke und Albert Hofmann hatten sich Hausmäntel übergeworfen. Nichts sollte an die Zumutungen des Alltags erinnern. Mit dem Beginn der Abenddämmerung war es so weit: Sie schluckten je 20 Milligramm Psilocybin; einen Stoff, der in seiner Wirkung LSD ähnelt. Die vier Herren gaben während der Sitzung zu Protokoll: »Myriaden von Molekülen beugen sich der Harmonie«, sagte Jünger. »Ein Teil des Ich geht in die Außenwelt, in die Dinge über, sie beginnen zu leben, bekommen einen anderen, tieferen Sinn«, meinte Hofmann. »Es ist die einzige Möglichkeit, das Absolute existenziell zu erfahren und den verschütteten Zugang zur mystischen Wirklichkeit wieder freizulegen«, rief Gelpke aus. »Jetzt verstehe ich, warum ich Gelpke ohne Kopf im Sessel sitzen sah«, erwiderte Konzett, als das Symposium zu Ende war.
1963
Timothy Leary, wie auch Richard Alpert, wurden im Mai 1963 von der Harvard Universität gefeuert, weil sie Psychologie, Religion und Politik in einer Art verknüpften, die nicht im Konsens mit dem gültigen akademischen Reglement war. Daraufhin zogen sie mit der von ihnen gegründeten »International Foundation for Internal Freedom« (IFIF) nach Millbrook, New York.

Der Psychiater Roy R. Grinker erklärte in den Archives of General Psychiatry Nr.8 S. 425 im Editorial, daß das affektive Interesse vieler Psychiater, die sich selbst LSD applizierten, an dieser Substanz so groß sei, daß sie aufgrund ihrer mystischen Erfahrung nicht mehr qualifiziert seien kompetent zu forschen und behauptete (allerdings ohne experimentellen Beleg), daß bereits ein einmaliger Konsum von LSD latente Psychosen auslösen könne und daß lang andauernde LSD-Erfahrungen zu Geisteskrankheit und Abhängigkeit führen. Diese nie belegte Behauptung wurde zur Grundlage der in der Folge eingeleiteten Prohibition von LSD und anderen psychotropen Substanzen.

Der Schriftsteller Ken Kesey gründete in San Fransico mit Freunden die »Merry Pranksters«. Mit einem bunt bemalten Bus reisten diese durch die USA und organisierten überall große Acid-Parties unter dem Motto »Can You Pass The Acid-Test?«

Am 22. November, am selben Tag als John F. Kennedy erschossen wurde, starb Aldous Huxley an Kehlkopfkrebs. Vor dem Tod ließ er sich von seiner Frau Laura zweimal 100 Mikrogramm LSD intramuskulär verabreichen.

Alexander Shulgin synthetisierte erstmalig die Substanz DOM (Dimethoxymethylamphetamin). Die Substanz, die auch STP genannt wird, wirkt äußerst intensiv und bis zu 20 Stunden. Nach dem Verbot von LSD in den USA wurde DOM in den Szenen des Undergounds oft als Ersatz genutzt, wobei viele Leute von der lang andauernden Wirkung sowohl physisch wie psychisch überfordert waren.
1965
Im Stadtteil Haight-Ashbury in San Francisco entstand die Hippie-Bewegung. Die »Merry Pranksters« organisierten immer mehr Konzerte, die stets mit Acid-Tests verbunden waren. Bei den Konzerten der Grateful Dead nahmen Tausende von Menschen an Acid-Tests teil. Auch die »Hell’s Angels« wurden durch die »Merry Pranksters« auf LSD aufmerksam. Mit den Acid-Tests wollte man ein kollektives psychedelisches Bewußtsein evozieren. Die »Merry Pranksters« brachten mehr LSD unter die Leute als die CIA, Leary und alle Psychiater der Welt zusammen.

