Fuckparade 2008
Demonstration für eine vielfältige und soziale
Stadtkultur
Redaktion Webteam www.eve-rave.net Berlin
Pressemitteilung vom 6. August 2008 zur Fuckparade
Am Samsatg, 9. August 2008, wird die 11.
Fuckparade in Berlin starten. Die Fuckparade versteht sich als offener
Interessenverbund politisch
und subkulturell aktiver Künstler und Gruppierungen der
unterschiedlichsten Musik- und Kunstszenen. Sie ist
uneingeschränkt jedem zugänglich, der kulturelle Vielfalt,
persönliche Freiheit und gesellschaftliche Toleranz als
grundlegende Wertvorstellungen teilt und verbreitet. Gleichzeitig
distanziert sich die Fuckparade ausdrücklich von Ausgrenzung,
Intoleranz und Faschismus. No Nazis, anywhere! Weder auf der
Straße noch im Parlament!
Gegenstand der Demonstration unter dem Titel
»Fuckparade 2008« wird
die Stadtumstrukturierung in Berlin sein, wobei als Kernthemen die
von Investoren gesteuerte Umgestaltung des RAW-Geländes
(Revaler-5-Eck),
sowie »Media Spree«, herausgestellt werden. Die
Fuckparade fordert den Erhalt des RAW-Geländes und des Revaler 5
Eck's!
Denn das RAW, die Köpi, der Schwarze Kanal, die Eisfabrik, die
Bar25,
das Yaam und zahlreiche weitere Kultur-, Wohn- und Sozialprojekte – das
sind die Orte, die die Stadt spannend und vielschichtig machen und
nicht die dort geplanten Einkaufszentren, Bürohochhäuser,
Werbetafeln und
Parkhäuser.
Kundgebungsbeginn: 14 Uhr Michaelkirchbrücke, Berlin-Mitte.
Druckerfreundliche Version (PDF-Format, 150 KB, 6 Seiten):
http://www.eve-rave.net/abfahrer/presse/presse08-08-06.pdf
Aufruf zur Fuckparade 2008
MACH MIT!
16.000 Unterschriften, über 31.000 Kreuze beim
Bürgerbegehren
gegen die
Bauvorhaben von
Media
Spree e.V.:
Das ist ein deutliches Zeichen, daß sich Berliner
BürgerInnen
(stellvertretend in diesem Fall die Friedrichshain - KreuzbergerInnen)
nicht verdrängen lassen, sondern für ihre Rechte und
Freiräume kämpfen,
ein deutliches Votum gegen eine Stadt, die von Stadtentwicklern
vorrangig im Interesse maximaler Profite für Bauherren und
Investoren
durchstrukturiert wird.
Leider sind die Planungen des Media Spree e.V.
noch nicht
endgültig vom Tisch:
Geschäftsführer Christian Meyer droht mit einer Welle von
Schadensersatzklagen in Höhe von sagenhaften 165 Millionen Euro
gegen
den Bezirk Kreuzberg-Friedrichshain, um die ursprünglichen
Projekte
doch noch gegen den Willen der Bevölkerung durchzudrücken.
Wir dagegen fordern, daß das Spreeufer
weiterhin von allen
zu jeder Zeit als Grün- und Kulturfläche genutzt werden kann!
Wir fordern den Senat dazu auf, das Bürgerbegehren umzusetzen und
die
Bauplanungen dementsprechend abzuändern!
Wir fordern von den Verantwortlichen eine Politik, in der nicht immer
nur der Profit, sondern vorallem die Lebensqualität der Menschen
im
Vordergrund steht!
MACH'S NACH!
Ebenfalls von Verdrängung bedroht ist das
gesamte
RAW-Gelände in der Revaler
Straße. Die R.E.D. Development
Berlin GmbH
hat das Gelände im vergangenen Jahr gekauft und möchte nun
ein »
generationsübergreifende autofreies Wohnprojekt«
auf dem
Gelände
starten. Klingt toll, richtet sich aber leider nur an eine
besserverdienende Klientel, die jetzigen NutzerInnen werden in diese
Vorhaben nicht miteinbezogen. Dadurch werden über 130 Projekte,
die zur
Zeit auf dem Gelände ansässig sind, in ihrer Existenz
bedroht.
