Kokain: Selektive Drogenrepression
Redaktion Webteam www.eve-rave.net Berlin
Pressemitteilung vom 17. Juli 2007 zur selektiven
Drogenrepression
Der
21. Juli 2007 ist in Deutschland »Nationaler
Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige«. Zu
diesem Anlaß soll in dieser Pressemitteilung auf eine Gefahr
hingewiesen werden, die in den meisten Medien kaum oder gar keine
Beachtung findet. Beim nasalen Konsum von Kokain kann man sich beim
gemeinsamen Gebrauch von Schnupfutensilien mit Krankheiten wie die
Hepatitis C infizieren. Hepatitis C kann tödlich sein. Der Tod
tritt erst viele Jahre nach der Infektion ein – und in der Statistik
wird man dann nicht als »Drogentoter«
gezählt, sondern als Verstobener an einer Infektionskrankheit.
Obwohl durch die Berichterstattung über
das Vorhandensein von
Stoffwechselprodukten von Kokain im Abwasser in den letzten Jahren
bekannt wurde, daß der Konsum von Kokain weit mehr verbreitet ist
als bisher angenommen wurde, ist die Zahl der von der Polizei ertappten
Kokainhändler in Deutschland seit Jahren kontinuierlich
rückläufig und hat massiv abgenommen. Wohl auch deshalb wurde
den Problemen, die mit dem Kokainkonsum einhergehen, in den
Massenmedien in der letzten Zeit wenig Aufmerksamkeit geschenkt. In
dieser Pressemitteilung werden Daten und Fakten zum Kokainkonsum und
zur Repression in Deutschland und in der Schweiz analysiert und auf die
Bedeutung von »Safer Sniffing« hingewiesen.
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Zahl der ertappten
Kokainhändler
in Deutschland kontinuierlich rückläufig
Drogenhandel ist ein Offizialdelikt, das
heißt, die Polizei
ermittelt von sich aus proaktiv, um den Handel mit psychotropen
Substanzen aufzudecken, die Substanzen aus dem Verkehr zu ziehen und
die Händler bei der Staatsanwaltschaft anzuzeigen. Da Drogen oft
im Kontext kultureller Veranstaltungen konsumiert werden, kontrolliert
die Polizei beispielsweise Personen auf den Zufahrtswegen zu
Goa-Parties und anderen Technoveranstaltungen, führt Razzien in
Diskotheken und Szenekneipen durch oder kontrolliert Personen im Umfeld
offener Drogenszenen. Solche Kontrollen werden als szenespezifische
Kontrollen bezeichnet. Mehrheitlich werden Drogendelikte
(Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz) durch die
proaktive Ermittlungstätigkeit der Polizei entdeckt. In einigen
Fällen führen auch Aussagen von Beschuldigten zur Aufdeckung
von Drogendelikten, manchmal nimmt die Polizei auch aufgrund von
Denuntiationen, die zumeist aus persönlichen Streitigkeiten
und/oder einem Rachegefühl heraus getätigt werden, die
Ermittlungen auf.
Der Konsum von Kokain scheint bei weitem nicht so
szenespezifisch zu
sein wie der Konsum der meisten anderen Drogen, da der Erfolg in Bezug
auf Kokain bei den Kontrollmaßnahmen im Vergleich zu anderen
Drogen – insbesondere Cannabis – eher mäßig ist respektive
zunehmend abnimmt.
Gemäß polizeilicher Kriminalstatistik (PKS) der
Bundesrepublik Deutschland wurden im Jahr 1999 noch 10.877 Fälle
von Handel mit respektive Schmuggel von Kokain registriert, im Jahr
2006 waren es nur noch 5.849 Fälle, fast die Hälfte weniger
(-46,2%). Wie in der untenstehenden Tabelle ersichtlich ist, war die
rückläufige Tendenz kontinuierlich, das heißt, Jahr
für Jahr nahm die Zahl der erfaßten Delikte ab. Auch
bezüglich der Einfuhr nicht geringer Mengen nahm die Zahl der
erfaßten Delikte bei Kokain von 1999 bis 2006 von 812 auf 613 ab,
was einer Abnahme um 24,5% entspricht. Nur die Zahl der allgemeinen
Verstöße (auf den Konsum bezogene Delikte) blieb im
genannten Zeitraum etwa konstant (1999: 13.810 Fälle; 2006: 13.755
Fälle).