Der Chemiker Augustus Owsley Stanley begann mit der Produktion von LSD für den Schwarzmarkt, da Sandoz nicht in der Lage war, den Bedarf in den USA zu decken. Stanley produzierte den Stoff im großen Stil im Norden von Kalifornien und baute ein großes Vertriebsnetz auf. Damals war LSD noch legal.
1966
Ein Mörder namens Stephen Kessler behauptete, im LSD-Rausch gehandelt zu haben, als er sein Opfer im April 1966 umbrachte. Obwohl sich herausstellte, daß er unter Alkoholeinfluß und der Einwirkung von Pentobarbital, einem stark wirksamen Barbiturat, stand, machte der »LSD-Mord« weltweit Schlagzeilen. Im gleichen Monat stellte Sandoz sowohl die Produktion wie auch die Auslieferung von LSD und Psilocybin weltweit auf Druck der US-amerikanischen Behörden ein.

Das New England Journal of Medicine forderte ein Ende der LSD-Forschung, da die Ergebnisse zu uneinheitlich seien. Die Meinung, daß LSD als therapeutisches Mittel unbrauchbar sei, wurde zur Doktrin erklärt. Der Besitz von LSD wurde in den USA verboten, sämtliche Forschungsgelder wurden gestrichen. Timothy Leary wurde in Millbrook verhaftet, Ken Kesey wurde in San Fransisco verhaftet und zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt.
1967
In San Francisco brach der »Sommer der Liebe« aus. Drogen wurden zum Teil wahllos konsumiert. Bad trips waren an der Tagesordnung: Bei Unerfahrenen führten die halluzinogenen Zustände zu Panikattacken und Selbstmordversuchen, insbesondere weil aufgrund des Verbotes viel DOM (STP) und relativ wenig LSD im Umlauf waren. Im Stadtteil Haigth-Ashbury in San Francisco wurde die »Free Clinic« gegründet, in der Drogenabhängige sich kostenlos behandeln lassen konnten. Als im Oktober Hippies einen Sarg durch den Stadtteil trugen, war für viele die Utopie der psychedelischen Bewußtseinserweiterung tot. Die Beatles schwörten öffentlich den Drogen ab und begannen mit transzendentaler Meditation.

Das New England Journal of Medicine berichtete in einem Forschungsbericht von Cohen, Hirschhorn und Frosch zum ersten Mal davon, daß LSD Chromosomenschäden verursache. Der Artikel trug die Überschrift »In Vivo und in Vitro Chromosomenschäden, induziert durch LSD 25«. Der Artikel sorgte weltweit für Schlagzeilen. Zwei Jahre später stellte sich heraus, daß LSD gemäß eines kontrollierten Experimentes keine Chromosomenschäden verursache, doch dies sorgte nicht für neue Schlagzeilen in den Massenmedien.
1969
Der Gouverneur von Kalifornien, Ronald Reagan, ließ Polizisten gegen protestierende Hippies vorrücken. Timothy Leary kündigte an, bei der nächsten Gouverneurswahl gegen Ronald Reagan zu kandidieren. John Lennon schrieb zur Wahlkampagne den Song »Come together«.

Die Forscher Tijo, Pahnke und Kurland veröffentlichten im Journal of the American Medical Association (JAMA) den Artikel »LSD und Chromosomen: Ein kontrolliertes Experiment«. Ihre Arbeit wies nach , daß keinerlei Zusammenhang zwischen dem Gebrauch von LSD und Chromosomenbrüchen bestand, was aber für die bürgerliche Presse keine einzige Schlagzeile wert war.
1970
Leary wurde erneut verhaftet und von Gerichten in Kalifornien, Texas und New York zu bis zu zwanzig Jahren Gefängnis verurteilt. Die linksradikale Untergrundorganisation »Weathermen« verhalf ihm aus einem kalifornischen Gefängnis zur Flucht. Der »gefährlichste Mensch der Welt« (US-Präsident Nixon) wurde später (1972) von der CIA in Afghanistan auf dem Flughafen von Kabul gekidnappt und von dort in die USA verschleppt.
1971
Im Fachblatt Science erschien ein Bericht, demzufolge reines LSD in vernünftiger Dosierung zu keinen Schädigungen führe.