Welchen Sinn macht es, bestehende
Arbeitsplätze und
Freizeitanlagen für Kinder und Jugendliche zu gefährden und
ein
jahrelang aufgebautes Kultur-und Sozialnetzwerk plattzumachen, in dem
allein im letzten Jahr 350.000 BesucherInnen zu Gast waren?
Und was für einen Wert hätte stattdessen eine exklusive
Yuppie-Öko-Wohnanlage für die derzeitigen NutzerInnen,
BesucherInnen
und den ganzen umliegenden Bezirk?
Keinen! Ein weiteres Viertel mit gewachsenen Strukturen, mit
vielfältigsten Kulturangeboten, Kunstprojekten und
Freizeitangeboten
gerade auch für Jugendliche würde zugunsten öder
Kommerzialisierung
umstrukturiert.
Wir fordern den Erhalt des RAW-Geländes und
des Revaler 5
Eck's!
Denn das RAW, die Köpi, der Schwarze Kanal, die Eisfabrik, die
Bar25,
das Yaam und zahlreiche weitere Kultur-, Wohn- und Sozialprojekte – das
sind die Orte, die die Stadt spannend und vielschichtig machen und
nicht die Einkaufszentren, Bürohochhäuser, Werbetafeln und
Parkhäuser.
MACH'S BESSER!
Kommt zusammen, Leute! Kämpft um eure
Freiräume, laßt euch
nicht vertreiben, geht auf die Straße und sagt eure Meinung!
Kämpfen wir gemeinsam gegen die ständige Verdrängung der
Subkulturen und für den Erhalt von etablierten Kulturstandorten im
Kiez.
Wir distanzieren uns von jeglichem rassistischen,
sexistischen oder homophoben Verhalten!
Wir sind klar gegen Nazis – auch gegen ihre
Klamottenindustrie – einschlägig rechtsradikale Marken wie Thor
Steinar
sind inakzeptabel.
Sexistische, rassistische, homophobe, fremdenfeindliche oder
antisemitische
Äußerungen werden auf der FUCKPARADE nicht toleriert!!!
Kommt am 9.August 2008 zur Fuckparade
Kundgebungsbeginn: 14 Uhr Michaelkirchbrücke, Berlin-Mitte
Demostart (Start des Umzuges zum politischen Tanz auf den Straßen
mit Musikwagen): 15 Uhr
Quelle: Flyer Fuckparade 2008
http://www.fuckparade.org/flyer/2008/
Gegenstand der Demonstration
Gegenstand der Demonstration unter dem Titel
»Fuckparade 2008« wird
die Stadtumstrukturierung in Berlin sein, wobei als Kernthemen die
von Investoren gesteuerte Umgestaltung des RAW-Geländes
(Revaler-5-Eck),
sowie »Media Spree«, herausgestellt werden.
Seit 1998 nutzen AnwohnerInnen und Akteursgruppen
mit
sozialen, kulturellen und gewerblichen Interessen das ehemalige
RAW-Gelände in Berlin-Friedrichshain. Aus den Reihen der
NutzerInnen
hat sich im November 2006 die Entwicklungsgemeinschaft »
Revaler5eck
e.V.« als gemeinschaftliche Interessenvertretung
gegründet.
Bereits
heute nutzen über 350.000 Besucher im Jahr die vielfältigen
Angebote
der ansässigen NutzerInnen. Hiermit werden insgesamt über 130
Existenzen, Arbeits- und Ausbildungsplätze gesichert.
Nach dem Verkauf des Geländes (das der Deutschen Bahn
gehörte) an die R.E.D. Berlin Development
GmbH
sind diese Existenzen jetzt in Gefahr.
Der isländische Investor plant ein
familienfreundliches,
autofreies Wohnprojekt. Aus dem Areal soll ein lebendiger Ort für
Generationsübergreifendes Wohnen in neuartigen, Energie
erzeugenden,
Wohnhäusern und -türmen werden. Ein Einkaufszentrum und ein
Aktivcenter
an der Modersohnbrücke für Freizeit und Fitness sind
ebenfalls geplant.
Das Konzept klingt gut, gerade weil es von Grund auf den Umweltschutz
berücksichtigt und es ökonomisch - umweltschonende
Häuser geben wird,
die sich selbst versorgen können. Das ist ein sehr guter
zukunftsweisender Schritt. Allerdings wird in der aktuellen Planung
keine der jetzt vorhandenen Einrichtungen und Kulturprojekte
berücksichtigt. Geredet wird hier von einem Totalabriß.
