Internetkontrolle
 
Das EU-Projekt Psychonaut

Redaktion Webteam www.eve-rave.net Berlin
Pressemitteilung vom 31. Januar 2007 zur Internetkontrolle


Aufgrund der zunehmenden Bedeutung des Internets als Quelle von Informationen wurde im Jahr 2002 zur Überprüfung des Internets bezüglich Informationen zu Drogen das Projekt »Psychonaut« initialisiert. Ziel des Projektes, das von der EU-Kommission finanziert wird, ist die wissenschaftliche Überwachung von im Internet verfügbaren Informationen zu Drogen, wobei den Foren besondere Aufmerksamkeit zu widmen sei. Erste Ergebnisse sind in der Zwischenzeit publiziert worden.

In dieser Pressemitteilung werden die Ergebnisse vorgestellt, analysiert und diskutiert, wobei der dynamischen Entwicklung des Internets besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird, da die publizierten Daten – die größtenteils vor etwa drei Jahren erhoben wurden – inzwischen recht antiquiert wirken.



Druckerfreundliche Version (PDF-Format, 202 KB, 12 Seiten):
http://www.eve-rave.net/abfahrer/presse/presse07-01-31.pdf



Das EU-Projekt Psychonaut

Das Projekt »Psychonaut« dient der Überprüfung von Internetinhalten. Heutzutage existieren Tausende von Webseiten, die dem Konsum psychotroper Substanzen gewidmet sind, aber an einer wissenschaftlichen Überwachung und fachlichen Überprüfung der auf diesen Seiten dargebotenen Informationen mangelt es bedauerlicherweise noch. Jetzt wird eine eingehendere Untersuchung im Rahmen eines von der Europäischen Union finanzierten und im Oktober 2002 ins Leben gerufenen Projektes vorgenommen. Neun Mitgliedstaaten der EU beteiligen sich an diesem Projekt, das den Namen »Psychonaut« trägt.
URL: http://www.psychonaut2002.org respektive http://www.p2002.sgul.ac.uk

Die Hauptziele des Projekts bestehen darin,
Auf vielen der Tausenden von untersuchten Websites wird nach Ansicht der sogenannten »Experten« der Drogenkonsum auf die eine oder andere Art befürwortet. Besucher dieser Websites könnten – so die »Experten« – zum Beispiel Ratschläge zur Verbesserung der Drogenerfahrung finden oder über E-Commerce und der einfachen Angabe einer gültigen Kreditkartennummer viele verschiedene Substanzen, wie z.B. Cannabissamen, verschreibungspflichtige Medikamente, leistungssteigernde Hormone, Ecstasy und Opioide erhalten. Auch detaillierte »Rezepte« für die Synthese illegaler Produkte, wie z.B. Ecstasy (MDMA) oder flüssiges Ecstasy (GHB), seien online zu finden. Darüber hinaus diene das Internet als Medium für die Verbreitung von Informationen über eine neue Klasse von Drogen – die so genannten »Öko-Drogen« –, wobei es sich um Kräuter- und Pflanzenderivate handle wie Aztekensalbei (Salvia divinorum), Besenginster (Cytisus scoparius), Blaue Lotusblume (Nymphaea caerulea), Boletus manicus Heim (ein Röhrlingpilz), Brunfelsie (Brunfelsia pauciflora), Cebil (Anadenanthera colubrina), Chacruna (Psychotria viridis), Chagropanga-Liane (Diplopterys cabrerana), Damiana (Turnera diffusa), Galgant (Alpinia galanga), Hawaiianische Holzrose (Argyreia nervosa, Hawaiian Baby Woodrose), Helmkraut (Scutellaria lateriflora), Hohler Lerchensporn (Corydalis cava), Hoodia (Hoodia Gordonii), Kolanuß (Cola), Kratom (Mitragyna speciosa), Marihuanilla (Leonurus sibiricus), Nootka Lupine (Lupinus nootkatensis), Peruanischer Stangenkaktus (Trichocereus peruvianus), Peyote (Lophophora Williamsii), Präriemimose (Desmanthus illinoensis), Rauschminze (Lagochilus inebrians), Rohrglanzgras (Phalaris arundinacea), Rose von Jericho (Selaginella lepidophylla), Sandmalve (Sida cordifolia), San-Pedro-Kaktus (Echinopsis pachanoi, Trichocereus pachanoi), Sinicuichi (Heimia salicifolia), Steppenraute (Peganum harmala), Traumkraut (Calea zacatechichi), Wild Dagga (Leonotis Leonurus, Löwenohr), Winterestragon (Tagetes lucida, Yauhtli Tagetes lucida) und Yopo (Anadenanthera peregrina, Mimosa peregrina).

Angesichts der ausgezeichneten Computerkenntnisse von Kindern und Jugendlichen heutzutage stelle die Untersuchung von Webseiten auf drogenbezogene Inhalte einen wichtigen ersten Schritt für die Risikobewertung und die Entwicklung geeigneter Maßnahmen dar. »Psychonaut« sei das erste Projekt, mit dem europäische und internationale Websites analysiert werden, auf denen für den Konsum psychoaktiver Substanzen geworben wird. Die Erfassung der nationalen Webseiten werde auch im Rahmen des Projekts durch die Zusammenarbeit der teilnehmenden EU-Mitgliedstaaten in verschiedenen europäischen Sprachen vorgenommen. Somit sei es möglich, Fachkräfte mit wissenschaftlich überprüften und aktualisierten Informationen in ihrer Muttersprache zu versorgen und neue Tendenzen des Drogenkonsums auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene zu ermitteln.