Handel
mit und Schmuggel von Kokain in der
Bundesrepublik Deutschland
Anzahl der
erfaßten Fälle und Jahresvergleich (Abnahme Fälle)
absolut und in Prozent
gemäß polizeilichem Hellfeld für die Jahre 1999 bis 2006 |
Jahr
|
Fälle
|
Abnahme Fälle
|
absolut
|
in %
|
1999
|
10.877
|
-----
|
-----
|
2000
|
9.835
|
-1.042
|
-9,6%
|
2001
|
9.477
|
-358
|
-3,6%
|
2002
|
8.711
|
-766
|
-8,1%
|
2003
|
8.599
|
-112
|
-1,3%
|
2004
|
8.142
|
-457
|
-5,3%
|
2005
|
7.139
|
-1003
|
-12,3%
|
2006
|
5.849
|
-1.290
|
-18,1%
|
1999/2006
|
-----
|
-5.028
|
-46,2%
|
Datenquelle: Bundeskriminalamt (BKA): Polizeiliche Kriminalstatistken
(PKS)
Zahl der Kokainsicherstellungsfälle in Deutschland
häufig rückläufig
Die Zahl der erstauffälligen
Kokainkonsumenten sank von 5.662 im
Jahr 1999 auf 4.225 im Jahr 2006, was einer Abnahme um 25,4%
entspricht; und die Zahl der Kokainsicherstellungsfälle (Anzahl
der Fälle von
Beschlagnahmungen von Kokain) ist ebenfalls seit Ende der 90er Jahre in
der Bundesrepublik Deutschland signifikant rückläufig
gewesen, wie die folgende Tabelle zeigt.
Kokainsicherstellungsfälle
in der
Bundesrepublik Deutschland
Anzahl der
erfaßten Fälle und Jahresvergleich (Ab-/Zunahme Fälle)
absolut und in Prozent
gemäß polizeilichem Hellfeld für die Jahre 1999 bis 2006 |
Jahr
|
Fälle
|
Ab-/Zunahme Fälle
|
absolut
|
in %
|
1999
|
5.491
|
-----
|
-----
|
2000
|
4.814
|
-677
|
-12,3%
|
2001
|
4.044
|
-770
|
-16,0%
|
2002
|
4.163
|
119
|
2,9%
|
2003
|
3.822
|
-341
|
-8,2%
|
2004
|
4.088
|
266
|
7,0%
|
2005
|
4.109
|
21
|
0,5%
|
2006
|
3.972
|
-137
|
-3,3%
|
1999/2006
|
-----
|
-1.519
|
-27,7%
|
Datenquelle: Bundeskriminalamt (BKA): Rauschgiftjahresberichte,
Lageberichte Rauschgift
Zahl der ertappten Amphetaminhändler
in Deutschland kontinuierlich steigend
Amphetamin wird oft als das »Kokain der
kleinen Leute«
bezeichnet – und die »kleinen Leute« sind zunehmend
häufiger im Visier der Drogenfahnder wie die »reichen
Leute«, die Kokain konsumieren und/oder damit Handel treiben.
Seit der Jahrtausendwende stieg die Zahl der jährlich ertappten
Amphetaminkonsumenten von 8.756 im Jahr 2000 auf 18.329 im Jahr
2006, was einer Zunahme um 109,3% entspricht, wobei die Zahl der
erstauffälligen Amphetaminkonsumenten im gleichen Zeitraum von
6.288 auf 9.835 angestiegen ist, was einer Zunahme von 56,4%
entspricht. Die Zahl der von der Polizei ertappten
Amphetaminhändler stieg im gleichen Zeitraum um mehr als ein
Drittel (+37,1%) an, wie die Werte in der folgenden Tabelle zeigen.