Timothy Leary reiste in die Schweiz, gab Interviews, forderte die Freigabe psychedelischer Drogen, schrieb die Zehn Gebote fort »Du sollst das Bewußtsein deines Nächsten nicht verändern«, während das FBI weiterhin auf seinen Fersen war. Zum Glück gab es die Eidgenossen. 1971 weigerte sich die Schweiz, Leary an die USA auszuliefern.

Am 3. September 1971 trafen sich Albert Hofmann und Timothy Leary im Bahnhofsbuffet in Lausanne. Die Begrüßung bei diesem ersten Treffen soll, laut Hofmann, »im Zeichen schicksalhafter Verbundenheit« erfolgt sein. Viel dürfte den im Aargau aufgewachsenen Chemiker mit dem Drogenapostel aus Massachusetts allerdings nicht verbunden haben. Hofmann bereitete sich nach 42 Arbeitsjahren bei der Sandoz AG auf seinen Ruhestand vor, während Leary aus einem kalifornischen Gefängnis geflohen war, in dem er eine zehnjährige Haftstrafe wegen Marihuanabesitzes hätte verbüssen sollen.
1972
Timothy Leary wurde von Agenten des US-amerikanischen Geheimdienstes auf dem Flughafen von Kabul gekidnappt und nach Kalifornien in die USA verschleppt. Dort wurde er sofort in ein Gefängnis gesteckt. Im Prozeß gegen Leary wurde die von ihm geleitete »Brotherhood of Eternal Love« als Rauschgiftsyndikat eingestuft und ihm wurde vorgeworfen, Werbemanager für ein gigantisches Drogengeschäft zu sein. Leary wurde in der Folge zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt.
1974
Richard P. Hartmann veröffentlichte seine am Max Plank Institut für Psychiatrie in München durchgeführte Studie, in der er mit 30 Künstlern LSD-Sitzungen durchführte. Arnulf Rainer und Alfred Hrdlicka zählten zu den prominentesten Teilnehmern dieser Studie.
1975
Stanislav Grof veröffentlichte den ersten Band über seine Forschungen und therapeutischen Arbeit mit LSD. In der »Topographie des Unbewußten« konzentrierte er sich auf die phänomenologische Beschreibung der Erfahrungen die bei psychedelischen Sitzungen in Erscheinung traten.
1976
Timothy Leary wurde vorzeitig aus der Haft entlassen.
1977
In den USA wurde bei einer Anhörung des Kongresses bekannt, daß die CIA in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts unerlaubte Drogenversuche mit Ahnungslosen anstellte. Die US-Regierung zahlte daraufhin an Betroffene über eine Million Dollar an Entschädigungen.
1979
Albert Hofmann, mittlerweile Rentner, zog in seinem Buch »LSD – mein Sorgenkind« Bilanz. Von den Exzessen der sechziger Jahre war er ebenso enttäuscht wie vom Verbot des LSD. In dem Buch beschrieb Hofmann sehr detailiert diverse psychedelische Reisen mit LSD und Psilocybin, die er u.a. mit Ernst Jünger und Rudolf Gelpke machte.
1985
Das »Europäische Collegium für Bewußtseinsstudien« (ECBS) wurde auf Initiative von Hanscarl Leuner als ein multidisziplinäres Forum von Natur- und Geisteswissenschaftlern gegründet. Grundlage hierzu war die Erkenntnis, daß Themen der Bewußtseinsforschung zunehmend in den Mittelpunkt des wissenschaftlichen und öffentlichen Interesses rückten und dabei Grenzbereiche und außergewöhnliche Bewußtseinszustände von besonderer Bedeutung seien und Grenzerfahrungen, die über das Alltagsbewußtsein hinausführen, seit Jahrtausenden eine wichtige Rolle im individuellen wie auch im kollektiven Leben aller Kulturen spielten.
1988
Im Kalifornien wurde die »Albert Hofmann Foundation« gegründet. Ihr gehören viele namhafte Forscher aus aller Welt an und sie fordert, LSD und andere psychotrope Substanzen zu Forschungszwecken zu legalisieren.