Befürchtet wird, daß die wenigen
Denkmalgeschützen
Häuser als
Prestigeobjekt erhalten bleiben und die jetzigen NutzerInnen der
restlichen Einrichtungen sich in ihrer Existenz gefährdet sehen
müssen.
Des Weiteren wird befürchtet, daß die angestrebten Konzepte
wie
das
Aktivcenter, die Einkaufsmöglichkeiten und letztendlich die
entstehenden Wohnräume für den Endverbraucher im Kiez viel zu
teuer
sind, um sie nutzen zu können.
Vom Senat wurde eine Arbeitsgruppe gegründet, in der sich
Vertreter der
R.E.D. Berlin Development GmbH und des Revaler5Eck eV. befinden.
Moderiert wird das ganze vom Bezirksbürgermeister
Friedrichshain - Kreuzberg, Franz Schulz. Gemeinsam sollen sie einen
Kompromiss ausarbeiten. Leider hat die R.E.D. den Verhandlungstisch
nach wenigen Treffen verlassen. Mit der Fuckparade wollen wir die
Öffentlichkeit auf die Problematik aufmerksam machen und fordern,
daß
die stillgelegten Verhandlung in den Arbeitsgruppen seitens der R.E.D
Berlin Development GmbH mit den Vertretern des RAW Geländes wieder
aufgenommen werden und gemeinsam konstruktive Vorschläge und
Abmachungen für die zukünftige Gestaltung und Nutzung des RAW
Geländes
erarbeitet werden.
Des Weiteren wird gefordert, daß das
übertrieben hohe
Verkaufsangebot in Höhe von 2,7 Millionen Euro für die
Skaterhalle und
den Kletterkegel durch ein Zweitgutachten relativiert wird. Der
übertrieben hohe Preis ist aufgrund eines Gutachtens entstanden,
welches von der R.E.D. in Auftrag gegeben wurde.
Der zweite Schwerpunkt der Demonstration wird die
Kampagne »Media Spree« sein. Nach dem erfolgreichen
Bürgerentscheid am 13.
Juli
gegen die Pläne de »Media Spree e.»Media
Spree e.V.« wird der Senat aufgefordert,
die
Bebauungspläne auf ein bürgerfreundliches Maß zu
reduzieren. Über 30.000 Friedrichshainer und Kreuzberger haben
abgestimmt. 85% davon haben gegen die Pläne von »Media
Spree« gestimmt. Zuvor wurden 16.000
Unterschriften gegen die Bebauung des Spreeufers gesammelt um die
Abstimmung in die Wege zu leiten.
Ebenso schließen sich die Initiatoren der
Fuckparade den Forderungen der Initiative »
Media
Spree Versenken! – AG Spreeufer« an und verlangen dem
gemeinnützigen
Verein »
Media Spree e.V.«
umgehend seine öffentlichen
Förderungen von
300.000 Euro jährlich zu entziehen.
Hauptgrund dieser Forderung ist die vom »Media
Spree e.V.«
angedrohte Klagewelle gegen den Bezirk.
Aufgrund des Bürgerentscheides und des damit angeblich
entstandenen
Imageverlustes für Berlin, befürchtet
Geschäftsführer Christian Meyer
vom »Media Spree e.V.« hohe Regreßforderungen
seitens der Investoren.
Ziel seiner jetzigen Hetzkampagne ist es, dem Bezirk
Schadenersatzforderungen von über 165 Millionen Euro
aufzubürden.
Dieses Verhalten kann nicht als Gemeinnützig angesehen werden.
Weiterhin können die Ufer-Planungen des »Media Spree e.V.«
ebenfalls nicht als
gemeinnützig
angesehen werden. Daher demonstrieren wir für den Entzug der
Gemeinnützigkeit des
Vereins »Media Spree e.V.«, die Entziehung
sämtlicher
öffentlicher
Förderungen, sowie die Eindämmung der Bebauungsvorhaben am
gesamten
Spreeufer.
