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Revision des Betäubungsmittelgesetzes (BetmG)

Verordnungsveränderungen zur besseren Kontrolle des Hanfanbaus
und des Vertriebs von Hanfprodukten
Ergebnisse des Vernehmlassungsverfahrens


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III. iii. 4. Frage 18

 

 

  1. Definition des schweren Falls

     

    Frage 18

    Welcher Variante der Definition des schweren Falles gemäss Art. 19 Abs. 2 VE-BetmG (BR oder SGK) geben Sie den Vorzug?

     

     

    Definition gemäss BR

    Kantone: FR, LU, OW, TI, VD, ZG.
    Parteien: PS (mais avec une peine maximale de 10 ans de réclusion).
    Städte, eidg. Kommissionen, interkant. Organisationen: EKFF, EKJ, NDA, SKOS, SODK.
    Im Gesundheits-, Sucht- und Jugendbereich tätige Organisationen: ASPAS, FMH, SAMW, SAV, SPV, GREAT, IOGT CH, KOSTE, VCRD, VEV DAJ, DSJ, juvente, pro juv, SAJV.
    Wirtschaftsverbände: SGB, VSIG.
    8 kleinere bzw. regionale Gruppierungen und Private.

     

     

    Definition gemäss SGK

    Kantone: BE, BS.
    Städte, eidg. Kommissionen, interkant. Organisationen: EKDF, KKBS.
    Im Gesundheits-, Sucht- und Jugendbereich tätige Organisationen: AHS, FKGS SGS, FSP, SBK-ASI, ARUD CH, ASID, Pro Aere, SFA, VSD.
    Wirtschaftsverbände: ASC.
    Kirchlich-religiöse Kreise: SEK.
    4 kleinere bzw. regionale Gruppierungen und Private.

     

     

    Status quo: bisheriger Regelung soll beibehalten werden

    Kantone: AG, AI, AR, GL (ausser Senkung des unteren Strafrahmens), GR, NW, SG, SH, SO, SZ (mit Senkung des unteren Strafrahmens einverstanden), TG, UR, VS, ZH.
    Parteien: CVP, EVP, FPS, SD, SVP.
    Städte, eidg. Kommissionen, interkant. Organisationen: SSV, St ZH.
    Im Gesundheits-, Sucht- und Jugendbereich tätige Organisationen: AAS, SägD, JoD.
    Wirtschaftsverbände: sgv, SMS, CP.
    Strafverfolgungsbehörden: CAPP, KSBS, KKPKS, SVJSRP, SVSP, VSKC, VSPB, Stapo ZH, StAW BE, StaW AG.
    Kirchlich-religiöse Kreise: cft.
    8 kleinere bzw. regionale Gruppierungen und Private.

     

     

    Neue Vorschläge

    SGPG: ausgehend von der SGK Variante soll auch als schwerer Fall Veräusserung / Anbieten / Verschaffen an Jugendliche unter 16 Jahren gelten. Cannabishandel im grossen Stil soll ebenfalls als schwerer Fall geahndet werden dürfen.

    EgD möchte den Passus "....wenn er in gewerbsmässiger Absicht erfolgt...." in Art. 19 Abs. 2 VE-BetmG einfügen.

     

     

    Keine Bemerkungen, unklar

    Kantone: BL, GE, JU, NE.
    Parteien: EDU, FDP, PES, PLS.
    Städte, eidg. Kommissionen, interkant. Organisationen: AMCS, APC, CNRCPS, EKA, EKAF, SKBS, St BE.
    Im Gesundheits-, Sucht- und Jugendbereich tätige Organisationen: ASA, AT, CRIAD, DroLeg, Jger-D-CH.
    Strafverfolgungsbehörden: KSPD, SGRM.
    Kirchlich-religiöse Kreise: SHK, HEKS, SBK.
    10 kleinere bzw. regionale Gruppierungen und Private.

     

     

    Kritik, Anregungen

    Bemerkungen zu den Qualifikationsmerkmalen und zum Strafrahmen:

    Beibehalten der Gewerbsmässigkeit: BE, SO, ZG, VSKC.