In der Schweiz konnten im Rahmen einer Ausnahmebewilligung des Schweizerischen Bundesamtes für Gesundheitswesen (oberste Gesundheitsbehörde) psycholytische Psychotherapien durchgeführt werden. Die psycholytische Psychotherapie ist eine tiefenpsychologisch orientierte Gesprächstherapie, ergänzt durch Erfahrungen in verändertem Wachbewußtseinszustand. Diese werden durch psychedelische Substanzen (MDMA und LSD) induziert. Die Sonderbewilligung lief im Oktober 1993 aus.
1993
LSD wurde 50 Jahre alt. Aus diesem Anlaß wurden im April in Basel und in San Fransisco Jubiläumsfeiern mit Vorträgen und Parties veranstaltet. Im Oktober veranstaltete die Schweizerische Akademie für Medizinische Wissenschaften in Agno bei Lugano ein Symposium mit dem Titel »50 Years of LSD«. Ein gutes Dutzend Wissenschaftler referierten über ihre Fachbereiche und Forschungsergebnisse.

In New Mexico wurde das »Heffter Research Institute« gegründet. Das Institut wurde nach dem deutschen Wissenschaftler Arthur Heffter, der den Wirkstoff Meskalin im Peyote enrdeckte, benannt. Ziel des Instituts ist es, hochqualifizierte Forschung im Bereich psychedelischer Substanzen durchzuführen und die Ergebnisse der Forschung zu publizieren.
2006
In Basel fand anläßlich des 100. Geburtstages von Albert Hofmann ein großes LSD-Symposium statt. Albert Hofmann war persönlich anwesend und berichtete von seinen Erfahrungen sowohl aus wissenschaftlicher wie auch aus persönlicher Sicht.




Berlin, den 27. Februar 2006
Redaktion Webteam Eve & Rave e.V. Berlin

Index Pressemitteilungen      Eve & Rave Berlin News




Quellenverzeichnis

Amendt, Günter: Are you experienced?, in: Die Wochenzeitung vom 12. Januar 2006
http://www.woz.ch/artikel/print_12790.html

Bauschke, Christian: Letzter Trip – Oscar Janiger, LSD-Forscher, in: Die Welt vom 25. August 2001
http://www.welt.de/data/2001/08/25/513778.html

Braendle, Christoph: Noch eine kleine geschichte der Zeit. Schlaglichter auf den Umgang mit LSD seit seiner Entdeckung, in: Neue Zürcher Zeitung vom 17./18. April 1993, Nr. 88 S. 25 f.

Bröckers, Matthias + Liggenstorfer, Roger: Das LSD ist zu mir gekommen, Interview mit Albert Hofmann, in: Die Tageszeitung (TAZ) vom 11. Januar 2006, S. 13
http://www.taz.de/pt/2006/01/11/a0131.1/text

Bröckers, Mathias: Wenn man im Paradies lebt, will man ja nicht so schnell weg, Interview mit Albert Hofmann, in Telepolis (TP) vom 11. Januar 2006
http://www.telepolis.de/r4/artikel/21/21746/1.html

Büttner, Jean-Martin: Halluzinigene als Medikament und Sakrament, in: Tagesanzeiger vom 18. Januar 2006
http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/leben/print/gesundheit/582955.html

Büttner, Jean-Martin: LSD ermöglicht gewissermaßen ein Aufwachen, Interview mit Albert Hofmann, in: Tagesanzeiger vom 11. Januar 2006
http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/leben/print/wissen/580679.html