Neben diesen 2 Kernschwerpunkten, widmet sich die
Fuckparade darüber hinaus
der konkreten Bedrohung und Verdrängung von subkulturellen
Projekten
in
Kreuzberg und Friedrichshain. Die Subkultur legt vom
Mainstream verdrängte Probleme offen, arbeitet sie auf. Sie lebt
Toleranz durch Vielfalt und Andersartigkeit (Berlin Slogan: Sei
einzigartig, sei vielfältig, sei Berlin), schafft Kunst und
Kultur
ohne beschränkende kommerzielle und gesellschaftliche Zwänge.
Dies wird in Berlin insbesondere durch alternative Wohn- und
Kulturprojekte wie z.B. dem Schwarzen Kanal e.V., der Köpi, New
Yorck und dem Bethanien ermöglicht. Die Wegstrecke der Fuckparade
setzt seit
vielen Jahren politische Akzente entlang bedrohten Projekten, etwa mit
der Clubbegräbnis-Tour.
Die Fuckparade versteht sich als offener
Interessenverbund politisch
und subkulturell aktiver Künstler und Gruppierungen der
unterschiedlichsten Musik- und Kunstszenen. Sie ist
uneingeschränkt jedem zugänglich, der kulturelle Vielfalt,
persönliche Freiheit und gesellschaftliche Toleranz als
grundlegende Wertvorstellungen teilt und verbreitet. Gleichzeitig
distanziert sich die Fuckparade ausdrücklich von Ausgrenzung,
Intoleranz und Faschismus. No Nazis, anywhere! Weder auf der
Straße noch im Parlament!
Trotz des ungeheuren Leerstands von
Bürogebäuden und
Gewerbeimmobilien in der Innenstadt Berlins wird im Rahmen der
Stadtentwicklungspläne rund um die Spree am Ostbahnhof, Osthafen
und in Alt Stralau ein überdimensioniertes und
überflüssiges Bauvorhaben umgesetzt, welches die dortige
soziale und kulturelle Infrastruktur verdrängt. Seit 1998 nutzen
z.B. AnwohnerInnen und Akteursgruppen das ehemalige RAW-Gelände in
Berlin-Friedrichshain. Die kreative Vielfalt der Projekte und Angebote
hat das soziale und kulturelle Angebot des Bezirks nachhaltig und
kontinuierlich bereichert und das mehrfach EU-weit als
Best-Practice-Modell ausgezeichnete soziokulturelle Areal zu einer
überregionalen Bekanntheit gemacht. Auch die alternativen
Wohnprojekte wie der Wagenplatz sind bedroht und brauchen im Fall neuer
Eigentumsverhältnisse tatkräftige Unterstützung. Ebenso
wie die anderen akut bedrohten Projekte in Berlin.
Für temporäre kulturelle Projekte
müssen
unbürokratische Wege geschaffen werden, um legal arbeiten zu
können. Bleibt aktiv im Kampf um Freiräume, bleibt
solidarisch mit gefährdeten Projekten wie dem Revaler 5-Eck,
Rigaer 94, XB-Liebig, Schwarzer Kanal, Linienstraße 206 – wir
bleiben alle! Berlin braucht eine nach allen Seiten offene und
kulturell vielfältig ausgerichtete Stadtplanung ohne Seilschaften.
„Illegale“ Clubs sind kein Selbstzweck, sondern
stellen eine
Kapitulation vor dem zeitlichen und bürokratischen Aufwand dar,
der spontane oder zeitlich begrenzte Projekte unmöglich macht. Die
Raumnot für solche temporären Projekte wird verschärft
durch gezielte Schließungen, wie im Fall des Cassiopeia Cubes und
des Ballhauses Ost.
Die Route
Um 15 Uhr wird dann der Demonstrationszug in
tanzender Weise starten. Der Demonstrationszug wird von etwa einem
Dutzend Soundsystemen begleitet werden. An den Wagen, die eine
Größe von 7,5 t nicht
überschreiten
werden, sind Transparente befestigt, welche die Themen der Fuckparade
kommunizieren. Darüber hinaus wird ein Flyer in einer Auflage von
10.000 Exemplaren verteilt werden, der auch auf der Website
www.fuckparade.org
wiedergegeben ist. Ergänzend zum Flyer produzieren die Initiatoren
der Demonstration mehrere
tausend
Flugblätter mit einer ausführlich kommentierten Wegstrecke,
die an
Passanten und Autofahrer verteilt werden.