    Beibehalten der Bandenmässigkeit, da der Hinweis auf 260 ter StGB nicht genügt / viel höhere Anforderungen: BE, FR, SH, SO, SZ, UR, ZH, KSBS, VSKC, Stapo ZH.

    Kriterium der kriminellen Organisation schafft Abgrenzungsprobleme: PS, SAV, FMH,

    Beibehalten des Strafrahmens: SH, SO, ZH, CAPP, KSBS, Stapo ZH.

    Beibehalten der Menge von Betäubungsmitteln, welche die Gesundheit vieler Menschen in Gefahr bringen kann: SH, SO, SZ, UR, ZG, ZH, SAMW, CAPP, KSBS.

    Erfordernis der Betäubungsmittelmenge streichen: CVP.

    Les deux variantes abandonnent le critère de la quantité qui présente pourtant l'avantage d'être facilement applicable: CAPP.

    Änderung des geltenden Rechts, wie es vorgeschlagen wird, hätte eine Schwächung des Bekämpfung des internationalen Drogenhandels und der Bekämpfung des illegalen Handels zur Folge: SH, SSV, CAPP (les deux variantes tendent à l'affaiblissement de la répression du trafic et, par là, des efforts nécessaires visant à réduire l'offre de stupéfiants), KSBS.

    Beide Varianten sind zu drogenhändlerfreundlich: TG, StAW BE.

    Les dérivés du cannabis ne doivent pas être exclus de l'application de l'art. 19 al.2 LStup, en particulier en raison des profits considérables réalisés avec des substances qui présen&tent des risques incontestables, notamment du point de vue de la sécurité -- spécialement dans le domaine de la circulation routière -- et de la santé publique: CAPP.

    La variante CF limite le champ d'application de l'art. 19 al. 2 LStup aux substances qui présentent un grave danger pour la santé ce qui ­ en l'état d'une jurisprudence extrême&ment discutable ­ exclurait les dérivés du cannabis et, surtout, l'ecstasy: CAPP.

    Begrüssen, dass Cannabis nicht mehr zu einem schweren Fall führen kann: SHK, DroLeg.

    Etant en faveur de la possibilité de produire et de transformer du chanvre sur des exploitations paysannes, préfère la variante CSSS car celle-ci considère le chanvre comme un cas à part: ASC.

    Schaffung neuer unbestimmter Begriffe hat jahrelange Rechtsunsicherheit zur Folge: SVSP, Stapo ZH.

    Begrüssen Senkung des Strafrahmens: SHK, DroLeg, SGB und SP BS und VNB (10 Jahre Maximalstrafe würde genügen).

    La notion de mise en danger de la santé selon une classification des substances semble un critère logique mais peut être difficilement applicable si l'on considère que l'alcool, subs&tance légale, sera classée dans les substances les plus nuisibles: ASC.

     

     

    Zusammenfassung

    Der Grossteil der Kantone (14) zieht die Definition des schweren Falles vor, wie sie im geltenden Recht gilt und sich in der Rechtsprechung entwickelt hat. CVP, FDP und SVP möchten ebenfalls die geltende Regelung beibehalten. Die PS unterstützt den BR-Vorschlag. Die Strafverfolgungsbehörden sind ebenfalls alle für den Status quo.
    Die Städte, eidg. Kommissionen und interkant. Organisationen, die sich zu dieser Frage äussern, sind mehrheitlich für die BR-Fassung (5) und bei den Fachorganisationen ergibt sich ebenfalls eine leichte Mehrheit für die BR-Variante (14), 9 sind für den SGK-Vorschlag. Den Status quo unterstützen nur 3 Organisationen. Kirchlich-religiöse Kreise, Wirtschaftsverbände und restliche Gruppierungen, die sich äussern, sind geteilt in BR-Variante (10), SGK-Variante (6) und Status quo (9). Zusammengefasst ergibt dies einerseits eine starke Gruppe, welche sich für den Status quo einsetzt (46) und andererseits eine Mehrheit für eine der Varianten BR oder SGK (55). Hauptargument gegen diese beiden Varianten sind vor allem, dass sie drogenhändlerfreundlich seien und zu einer Schwächung der Bekämpfung des illegalen Handels führen würden.

     


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