Quellen: Drugnet Europe
http://www.emcdda.europa.eu/index.cfm?fuseaction=public.AttachmentDownload&nNodeID=495&slanguageISO=DE
 
Psychonaut 2002 – Final report / COMMISSION OF THE EUROPEAN COMMUNITIES / DIRECTORATE-GENERAL / Health and Consumer Protection / Directorate G - Public Health / G2 – Cancer, drug dependence and pollution related diseases
http://ec.europa.eu/health/ph_projects/2002/drug/fp_drug_2002_frep_09_en.pdf
 
(THE PSYCHONAUT 2002 PROJECT / OCTOBER 2002 - SEPTEMBER 2004 / FINAL REPORT / Agreement n° SPC.2002306 / 12 January 2005 / Address for correspondence: Dr. Fabrizio Schifano, Senior Lecturer and Consultant Psychiatrist, Department of Mental Health - Addictive Behaviour, St George’s Hospital Medical School; University of London, Cranmer Terrace London, SW17 0RE; UK
Website: http://www.psychonaut2002.org


Das Internet wächst schnell

Heute gibt es im Vergleich zu vor dreieinhalb Jahren etwa 25 mal so viele Internetseiten im deutschsprachigen Raum mit Informationen zu Drogen wie Cannabis, Ecstasy, Kokain oder Speed (Amphetamin). Zu »Partydrogen« und zu »Psychoaktive Substanzen« sind es sogar mehr als 35 mal so viele. Relativ zueinander hat sich in der Rangfolge bezüglich der einzelnen Drogen hingegen wenig geändert. Von den 11 analysierten Suchbegriffen hatten sechs (55%) heute die gleiche Rangposition wie im Sommer 2003. Die folgende Tabelle zeigt im Vergleich die Datenerhebung vom 23. Juni 2003 bis zum 3. Oktober 2003 (Seiten auf Deutsch – Quelle: Psychonaut 2002 – Final report, Tab. 3, S. 23) und vom 28. Januar 2007 (Seiten auf Deutsch, Referenzrechner http://209.85.135.104/).

Suchbegriff(e)
Sommer
2003
Rang
2003
Januar
2007
Rang
2007

Veränderung
in Prozent
Zunahme
Rang
Ecstasy
47.100
2
1.240.000
2
2.533 %
8
Vorstufe Drogen Substanz
273
11
17.400
9
6.274 %
1
Heroin
37.400
4
997.000
5
2.566 %
7
Schnüffelstoffe
702
9
17.200
10
2.350 %
10
"Psychoaktive Pflanzen"
1.100
8
40.700
8
3.600 %
2
verschreibungspflichtig Drogen
345
10
9.280
11
2.590 %
5
Tabak
130.000
1
1.440.000
1
1.008 %
11
Cannabis
45.300
3
1.210.000
3
2.572 %
6
Amphetamine
8.610
6
213.000
6
2.374 %
9
Partydrogen
2.490
7
89.600
7
3.498 %
3
Kokain
37.300
5
1.080.000
4
2.795 %
4

Hinweis: Der Rangkorrelationskoeffizient nach Spearman zwischen Sommer 2003 und Januar 2007 liegt deutlich über 0,9 (maximal möglicher Wert = 1)


UNI Essen im Psychonaut-Projekt

Die Klinik für abhängiges Verhalten und Suchtmedizin (Rheinische Kliniken Essen, Kliniken der Universität Duisburg - Essen) ist Partner des Psychnonaut-Projektes in Deutschland. Unter Federführung von Prof. Dr. med. Norbert Scherbaum veröffentlichten im Mai 2006 H. Siemann, M. Specka, F. Schifano, P. Deluca und N. Scherbaum im Heft 05 »Das Gesundheitswesen« den Artikel »Salvia divinorum – Präsenz einer neuen Droge im Internet«. Dort heißt es im ersten Satz der Einleitung: »Die Verfügbarkeit des Internets hat in den letzten 15 Jahren dramatisch zugenommen.« Vor 15 Jahren war das Internet für die Allgemeinheit überhaupt noch nicht verfügbar. Erst am 30. April 1993 wurde vom Conseil Européen pour la Recherche Nucléaire (CERN) in Genf das »World Wide Web – www« freigeschaltet. Offensichtlich haben sich die Autoren nicht mit der Geschichte des Internets beschäftigt. Nachdenklich stimmt auch das Wort »dramatisch« in diesem Satz. Generell ist doch das Internet als Informationsplattform etwas Erfreuliches und nichts Dramatisches. Offenkundig haben die Autoren tendenziell eine negative Einstellung zum Internet. Zudem ist ihnen das »ABC« des Zitierens aus dem Internet unbekannt – in dem Artikel sind keine Zeitangaben zu den Abfragen im Internet wiedergegeben. Diese Erkenntnis muß bei der Bewertung der im besagten Artikel publizierten Ergebnisse berücksichtigt werden.

Zum Ziel der Studie schreiben die Autoren in der Zusammenfassung: »Die Internetpräsenz der pflanzlichen halluzinogenen Droge Salvia divinorum auf deutschsprachigen Websites wurde in dieser Studie systematisch untersucht. Dieses Suchtmittel findet in suchtmedizinischen und psychiatrischen Fachbüchern bislang keine Erwähnung.« Die Autoren bezeichnen Salvia divinorum pauschal als »Suchtmittel«, obwohl Salvia divinorum in suchtmedizinischen und psychiatrischen Fachbüchern bislang keine Erwähnung fand und obwohl in der wissenschaftlichen Literatur konsistent bestritten wird, daß es bezüglich Salvia divinorum abhängige Konsummuster gibt. Auch hier scheint es eine Voreingenommenheit der Autoren zu geben. Zudem ist das Wort »Suchtmittel« ein Unwort, denn ein »Mittel« ist etwas, was die Erreichung eines Zieles ermöglicht; das bedeutet, daß ein Mittel etwas ist, was zur Erreichung eines Zweckes dient. Da »Sucht« jedoch sicher nicht der Zweck der Einnahme dieses »Mittels« ist, ist dieses Wort hier völlig fehlt am Platz. Zudem hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Begriff »Sucht« im Jahr 1964 aus dem amtlichen Fachjargon eleminiert und durch die Begriffe »psychische Abhängigkeit« und »physische Abhängigkeit« ersetzt. Die Verwendung des Begriffes »Suchtmittel« ist deshalb aus mehreren Blickwinkeln gesehen ein Indiz für die Voreingenommenheit der Autoren.
 