Von der Michaelkirchbrücke aus wird der
Demonstrationszug links die Köpenicker
Straße Richtung Schlesisches Tor entlang gehen. Auf der Strecke
befinden sich
zahlreiche bedrohte Kultur- und Wohnprojekte. Unter anderem die »
Köpi«
mit dem angrenzenden Wagenplatz, die Wagenburg »
Schwarzer Kanal«
und
die »
Eisfabrik«.
Von der Schlesischen Straße aus geht es über die
Oberbaumbrücke
zur Stralauer Allee.
Wir weisen damit auch auf die durch »
Media Spree«
bedingten steigenden
Mietpreise im Kiez hin und knüpfen an die Initiative »
Kein
Kiez
für
Nazis« an, bei deren Aktionen wir uns mehrfach
beteiligten. Wir
bekennen uns klar gegen Gewalt und Nazis.
An der Stralauer Allee angekommen geht es Richtung
Behala-Osthafen. Hier passieren wir unter anderem die Universal
Studios, MTV und VIVA. An der Behala Osthafen angekommen demonstrieren
wir dafür, daß Wirtschaftssenator Harald Wolf sein
Versprechen
hält
und auf den landeseigenen
BSR- und
Behala-Grundstücken (BSR =
Berliner Stadt-Reinigung; Behala = Berliner Hafen- und
Lagerhausbetriebe) den »
Bürgerwillen«
aufgreifen wird; denn hier befinden sich
Proberäume für
junge Musiker. Das Versprechen heißt, daß das
Grundstück
nicht an
Investoren verkauft wird.
Von der Stralauer Allee wird der Demonstrationszug
links in
den Markgrafendamm einbiegen. Nach einigen Metern biegen wir in die
Lasker
Straße ein.
Ein gutes Beispiel für die Verdrängung von Kulturprojekten
aus ihren
Standorten ist das
MfE
(Ministerium für Entspannung). Das MfE ist
ein
von dem sich in Gründung befindenden Verein namens
RaumZeitRandgestalten erschaffener Klub, in dessen Ausbau eine Menge
Geld gesteckt wurde. Durch diverse Ungereimtheiten mit dem Vermieter
(Verweigerung der Sanierung des Daches usw.), wird das MfE wohl im
Frühjahr 2009 seinen jetzigen Standort verlassen müssen.
Anschließend wird es von der
Bödikerstraße
über die
Persiusstraße in die Corinthstraße gehen um links in die
Modersonstraße
einzubiegen. Von der Modersonbrücke aus hat man einen guten
Überblick
über das gesamte RAW-Gelände bzw. des »Revaler5Eck«
und kann
sich so
einen Überblick über das Ausmaß der Umstrukturierung
verschaffen,
welches die R.E.D. Development Berlin GmbH anstrebt.
Von der Modersonstraße wird der
Demonstrationszug in die
Revaler Straße einbiegen.
Am dortigen RAW-Gelände ist der Endpunkt der Demonstration. An der
Abschlußkundgebung werden u.a. Ricardo Cristof Remmert-Fontes vom
Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung (
AK Vorrat) sowie
Repräsentanten vom RAW tempel e.V. und vom EG Revaler 5 Eck. e.V.
sprechen. Zudem werden die Lichtenberger HipHoper »
Wolke 7«
mit Rap und Rede auf die Probleme im Kiez aufmerksam machen.
Fuckparade
Manifest
Die
Fuckparade
gründet sich auf kulturelle
Vielfalt, Freiheit und Toleranz. Die Fuckparade
versteht sich als offene Interessengemeinschaft subkulturell
engagierter Menschen und ist jedem zugänglich, der diese Werte
unterstützt. Die Fuckparade distanziert sich
ausdrücklich von
Ausgrenzung, Intoleranz und Faschismus. Subkultur wird von uns nicht
als Gegenkultur verstanden, sondern vielmehr als das Gewissen des Mainstreams,
dessen Probleme und Fehler sie offenzulegen und aufzuarbeiten vermag.
So schafft die Subkultur eine Kultur ohne beschränkende
kommerzielle
Zwänge, indem sie als kreatives Experimentierfeld, als
Sozialisations-
und Rückzugsort kreativer Menschen dient. Subkultur
stellt einen sozialen Wert dar, keinen kommerziellen.