Handel
mit und Schmuggel von Amphetamin/Methamphetamin in der
Bundesrepublik Deutschland
Anzahl der
erfaßten Fälle und Jahresvergleich (Zunahme Fälle)
absolut und in Prozent
gemäß polizeilichem Hellfeld für die Jahre 2000 bis 2006 |
Jahr
|
Fälle
|
Zunahme Fälle
|
absolut
|
in %
|
2000
|
4.070 |
-----
|
-----
|
2001
|
4.219 |
149
|
+3,7%
|
2002
|
4.279 |
60
|
+1,4%
|
2003
|
4.635 |
356
|
+8,3%
|
2004
|
4.904 |
269
|
+5,8%
|
2005
|
5.128
|
224
|
+4,6%
|
2006
|
5.580
|
452
|
+8,8%
|
2000/2006
|
-----
|
1.510
|
+37,1%
|
Datenquelle: Bundeskriminalamt (BKA): Polizeiliche Kriminalstatistken
(PKS)
Auch in der Schweiz immer weniger Anzeigen wegen Kokain
In der »reichen«
Schweiz wird weit
mehr Kokain als Amphetamin konsumiert, doch auch dort sank in den
letzten Jahren die Zahl der ertappten Kokainkonsumenten respektive der
Kokainhändler, obwohl das Bundesamt für Gesundheit von einem
steigenden Kokainkonsum im Land ausgeht. Die Zahl der von der Polizei
ertappten Kokainkonsumenten sank gemäß Statistiken der
Bundesamtes für Polizei (Fedpol) von 9.994 im Jahr 2004 auf
9.570 im Jahr 2006, was einer Abnahme von 4,2% entspricht. Die Zahl der
ertappten Kokainhändler sank im gleichen Zeitraum deutlich
stärker, von 3.482 auf 2.335, was einer Abnahme von 32,9%
entspricht. In Deutschland betrug die Abnahme im gleichen Zeitraum bei
den ertappten Kokainhändler 28,2%.
Zur Zahl der Kokainkonsumenten in Deutschland
Im »Drogen- und Suchtbericht«
vom Mai 2007 der
Drogenbeauftragten der Bundesregierung kann man auf Seite 39 nachlesen,
daß gemäß Schätzungen des Instituts für
Therapieforschung in München (IFT) es in Deutschland 250.000 bis
300.000 Konsumenten illegaler Drogen (ohne Cannabis) gebe.
Bezüglich des regelmäßigen Konsums von Kokain seien
seit 1995 relativ geringe Schwankungen beobachtet worden, hingegen sei
die Zahl der Konsumenten von Amphetamin von 1997 bis 2003
kontinuierlich gestiegen.
Die Vereinten Nationen gaben im »World Drug Report 2005«
auf Basis diverser Schätzungen den durchschnittlichen Verbrauch
eines Kokainkonsumenten in Mittel- und Westeuroa mit 35 Gramm Kokain
pro Jahr an, wobei diese Angabe sich auf reines Kokain bezieht. Da
gemäß Statistiken des Bundeskriminalamtes die
durchschnittliche Reinheit von Kokain in Deutschland im Kleinhandel
jedoch nur etwa 40% beträgt, ist von einem jährlichen
Stoffverbrauch (Kokaingemisch mit 40% Wirkstoff) von knapp 90 Gramm
(genauer 87,5 Gramm) pro Konsument auszugehen. Das heißt, selbst
wenn alle 250.000 bis 300.000 »Konsumenten illegaler
Drogen (ohne Cannabis)« jährlich durchschnittlich 35
Gramm reines Kokain konsumieren würden, käme man in
Deutschland auf einen Jahresverbrauch von 8,750 bis 10,500 Tonnen
Kokain respektive auf 21,875 bis 26,250 Tonnen Kokaingemisch mit 40%
Wirkstoffgehalt (Straßenqualität).
Gemäß Wasseranalysen des Nürnberger Instituts für
Biomedizinische und Pharmazeutische Forschung in Nürnberg (IBMP)
im Herbst 2005, bei denen die Konzentration des Kokainabbauproduktes
Benzoylecgonin in diversen Flüssen gemessen wurde, lag der
Kokainverbrauch allein im Einzugsgebiet des Rheins bei Düsseldorf
bei knapp 11 Tonnen pro Jahr (10,950 Tonnen) Kokain respektive bei etwa
27,5 Tonnen Kokaingemisch mit 40% Wirkstoffgehalt. Die 38,5 Millionen
Einwohner im Einzugsgebiet des Rheins oberhalb von Düsseldorf,
deren Abwässer dort vorbeifließen, konsumieren somit bereits
mehr Kokain, als in ganz Deutschland nach Berechnungen basierend auf
den Angaben des »Drogen- und Suchtberichtes« der
Bundesregierung und des »World Drug Report 2005« der
Vereinten Nationen. Da Deutschland mehr als doppelt so viele Einwohner
hat wie im Einzugsgebiet des Rheins oberhalb von Düsseldorf leben,
muß der jährliche Kokainverbrauch in der Bundesrepublik bei
etwa 22 bis 23 Tonnen Kokain respektive bei etwa 55 bis 57 Tonnen
Kokaingemisch mit 40% Wirkstoffgehalt angesetzt werden. Dies
entspräche einer Konsumentenzahl von etwa 630.000 bis 660.000. Die
im »Drogen- und Suchtbericht« angegebenen Zahlen von
250.000 bis 300.000 Konsumenten illegaler Drogen (ohne Cannabis) sind
offensichtlich viel zu niedrig und können nicht als realistisch
eingeschätzt werden – insbesondere, weil in diesen Zahlen auch
jene Konsumenten enthalten sind, die nur Amphetamin und/oder Ecstasy
und/oder Heroin (jedoch kein Kokain) konsumieren.