H. Siemann, M. Specka, F. Schifano, P. Deluca, N. Scherbaum: Salvia divinorum – Präsenz einer neuen Droge im Internet, in: Das Gesundheitswesen 2006; 68: 323-327
http://www.sagewisdom.org/siemannetal.pdf
 

Vergl.: WHO EXPERT COMMITTEE ON ADDICTION-PRODUCING DRUGS (1964): WHO Technical Series, 14. Report, Genf


Bei der Internetanalyse haben die Autoren die ersten 100 respektive 50 Websites (Treffer) bei der Suche nach der Eingabe des Stichwortes »Salvia divinorum« verglichen mit den Suchergebnissen zu »Cannabis« und »LSD«. Analysiert wurden vor allem der Urheber der Website, der Vertrieb von psychotropen Substanzen sowie von drogenassoziierten Artikeln und die Einstellung des Urhebers zum Drogenkonsum. Die Ergebnisse der Publizierten Daten werden in den folgenden Abschnitten mit aktuellen Daten verglichen. Für »Cannabis« liegen Vergleichsdaten aus den Jahren 2005 und 2007 vor, die im folgenden Abschnitt aufgelistet sind.


Cannabis – die ersten 100 Treffer bei Google

Bei der Abfrage von Suchmaschinen werden die Ergebnisse in einer vom Betreiber der Suchmaschine vorgegebenen Rangordnung dargestellt, bei der die ersten Treffer die größte Relevanz für den Suchbegriff aufweisen sollten. Eines der Kriterien für die Einstufung ist die Zahl der Verweise anderer Webseiten auf eine bestimmte Website. Je mehr Links im Internet auf eine Webseite verweisen, desto besser wird sie eingestuft, das heißt, desto größer ist ihr PageRank. Der PageRank wird durch einen Algorithmus berechnet, der auf eine rekursive Formel basiert. Der von Google angezeigte PageRank liegt zwischen 0 und 10. Der Wert bildet den realen PageRank auf einer logarithmischen Skala ab. Unterschiedliche Rechner von Google zeigen nicht selten unterschiedliche Werte für den PageRank einer Website an. Dies liegt in der Tatsache begründet, daß die Rechner nicht alle gleichzeitig, sondern sukzessive mit neuen Daten gefüttert werden. In der untenstehenden Tabelle wurde der durchschnittliche PageRank aus 30 verschiedenen Rechnern von Google ermittelt. Hierzu wurde das folgende Tool verwendet:
http://livepr.raketforskning.com/

Oft wird kritisiert, daß finanziell gut positionierte Betreiber von Websites sich verweisende Links erkaufen können, um in Suchergebnissen höher positioniert zu sein. Doch nicht nur kommerzielle Aspekte führen zu Verwerfungen im PageRank. In Deutschland beispielsweise ist es durchaus üblich, daß staatliche oder vom Staat geförderte Seiten oft nur auf ebensolche verweisen und eher selten – wenn überhaupt – Links zu Seiten von privaten Betreibern schalten.* Dadurch erzielen in Deutschland amtliche Seiten oft einen überdurchschnittlich hohen PageRank, da private Betreiber beim Setzen von Links meist nur auf die Qualität der Inhalte achten und nicht darauf, ob der Betreiber eine staatliche Organisation ist oder nicht. In neuester Zeit werden von Suchmaschinen jedoch Methoden zur Zusammenstellung der Suchergebnisse, die eine qualitative Messung von Webseiten durchführen, immer häufiger angewendet und stärker berücksichtigt.
 
* Ein Blick auf die Verweise von anderen Servern (ohne Suchmaschinen) zeigt, daß beispielsweise vier der zwanzig am häufigsten auf www.drugcom.de (ein Projekt der BZgA) verweisenden Websites ebenfalls von der BZgA betrieben werden (www.bist-du-staerker-als-alkohol.de, www.bzga.de, www.loveline.de, www.machsmit.de). 23% aller genutzten Verweise (ohne Suchmaschinen) stammen von diesen vier Websites. Zwei dieser vier Websites enthalten ausschließlich Links zu Sites der BZgA, die anderen beiden auch zu anderen, vornehmlich amtlichen oder albamtlichen Sites. Quelle: Drugcom Jahresbericht 2005, Berlin, Dezember 2006, S. 31
http://www.drugcom.de/pdf.php?id=70a3376a861c8f218a0c5e0e835a8ef3


Im allgemeinen werden die Resultate der Suchanfragen allein durch mathematische und somit logische Verfahren sortiert. Manchmal gibt es jedoch den begründeten Verdacht, daß die Ergebnisse auch durch spezielle Filter manipuliert sein könnten. So erscheint beispielsweise der erste Treffer zu »Cannabis«, der auf die Website des Hanfjournals verweist, bei Google erst auf Position 379, obwohl Google über 30.000 Seiten des Hanfjournals mit dem Begriff »Cannabis« kennt und weit mehr Links zum Hanfjournal geschaltet sind als zu diversen Seiten, die unter den ersten 50 Treffern auftauchen.