Caesar, Wolfgang: Der Naturwissenschaftler als Mystiker, Interview mit Albert Hofmann, in: Deutsche Apotheker Zeitung vom 9. Februar 2006, Nr. 6 S. 555; 63

Caesar, Wolfgang: LSD und andere (Arznei-)Drogen, in: Deutsche Apotheker Zeitung vom 9. Februar 2006, Nr. 6 S. 552; 60

Goetsch, Daniel: Entdeckung von LSD. Gott im Selbstversuch, in: der Bund vom 7. Januar 2006
http://www.espace.ch/artikel_166524.html

Hasler, Felix: Alle lieben Albert, in: Die Weltwoche, Ausgabe 3/06
http://www.weltwoche.ch/artikel/?AssetID=13001&CategoryID=66

He.: Biochemischer Schub für den gesellschaftlichen Aufbruch, in: Neue Zürcher Zeitung vom 16. Januar 2006
http://www.nzz.ch/2006/01/16/il/articleDHGU5.html

Heine Matthias: Cary Grant sah auf dem Trip Babys, in Die Welt vom 11. Januar 2006
http://www.welt.de/data/2006/01/11/829525.html

Hövel, Jörg: Appetitlicher Eierschaum, in Telepolis vom 18. Januar 2006
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/21/21813/1.html

Jäger, Lorenz: Albert Hofmann – Rausch, Krieg, Religion, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 11. Januar 2006, Nr. 9 S. 33
http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF414415BB243B181B8B60AE/Doc~E63565070A5C44EED8ABC4617E9EB9B27~ATpl~Ecommon~Sprintpage.html

o.A.: Aufhören zu denken – Cisco-Techniker empfiehlt LSD und Hippiemusik, in: Kronenzeitung vom 28. Janar 2006
http://www.lsd.info/symposium/presse/Kronen_Zeitung_Asterreich_.pdf

Olff, Sabine: Leises Comeback von LSD und Co.,in: SonntagsZeitung vom 15. Januar 2006

Riedlinger, Tom: LSD Chronlogy, in: Lysergic World, Petaluma, Kalifornien, 1993, S. 2 f.

Rühle, Alex: LSD-Kongreß in Basel – Kinners, mir wird so blümerant, in: Süddeutsche Zeitung vom 17. Januar 2006
http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/294/68226/print.html

Schnabel, Ulrich: Die Kernkraft der Seele, in: Die Zeit vom 12. Januar 2006 Nr. 3
http://www.zeit.de/2006/03/LSD

Schnabel, Ulrich: Im psychedelischen Rausch. Von Spionen, Hippies und Pilzfreunden – eine kleine Geschichte der Bewußtseinserweiterung, in: Die Zeit vom 12. Januar 2006, Nr. 3
http://www.zeit.de/2006/03/LSD-Geschichte

Scholz, Uwe: 2000 Wunderkinder dankten Albert Hofmann, in: Mushroom-Magazine Februar 2006
http://www.mushroom-online.com/artikel/german/welcome/whats.up/103376.html

Suter, Ruedi: Der Schamane des LSD feiert Geburtstag 100, Interview mit Albert Hofmann, in: OnlineReports vom 11. Januar 2006
http://www.onlinereports.ch/2006/HofmannAlbert100.htm

Wimmer, Monika: Als die Farben zu leuchten begannen, in: Berliner Zeitung vom 11. Januar 2006
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/wissenschaft/516424.html

Die meisten dieser Artikel, wie auch zahlreiche weitere Artikel zum LSD-Symposium (zum Teil in englischer, französischer und italienischer Sprache), sind auch auf dem Internetportal der Veranstalter des Symposiums im PDF-Format verfügbar.
http://www.lsd.info/symposium/presse





Berlin, den 27. Februar 2006
Redaktion Webteam Eve & Rave e.V. Berlin

Index Pressemitteilungen      Eve & Rave Berlin News