Kokainkonsum in der Schweiz
Gemäß »World Drug Report 2007«
der
Vereinten Nationen (UNO) wird in der Schweiz deutlich mehr Kokain
konsumiert als in Deutschland, jedoch gemäß Untersuchungen
des »Mario Negri Instituts für Pharmakologische Forschung«
in Mailand weniger als in der Poebene in Norditalien. In der folgenden
Tabelle sind die aufgrund von Abwasseruntersuchungen geschätzten
Zahlen von konsumierten Linien mit je 100 mg Kokain bezogen jeweils auf
1.000 Einwohner zwischen 15 und 64 Jahren im Einzugsgebiet der
entnommenen Wasserproben aufgelistet.
Kokainkonsum
in Deutschland und in der Schweiz im Städtevergleich
Anzahl von täglich konsumierten Kokainlinien je 100 mg pro 1.000
Einwohner zwischen 15 und 64 Jahren
|
Deutschland
|
|
Schweiz
|
Mannheim am Rhein
|
15
|
St. Moritz am Inn
|
22
|
Köln am Rhein
|
7
|
Zürich an der Limmat
|
20
|
München an der Isar
|
6
|
Lugano am Cassarate
|
11
|
Düsseldorf am Rhein
|
3
|
Basel am Rhein
|
8
|
Ingolstadt an der Donau
|
3
|
Bern an der Aare
|
5
|
Frankfurt am Main
|
2
|
---
|
---
|
Datenquellen: »World Drug Report
2007« der Vereinten
Nationen, S. 273 ff.; Sara Castiglioni, Ettore
Zuccato, Elisabetta Crisci, Chiara Chiabrando, Roberto Fanelli, Renzo
Bagnati: Identification and Measurement
of Illicit Drugs
and Their Metabolites in Urban Wastewater by Liquid
Chromatography Tandem Mass Spectrometry, in:
Anal. Chem.; 2006; 78(24) pp 8421-8429
Es darf hier nicht unerwähnt bleiben,
daß die
Wissenschaftler bei der Berechnung der Zahlen für St. Moritz
(Graubünden) mehr als massiv
geschlampt haben. Sie haben den Durchschnittswert des Kokainverbrauches
auf
den Anteil der 15- bis 64-jährigen der rund 5.200 Einwohner von
St.
Moritz hochgerechnet. Daß sich in St. Moritz in der Hochsaison
weit mehr Leute aufhalten ist nicht berücksichtigt worden.
Dennoch: St. Moritz
hat den Ruf einer Kokainhochburg, seit im vergangenen Jahr bereits die
Nachrichtensendung des Schweizer Fernsehen »10 vor 10«
das Kokainstoffwechselprodukt (Benzoylecgonin) im Engadiner Abwasser
gemessen und
ähnlich hohe Werte wie die UNO konstatiert hatte.
Die Behörden im Kanton Graubünden
scheinen von den Meldungen
eines hohen Kokainverbrauchs in St. Moritz wenig beeindruckt zu sein.