Um ein Vergleich mit den Angaben aus dem oben bezeichneten Artikel »Salvia divinorum – Präsenz einer neuen Droge im Internet« zu ermöglichen, ist in der untenstehenden Tabelle die Rangfolge gemäß Anfrage »Seiten aus Deutschland« wiedergegeben. Bei Google erscheint die deutschsprachige Wikipedia bei dieser Anfrage nicht, da die Rechner der Wikipedia nicht in Deutschland stehen und die Website nicht in Deutschland registriert ist. Bei der Anfrage »Seiten auf Deutsch« erscheinen natürlich die Treffer, die zur Wikipedia führen. Bei Yahoo werden in beiden Fällen die Treffer, die zur Wikipedia führen, angezeigt.

In der folgenden Tabelle sind die relevanten Treffer einer Abfrage vom 26. Januar 2007 aus den ersten 100 angezeigten Treffern mit Rangfolge angezeigt. Zudem ist bei jeder Website die Zahl der Seiten angegeben, die Google auf dieser Website mit dem Begriff »Cannabis« kennt (oder kannte) und ein Vergleich dieser Daten mit den Ergebnissen einer Abfrage, die vor etwa zwei Jahren durchgeführt wurde. In der letzten Spalte ist der PageRank aufgeführt. Für die Analyse nicht relevante Seiten (z.B. Pressemeldungen) aus der Abfrage vom Januar 2007 sind unter der Tabelle mit Angabe der Position wiedergegeben.

Cannabis  (Referenzrechner http://209.85.129.104/ – Seiten aus Deutschland – 26.01.07)

26. Januar 2007

7. Februar 2005
2007
Website
Rang
Treffer

Rang
Treffer
PR
http://cannabis-archiv.de/
1; 22
15.500

1; 33
36.500
5,0
http://www.dhs.de/
2; 45
28

20
36
5,9
http://www.cannabislegal.de/
3; 4
1.560

2; 14
899
5,0
http://www.partypack.de/
5
63

4
54
4,0
http://www.drogen-aufklaerung.de/
6; 38
228

18
222
4,0
http://www.aerztezeitung.de/
7
1.830

---
---
6,0
http://www.drug-infopool.de/
8
53

38
54
4,0
http://www.drugscouts.de/
9
723

---
---
4,0
http://www.drugcom.de/
10; 56
816

55
167
4,8
http://user.cs.tu-berlin.de/~eikes/
11; 52
12

---
---
3,0
http://www.hanfburg.de/
12
787

---
---
4,0
http://www.stammheim4ever.de/
14
1.800

---
---
5,0
http://www.optiserver.de/dhs/
16; 67
28

20
36
5,9
http://www.bisdro.uni-bremen.de/
18
101

34
59
5,0
http://www.gifte.de/
19
68

---
---
4,1
http://www.giftpflanzen.com/
23
15

---
---
5,0
http://www.bmg.bund.de/
27; 46
749

---
---
6,7
http://www.acmed.org/
29; 34; 43; 63
1.320

11; 35
175
5,1
http://www.drogenpolitik.org/
30; 42
188

22; 51
146
4,1
http://ipg.psychologie.fu-berlin.de/
32
15

---
---
5,9
http://www.dallaslive.de/
36
65

---
---
4,0
http://kiffer.net/
40
55.400

41; 52
84.000
4,0
http://www.head-shop.de/
41
753

---
---
4,0
http://www.hanfmuseum.de/
49
19

---
---
5,0
http://www.joewein.de/
50
9



3,8
http://www.pille-palle.net/
51
95

---
---
4,0
http://www.drogeninfo.de/
55
58

87
40
4,0
http://www.bads.de/
57
9

----
----
4,1
http://www.hanfblatt.de/
65
23

67
63
5,0
http://www.hanfheilt.de/
66
4.550

---
---
3,9
http://www.thema-drogen.net/
72
70

15; 31
1.790
4,0
http://www.neuland.com/
74
314

---
---
4,8
http://www.hanflobby.de/
80; 81
1.860

---
---
5,0
http://www.therapieladen.de/
83
35

---
---
4,0
http://www.gruene-jugend.de/
94
802

---
---
5,8
Cannabis  (Referenzrechner http://209.85.129.104/ – Seiten auf Deutsch)
http://de.wikipedia.org/wiki/Cannabis
1


---
---
5,0
http://de.wikipedia.org/wiki/Cannabis_als_Medizin
11


---
---
3,9
Nicht referenziert unter den ersten 100
http://www.hanfjournal.de/
379
33.800

---
---
3,9

13: www.finanztip.de; 15: www.spiegel.de; 17: www.n-tv.de; 20: www.zeit.de; 21: www.hausarbeiten.de; 24: www.verkehrsportal.de; 25: www.morgenwelt.de (+99); 26: www.amazon.de (+33); 28: www.uni-duesseldorf.de; 31: www.stern.de; 35: www.sign-lang.uni-hamburg.de; 37: www.zdf.de; 39: news.a42.de; 44: www.moviemaze.de; 47: www.medizin.de (+76); 48: www.seyfried-berlin.de; 53: www.ms-life.de; 54: www.medizinfo.de; 58: www.medknowledge.de; 59: www.uni-kl.de; 60: www.fahnenversand.de; 61: www.openpr.de; 62: www.gesundheitsforschung-bmbf.de; 64: www.mister-wong.de (Blog); 68: odge.de/englisch-deutsch (+73); 69: klingelton.gofeminin.de; 70: archiv.tagesspiegel.de; 71: www.medi-report.de; 75: www.berlin.de/sengsv/; 77: www.thieme-connect.com; 78: www.businessportal24.com (+82); 79: www.medknowledge.de; 84: www.ukb.uni-bonn.de; 85: www.yatego.com; 86: www.suedkurier.de; 87: www.netzeitung.de; 88: www.leben-mit-ms.de; 89: www.yopi.de (+91); 90: www.thieme.de; 92: www.studentenwerk-oldenburg.de; 93: www.psychologie.uni-bonn.de; 95: www.gbe-bund.de; 96: www.aerzteblatt.de; 97: geschenk.produkte.spreadshirt.net; 98: www.kstw.de; 100: www.swr.de
 