Wir
sehen in Kunst und Musik politische Ausdrucksformen einer
weitverzweigten Jugendkultur. Wir demonstrieren darum für
musikalische
Vielfalt, Akzeptanz und Unterstützung alternativer Musik, gegen
eine
ausschließlich kommerzielle Orientierung der Musikmedien. Wir
demonstrieren für das Recht, öffentlichen Raum
ohne
großen bürokratischen Aufwand und ohne Überwachung
nutzen zu
können. Wir demonstrieren gegen eine Kriminalisierung von
Künstlern und
deren Veranstaltungen, für eine wohlwollende Auslegung des
polizeilichen Ermessensspielraums. Miteinander reden statt räumen.
Wir
kämpfen auch für das Recht, unser Anliegen mit den uns
eigenen
Ausdrucksmitteln auf Demonstrationen vorzubringen. Deshalb fordern wir
erneut, Musik und andere zeitgemäße, kreative
politische Ausdrucksmittel nicht weiter auszugrenzen und als
Demonstrationsmittel anzuerkennen. Wir sind Künstler, keine
Gewerkschaftler!
Die
Fuckparade fordert die Politik auf, ein tolerantes Umfeld zu
schaffen,
in dem subkulturelle Minderheiten akzeptiert und als wichtiger Ursprungsort
musikalischer Innovationen
verstanden und unterstützt werden, nicht behindert oder
kriminalisiert.
Berlin versteht sich als ständig in Bewegung befindliche Stadt der
Kunst- und Kulturszenen, als eine kreative und bunte Stadt, die von
aller Welt dafür geschätzt wird. Diese Kultur
muß gepflegt und gelebt werden. Für temporäre
kulturelle Projekte müssen unbürokratische Wege geschaffen
werden, legal arbeiten zu können. „Illegale“ Clubs sind
kein Selbstzweck
und dienen nicht der Bereicherung, sondern sind eine Kapitulation vor
dem zeitlichen und bürokratischen Aufwand, der spontane oder
zeitlich
begrenzte Projekte unmöglich macht. Zudem gibt es eine
räumliche Not
trotz des ungeheuren Leerstands von Gewerbeimmobilien in den
Innenstädten.
Wir
demonstrieren unseren Protest gegen den
kommerziellen Ausverkauf der Innenstädte durch Investoren und
Bürokraten, die durch unrealistische Miet- oder Kaufpreise
beharrlich
verhindern, daß Künstler und alternative Projekte im Zentrum
Fuß fassen
können. Nicht die Anzahl der Opern, die toten Fassaden der
Investitionsruinen oder der fade Abglanz der Politschickeria machen
eine Stadt lebenswert. Wir brauchen eine lebendige,
vielfältige Kultur von unten und ein städtebauliches
Konzept, das diese fördert, nicht immer weiter aus den Zentren
verdrängt. Zudem fordern wir die Kooperation des Senats in der Anpassung
des völlig überholten Gastronomiegesetzes.
Veranstalter und temporäre Projekte, die aus den beschriebenen
Umständen heraus ohne offizielle Genehmigungen Lokalitäten
betreiben,
sollen entkriminalisiert werden. Es sollen innovative und
experimentelle Wege der Gastronomie mit pragmatischen politischen
Lösungen ermöglicht werden.
Frühere Pressemitteilungen von Eve & Rave zur Fuckparade
2002
Fuck the Love Parade - Love the Fuckparade
http://www.eve-rave.net/abfahrer/presse/presse02-07-07.html
2003
Love the Fuckparade
http://www.eve-rave.net/abfahrer/presse/presse03-06-20.html
2004
Fuckparade 2004
http://www.eve-rave.net/abfahrer/presse/presse04-06-27.html
2005 Aufruf zur Fuckparade 2005
http://www.eve-rave.net/abfahrer/presse/presse05-08-03.html
Versammlungsrecht und Demonstrationen
Bundesverwaltungsgericht bestätigt Demonstrationsstatus der
Fuckparade
http://www.eve-rave.net/abfahrer/presse/presse07-05-17.html
Pressemitteilungen und News-Archiv der Fuckparade
Pressemitteilungen und News-Archiv der Fuckparade
http://www.fuckparade.org/presse/
Berlin, den 6. August 2008
Redaktion Webteam Eve & Rave
e.V. Berlin
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