Die Zahl der Anzeigen wegen auf Kokain bezogene Konsumdelikte sank in
den letzten drei Jahren im Kanton Graubünden um 40% von 332
Fällen im Jahr 2004 auf 199 Fälle im Jahr 2006. Im Bereich
des Handels mit Kokain sank die Zahl der Fälle im gleichen
Zeitraum um 70,5% von 139 auf 41. Reiche Touristen in teuren
Nobelkurorten müssen anscheinend die Repression weit weniger
fürchten als die einheimische Bevölkerung in den großen
Städten und werden von Razzien und Kontrollen weitgehend
verschont. Und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gibt es
in Graubünden noch ein weiterer Ort, an dem zum richtigen
Zeitpunkt ähnlich hohe oder noch höhere
Benzoylecgoninkonzentrationen im Abwasser festgestellt werden
können: Davos an der Landwasser. Die Stadt Davos hat etwa 11.000
Einwohner und bietet seinen Besuchern 5.700 Hotelbetten und 16.100
Betten in Ferienwohnungen respektive in Privatzimmern (jährlich
2,1 Mio. Übernachtungen). Davos, in den 30er und frühen 40er
Jahre des letzten Jahrhunderts Sitz der »Schweizer
Landesgruppe der NSDAP«, ist heute der Veranstaltungsort des
jährlich staffindenden »Weltwirtschaftsforums«.
Das Weltwirtschaftsforum (World Economic Forum, WEF) ist eine
private Stiftung mit Sitz in Genf. Neben zahlreichen regionalen
Anlässen organisiert die Stiftung jährlich im Januar eine
Jahrestagung – meist in Davos,
in welcher sich Wirtschaftsführer, Politiker und
Persönlichkeiten aus
der Gesellschaft treffen. Häufig wird die Abkürzung WEF
mit dem
Jahrestreffen gleichgesetzt. Eine Messung der Benzoylecgoninwerte in
der Landwasser bei Davos würde sicher mehr Auskunft über den
tatsächlichen Drogenkonsum in der Region geben, als die Kontrolle
von den Personen, die gegen diese Veranstaltung (WEF)
demonstrieren wollen und bei denen zumeist – wenn überhaupt – nur
ein paar Gramm Haschisch oder Gras gefunden werden!
Selektive Repression
In Deutschland nimmt die Repression gegen den
Kokahinhandel seit der
Jahrtausendwende und neuerdings auch in der Schweiz deutlich ab.
Offenbar will man den »Schönen und Reichen« in
der Gesellschaft nicht die Zufuhr des Stoffes ihres Vergnügens
übermäßig unterbinden. Auch die amtlichen Angaben zu
den Konsumentenzahlen bezüglich Kokain scheinen viel zu niedrig zu
sein. Offensichtlich will man von Seiten der Exekutive die
öffentliche Aufmerksamkeit lieber auf andere Substanzen (und
Konsumentengrupen) lenken und vom Kokain eher ablenken. Irgendwie
scheinen die Kokainkonsumenten – zumindes ein gewisser Teil von ihnen –
einer privilegierten Schicht anzugehören. Die Repression richtet
sich nicht gleichermaßen gegen alle Konsumenten psychotroper
Substanzen aus allen Gesellschaftsschichten, sondern selektiv gegen
bestimmte Gruppierungen in der Gesellschaft. Offenkundig wird das
Betäubungsmittelgesetz von der Exekutive zum dirigistischen
Machtinstrument für gesellschaftspolitische Zwecke
instrumentalisiert.
Safer Sniffing
Wer Drogen konsumiert, sollte die
Risiken kennen. Die Risiken liegen
oft nicht in den pharmakologischen Eigenschaften der Substanzen
begründet,
sondern in der Art der Einnahme. So weiß fast jeder Fixer,
daß
der gemeinsame Gebrauch von Spritzbestecken ein hohes Infektionsrisiko
mit sich bringt. Doch die wenigsten Menschen, die Kokain schnupfen,
wissen, daß auch der gemeinsame Gebrauch von Schnupfutensilien
ebenfalls
ein Infektionsrisiko darstellt. Schon kleine Verletzungen in der
Nasenschleimhaut, welche gerade beim Sniffen durch schrafkantige oder
schräg abgeschnittene Röhrchen entstehen können,
genügen, um sich beispielsweise mit dem Hepatitis-Virus oder
Herpes zu infizieren. Deshalb: Kein gemeinsames Benutzen von
Röhrchen oder Banknoten beim Sniffen!
Weitere Informationen zum Thema
Safer Sniffing
http://www.eve-rave.net/abfahrer/presse/presse05-02-21.html
Kokain tanzt aus der Reihe
http://www.eve-rave.net/abfahrer/presse/presse06-09-15.html
Drogen, Politik und Polizei
http://www.drogenkult.net/?file=text011
Fachinformation: Kokain
http://www.drogenkult.net/?file=Kokain
Berlin, den 17. Juli 2007
Redaktion Webteam Eve & Rave
e.V. Berlin
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