Vergl. hierzu: Pressemitteilung vom 9. Februar 2005: Dynamik der Popularitätsentwicklung von Drogeninformationen im Internet (Die Ergebnisse der Recherche vom 7. Februar 2005 sind sowohl in Textform als auch in Tabellenform in dieser Pressemitteilung enthalten.)
http://www.eve-rave.net/abfahrer/presse/presse05-02-09.html


Das größte Problem im Zusammenhang mit Cannabis ist heute die aktive Teilnahme am Straßenverkehr nach dem Konsum von Gras oder Haschisch, da durch die psychotrope Wirkung von Cannabisprodukten die Fahrtüchtigkeit stark eingeschränkt sein kann. Etwa ein Viertel der ersten 100 Treffer bei der Anfrage im Januar 2007 nach »Cannabis und Führerschein« entfallen auf private und/oder szenenahe Anbieter von Informationen zum Thema, im Februar 2005 war dieser Anteil größer und lag bei etwa einem Drittel. Dafür hat der Anteil von Anbietern aus dem Fachbereich »Recht« (Rechtsanwälte, juristische Portale) und »Verkehr« (Seiten zur Verkehrssicherheit) in den letzten zwei Jahren deutlich zugenommen. Der Anteil regierungsamtlicher Anbieter wie Ministerien und andere Bundesbehörden ist jedoch deutlich geringer als bei der Anfrage nach »Cannabis«.

In der folgenden Tabelle sind die relevanten Treffer einer Abfrage aus den ersten 100 angezeigten Treffern mit Rangfolge angezeigt. Zudem ist bei jeder Website die Zahl der Seiten angegeben, die Google auf dieser Website mit dem Begriff »Cannabis und Führerschein« kennt (oder kannte) und ein Vergleich dieser Daten mit den Ergebnissen einer Abfrage, die vor etwa zwei Jahren durchgeführt wurde. In der letzten Spalte ist der PageRank aufgeführt. Für die Analyse nicht relevante Seiten (z.B. Pressemeldungen) aus der Abfrage vom Januar 2007 sind unter der Tabelle mit Angabe der Position wiedergegeben.

Cannabis + Führerschein  (Referenzrechner http://209.85.129.104/ – Seiten aus Deutschland)

26. Januar 2007

7. Februar 2005
2007
Website
Rang
Treffer

Rang
Treffer
PR
http://www.drogenpolitik.org/
1; 13
173

1; 2
138
4,1
http://www.cannabislegal.de/
2; 3
227

3; 4
158
5,0
http://www.pille-palle.net/ 4; 25
47

---
---
4,0
http://www.partypack.de/
5; 93
14

7
13
4,0
http://www.goetzwidmann.de/  (Blog)
6
26

---
---
4,7
http://www.jurathek.de/
7; 89; 94
341

---
---
5,7
http://www.bnv.de/
8
3

---
---
4,1
http://www.drogen-aufklaerung.de/
9; 17
15

12; 13
13
4,0
http://www.party-project.de/
10; 46
3

67; 92
3
4,0
http://www.dallaslive.de/
11
4

---
---
3,9
http://www.dgsuchtmedizin.de/
12
12

---
---
3,9
http://www.bussgeldkataloge.de/
14
3

---
---
5,0
http://www.mpuberater.de/
15
3

---
---
2,8
http://www.hanf-aktion.de/
16
2

---
---
1,3
http://www.joergo.de/
18
7

---
---
3,2
http://www.drugscouts.de/
19; 56
90

29; 75
64
4,0
http://www.hanfverband.de/
20
337

25
26
2,5
http://www.lawblog.de/
22
11

---
---
6,0
http://www.junge-linke.de/
23
4

---
---
4,0
http://www.juraforum.de/
24; 31
220

---
---
5,6
http://www.salzburg.gv.at/
26
14

---
---
6,0
http://www.idiotentesthilfe.de/
27
1

---
---
2,8
http://www.ratgeberrecht.de/
32
11

---
---
5,0
http://www.auto-und-verkehr.de/
33; 52
3

---
---
4,0
http://www.justiz.baden-wuerttemberg.de/
36
26

---
---
5,0
http://www.acmed.org/
37
619

83; 91
4
5,1
http://www.kmdd.de/
39; 49
4

---
---
4,0
http://www.drogenberatung-wuerzburg.de/
40
1

---
---
3,9
http://www.anwaltonline.org/
41
14

---
---
4,8
http://found.at/
42
1

---
---
4,0
http://kiffer.net/
45
1.300

14; 15
9.940
4,0
http://www.autokiste.de/
48; 61
7

---
---
4,2
http://www.bads.de/
50
3

----
----
4,1
http://www.polizei-stuttgart.de/
53
6

---
---
4,0
http://inside.to/cannabis/
58
5

---
---
4,0
http://www.mpu.de/
59
40

---
---
3,9
http://www.motorradonline.de/
60
21

---
---
6,0
http://www.eve-rave.net/
62
9

---
---
4,0
http://www.chanvre-info.ch/
66; 98
109

58
10
4,8
http://www.legalisieren.at/
67
278

---
---
4,0
http://www.drugcom.de/
68
10

---
---
4,8
http://www.juracafe.de/
69
6

---
---
4,8
http://www.verkehrsportal.de/
73; 95
2.260

---
---
5,8
http://www.sonderglocke.de/ (Forum Sucht)
74; 75
29

---
---
3,9
http://www.bisdro.uni-bremen.de/
77
9

50
5
5,0
http://www.fahrschule.de/
78
5

---
---
4,2
http://www.123recht.net/
80
571

---
---
5,0
http://www.tuev-sued.de/
81
3

---
---
6,0
http://www.dhs.de/
82
1

---
---
5,9
http://cannabis-archiv.de/
83; 84
211

24; 41
196
5,0
http://www.gruene-jugend.de/
85
34

---
---
5,8
http://www.hanflobby.de/
86; 87
54

---
---
5,0
http://www.gansel-rechtsanwaelte.de/
91
2

---
---
4,0
http://www.archido.de/
99
8

66; 90
15
5,0
http://www.marihuana.at/
100
78

---
---
4,0
Nicht referenziert unter den ersten 100
http://www.hanfjournal.de/
341
109

---
---
3,9

21: www.welt.de; 28: www.mdr.de; 29: vv.braunschweig.de (+30); 34: www.au-pair-box.com; 35: yigg.de; 38: forum.kijiji.de; 43: www.lawblog.de; 44: www.jurablogs.com; 47: www.presseportal.de (+54); 51: www.finanztip.de; 55: www.schuelerlotse.de; 57: www.aaleninfo.de (+79); 63: www.hvf-bs.net; 64: www.spiegel.de; 65: www.fahrschule.de; 70: www.wiesentbote.de; 71: www.123-eintrag.de; 72: druginfo.clifford.at; 76: notfallmedizin.de; 88: www.webtools24.net; 90: www.aerzteblatt.de; 92: www.strafzettel.de; 96: www.polizei-bw.de; 97: www.fahndungsgruppe.de
 
Vergl. hierzu: Pressemitteilung vom 9. Februar 2005: Dynamik der Popularitätsentwicklung von Drogeninformationen im Internet (Die Ergebnisse der Recherche vom 7. Februar 2005 sind sowohl in Textform als auch in Tabellenform in dieser Pressemitteilung enthalten.)
http://www.eve-rave.net/abfahrer/presse/presse05-02-09.html


LSD

In der folgenden Tabelle sind die relevanten Treffer einer Abfrage vom Januar 2007 aus den ersten 50 angezeigten Treffern mit Rangfolge angezeigt. Zudem ist bei jeder Website die Zahl der Seiten angegeben, die Google auf dieser Website mit dem Begriff »LSD« kennt (oder kannte). In der letzten Spalte ist der PageRank aufgeführt. Für die Analyse nicht relevante Seiten (z.B. Pressemeldungen) aus der Abfrage sind unter der Tabelle mit Angabe der Position wiedergegeben.

LSD  (26. Januar 2007 – Referenzrechner http://209.85.129.104/ – Seiten aus Deutschland)
Website
Rang
Treffer
PR
http://www.gruene-berlin.de/
2
10
5,0
http://www.partypack.de/ 4
48
4,0
http://www.drugscouts.de/ 5
489
4,0
http://www.drug-infopool.de/ 6
36
4,0
http://www.drogen-aufklaerung.de/ 10
225
4,0
http://www.gifte.de/ 12
77
4,1
http://www.pille-palle.net/ 13
23
4,0
http://www.chill-out.de/
14
10
4,0
http://www.drogeninfo.de/ 15
28
4,0
http://www.jugend-hilft-jugend.de/
22
263
4,0
http://www.thema-drogen.net/ 26; 42
25
4,0
http://www.hanfplantage.de/
44
60
5,0
LSD (Referenzrechner http://209.85.129.104/ – Seiten auf Deutsch)
http://de.wikipedia.org/wiki/LSD
1
---
5,0
http://www.lsd.info  (Schweiz)
7; 8
95
4,9
http://www.saferparty.ch/
11
29
4,1
http://www.onlinereports.ch/
17; 21
15
5,0
http://de.wikipedia.org/wiki/LSD-Klebebild
30
---
3,1

1: www.lsd-doors.de (Autozubehör) (+17); 3: www.liebestattdrogen.de (Theater-Literatur-Veranstaltungen) (+27); 7: www.zeit.de; 8: www.dieterwunderlich.de (Hintergrundinformationen zu Buch- und Filmtipps von Dieter Wunderlich) (+21); 9: www.sfs.uni-tuebingen.de (Lexical Semantic Disambiguation (LSD)); 11: www.taz.de; 16: www.amazon.de (+23); 18: www.gbe-bund.de; 19: www.medknowledge.de; 20: www.drweb.de; 24: www.rrze.uni-erlangen.de (LSD-Server/Computer); 25: www.bootsektorblog.de; 28: lsd.realpush.onvista.de (Börsenkurse) (+49); 29: blog.claudio.de; (betreff: liebestattdrogen) (+31); 30: www.photocase.com (Photokunst); 32: www.spreeblick.com (Blog); 33: community.sol.de (Blog); 34: www.mister-wong.de (Blog) (50); 35: odge.de/deutsch-englisch; 36: www.auditorium-netzwerk.de (betreff: LSD - Mein Sorgenkund); 37: www.goethe.de (betreff: liebestattdrogen); 38: www.voland-quist.de (betreff: liebestattdrogen); 39: www.yatego.com (Autozubehör) (+47); 40: www.netzeitung.de (+41); 43: www.medizinfo.de; 45: www.lsd.franken.de (Computer); 46: www.zalf.de (Landschafts-Stoff-Dynamik); 48: www.carlinetuning.com (Autozubehör)


Salvia Divinorum

Ein Vergleich der derzeitigen Websites in Deutschland mit den Angaben aus dem Bericht der Forscher aus Essen aus dem Jahr 2004 zum Suchbegriff »Salvia divinorum« macht wenig Sinn, da aufgrund eines Prozesses in Frankfurt am Main mehrere Anbieter aus Deutschland abgewandert sind. Gemäß »Der Spiegel« Nr. 2/2007, S. 196, verurteilte das Amtsgericht Frankfurt im Juni 2006 den Betreiber des Berliner Fachgeschäftes für ethnobotanische Spezialitäten »Elixier« zu einem Jahr auf Bewährung und einer hohen Geldstrafe, weil er aus Mexiko 81 Kilogramm »Salvia divinorum« importiert hatte. Begründung: Salvia sei zwar nicht apothekenpflichtig, aber dennoch geeignet, »seelische Zustände zu beeinflussen«. Mit dieser Begründung könnte man jeden Importeur von Champagner, Schokolade oder Kaffee verurteilen.

Der Angeklagte hat mittlerweile sein Geschäft in Berlin geschlossen, sein Sortiment wird inzwischen von anderen Betreibern von den Niederlanden aus vertrieben. Im Verlauf des Prozesse kam es zu widersprüchlichen Einschätzungen von Salvia divonorum seitens der Gutachter. Um seinem Gutachter Schützenhilfe zu leisten, empfahl das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) Salvia divinorum am 16. Mai 2006 der Apothekenpflicht zu unterstellen. Wörtlich heißt es im Ergebnisprotokoll der Sitzung des gemäß § 53 AMG zu hörenden Sachverständigen - Ausschusses für Apothekenpflicht vom 16. Mai 2006: »Die Pflanze Salvia divinorum, Aztekensalbei, enthält Diterpene mit halluzinogenen Wirkungen. Eine Unterstellung unter die Apothekenpflicht ermöglicht es den Überwachungsbehörden aktiv zu werden und den Vertrieb über z.B. „Headshops“ zu unterbinden. Die Sachverständigen empfehlen die Prüfung weitergehender Maßnahmen durch die Bundesoberbehörden, z.B. Salvia divinorum in die Anlage 1a der Betäubungsmittel - Verschreibungsverordnung aufzunehmen, um dem Gebrauch dieser halluzinogenen Droge Einhalt zu gebieten. Das BfArM sah 2003 keinen Anlaß, Salvia divinorum dem BTMG zu unterstellen. Abstimmung: Die Unterstellung von Salvia divinorum unter die Apothekenpflicht durch Aufnahme dieser Position in die Anlage 1b wurde einstimmig empfohlen.«
 
Quelle:
http://www.bfarm.de/nn_916718/DE/Pharmakovigilanz/gremien/Apothekenpflicht/Protokolle/060516/top5.html

In offensiver und offensichtlicher Art und Weise versucht hier ein Organ der Exekutive auf die gemäß Grundgesetz unabhängige Gerichtsbarkeit Einfluß zu nehmen – zur Zeit des Importes (Tatzeit), war Salvia divinorum nicht apothekenpflichtig und galt nicht als Arzneimittel, da keine medizinische Indikation für Salbei divinorum in der Literatur beschrieben wird. Somit war und ist Salbei divinorum ein Genußmittel und kein Arzneimittel. Gemäß Beobachter des Prozesse waren die Verhandlungen bei diesem Verfahren von grotesken Zügen staatlicher Einmischung gekenntzeichnet – einige Prozeßbeobachter sprachen von russischen Verhältnissen am Frankfurter Amtsgericht. Im Februar soll der Fall vor dem Landgericht noch einmal aufgerollt werden. Egal, wie das Verfahren ausgehen wird, egal, durch wie viele Instanzen das Verfahren weitergezogen wird, eines ist sicher, dieses Verfahren wird in die Literatur der deutschen Rechtsgeschichte Eingang finden.


Ergebnisse der Internetuntersuchung

Im schon erwähnten Artikel der Forscher aus Essen wird berichtet, daß Google für das Stichwort »Salvia divinorum« 4.520 Treffer anzeigte. Das Datum der Erhebung wird im Artikel nicht mitgeteilt. Ein Vergleich mit anderen Daten aus anderen Erhebungen läßt den Schluß zu, daß die Erhebung im Frühling 2004 erfolgte. Für »Cannabis« waren es 93.700 und für »LSD« 144.000 Seiten aus Deutschland. Die hohe Trefferzahl für LSD ist z.T. dadurch erklärbar, daß es sich um eine auch für andere Zwecke verwendete Abkürzung handelt. Bei der Suche nach »Cannabis« erwiesen sich 76% (38 von 50 Treffern) als relevant für Drogen, für »LSD« 42% (21 der ersten 50 Treffer). Für einige Sites lieferte Google zwei Treffer hintereinander zu unterschiedlichen Seiten innerhalb derselben Site. Für sämtliche Doppeltreffer wurde das Duplikat aus der Untersuchung herausgenommen und die Site nur einzeln gewertet. Im Falle von »Cannabis« waren unter ursprünglich 49 relevanten Ergebnissen 11 Duplikate. Nach deren Abzug blieben die genannten 38 relevanten Sites übrig. Analog reduzierten sich die drogenrelevanten Sites für »LSD« von 33 auf 21. Die weitere Auswertung basiert auf diesen korrigierten Zahlen für die relevanten Sites.

Der Anteil institutioneller Websites für »Cannabis« war im Jahr 2004 mit 21% (in absoluten Zahlen: n = 8) deutlich geringer als für »LSD« mit 38% (8). Hierbei ist zu beachten, daß zu den institutionellen Sites nicht nur Sites von staatlichen oder wissenschaftlichen Institutionen gerechnet wurden, sondern auch von eingetragenen Vereinen mit z.T. Drogen befürwortenden Zielsetzungen, wie z. B. der Verein zur Legalisierung von Cannabis e. V.

Die Forscher aus Essen setzen Vereine zur Legalisierung von Cannabis in ihrem Artikel mit »Drogen befürwortenden Zielsetzungen« gleich. Damit verkennen sie die Tatsache, daß die Legalisierung von Cannabis in erster Linie eine das Recht betreffende Zielsetzung ist und überhaupt nicht mit einer »Drogen befürwortenden« Haltung eingehen muß. Es gibt zahlreiche Juristen, die nicht kiffen und keine Drogen befürwortende Haltung einnehmen und sich dennoch für eine Legalisierung von Cannabis einsetzen – ausschließlich aus rechtlichen respektive verfassungsrechtlichen Gründen. Somit kann davon ausgegangen werden, daß der von den Forschern aus Essen unter »pro« angegebene Prozentsatz zu groß ist und nicht unbedingt die Realität widerspiegelt. Doch selbst wenn man davon ausgeht, daß in dem einen oder anderen Fall die Forscher ein »Pro« zuviel angegeben haben, so zeigt die Tendenz, daß der Anteil »pro« gegenüber 2004 deutlich zurückgegangen ist und der Anteil »kontra« bei Cannabis zu und bei LSD abgenommen hat und daß der Anteil der ausgewogenen respektive neutralen Seiten sich sowohl bei Cannabis als auch bei LSD in etwa verdoppelt hat.

Vergleicht man die Ergebnisse von 2004 mit denen vom Januar 2007, dann kann festgestellt werden, daß der Anteil von privaten Anbietern von Informationen zu Cannabis wie auch zu LSD unter den ersten 50 Treffern deutlich zugenommen hat. Dies gilt auch für den Anteil von Institutionen. Der Anteil von Firmen ist bei Cannabis deutlich zurückgegangen, bei LSD war unter den ersten 50 Treffern keine drogenrelevante Firma vertreten (Tageszeitungen sind Firmen, jedoch im Sinne der Untersuchung nicht drogenrelevant.). Offenbar ist Drogenaufklärung immer noch zu einem guten Teil Privatsache. Auf den Seiten von privaten Anbietern wie auch auf den Seiten von Vereinen, die von keinen staatlichen Zuschüssen auf Bundesebene abhängig sind, findet man die ausführlichsten »safer use« Informationen und somit die besten Beiträge zur Schadensminderung.

In der folgenden Tabelle sind die Ergebnisse zu »Cannabis« und »LSD« der Forscher aus Essen aus dem Frühjahr 2004 (wegen fehlender Datumsangabe hier mit 0X.2004 aufgeführt) in Vergleich gesetzt zu aktuellen Daten vom Januar 2007 (Datenerhebung 26. bis 28. Januar 2007).

Erebnisse der Internetuntersuchtung
Suchergebnisse
Cannabis
LSD
0X.2004
01.2007

0X.2004
01.2007
Treffer
93.700
1.210.000
144.000
1.120.000
Untersuchte Sites
50
50

50
50
Relevante Sites
38 (76%)
26 (52%)

21
12
Dublikate
11 (22%)
8 (16%)

12
1
Klassifikation der Sitebetreiber





Institutionen/Organisationen
8 (21%)
12 (46%)

8 (38%)
6 (50%)
Firmen
19 (50%)
3 (12%)

6 (29%)
0
Privatpersonen/Gruppen
11 (29%)
11 (42%)

7 (33%)
6 (50%)
Einstellung zu Drogenkonsum





Pro
22 (58%)
3 (12%)

5 (24%)
0
Kontra
3 (8%)
5 (19%)

6 (29%)
1 (8%)
Ausgewogen/neutral
13 (34%)
18 (69%)

10 (48%)
11 (92%)



Schlußbemerkungen

Die Ergebnisse des Psychonaut-Projektes sind gemäß Eigeneinschätzung von beteiligten Wissenschaftlern eine Vorarbeit für den Aufbau eines internetbasierten Frühwarnsystems für die Erfassung neuer »Suchtmittel« bzw. neuer Konsumtrends. Hierzu bedürfe es jedoch noch wissenschaftlicher Arbeit, insbesondere einer Softwareentwicklung. Es bestehe folglich ein dringender Handlungsbedarf für eine internetbasierte Früherkennung. Eine kontinuierliche systematische Analyse von Websites und Diskussionsforen sei wünschenswert, machbar und nach den Ergebnissen der Studie vielversprechend.

Die Erfassung der nationalen Webseiten wird im Rahmen des Psychnonaut-Projektes durch die Zusammenarbeit der teilnehmenden EU-Mitgliedstaaten in verschiedenen europäischen Sprachen vorgenommen. Erklärtes Ziel ist, Fachkräfte mit wissenschaftlich überprüften und aktualisierten Informationen in ihrer Muttersprache versorgen zu können und neue Tendenzen des Drogenkonsums auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene ermitteln zu können. Fachkräfte vor Ort wie Drogenberater haben bis heute jedoch noch keine Ergebnisse aus dem Projekt »Psychonaut« in ihrer Muttersprache erhalten, auch die Drogenbeauftragte der Bundesregierung hat bis heute die Öffentlichkeit noch nicht über die Ergebnisse und allfälligen Schlußfolgerungen zur Verbesserung der Prävention respektive zur Optimerung der Schadensminderung informiert. Hier sind die am Projekt beteiligten Institutionen noch in der Bringschuld.


Berlin, den 31. Januar 2007
Redaktion Webteam Eve & Rave e.V. Berlin

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