Zwei Kongresse
 
zur Bewußtseinsforschung in Berlin

Redaktion Webteam www.eve-rave.net Berlin
Pressemitteilung vom 10. September 2007 zur Bewußtseinsforschung

Am 29. und 30. September 2007 finden in Berlin gleich zwei Kongresse zur Bewußtseinsforschung statt. Der Kongreß »Entheovision« befaßt sich mit Themen rund um bewußtseinsändernde Pflanzen und Substanzen. Dazu gehören Betrachtungen zu Botanik, Psychologie, Ethnologie, Politik, Kunst und Pharmakologie. Der Kongreß »Entheovision« findet im großen Hörsaal und den Seminarräumen des Botanischen Museums (Königin Luise Straße 6-8) im Botanischen Garten der Freien Universität Berlin in Berlin-Dahlem am 29. und 30. September 2007 statt.

Der Kongreß »Klangwirkstoff – Kongreß für Multimediale Bewußtseinsforschung und Harmonik« und die anschließenden Konzerte finden im Aqua Ritter in der Ritterstrasse 24 in Berlin-Kreuzberg am 29. September 2007 statt. Dort wird es molekular gestimmte Musik zu hören geben, die wie planetarisch gestimmte Musik, nach streng harmonikalen Kriterien komponiert wird, das heißt im Einklang mit gegebenen harmonischen Strukturen und auf Basis der natürlichen Gesetzmäßigkeiten der »Kosmischen Oktave«. Grundlage der kompositorischen Elemente dieser Musik (Tempo, Rhythmus, Tonstufen, Intervalle) sind die im Ultraviolett- respektive im Infrarot-Bereich (UV- und IR-Bereich) physikalisch meßbaren Resonanzen der Moleküle. Der Klang der psychotropen Moleküle (psychoaktive Substanzen) ist von relevanter Bedeutung, da auf musikalischem Wege die Schwingungsstruktur des Moleküls erfahrbar wird, ohne daß man dabei die entsprechende Substanz erwerben, besitzen oder konsumieren muß.

Da die »Entheovision« während der Tageszeit stattfindet, der Kongreß »Klangwirkstoff – Kongreß für Multimediale Bewußtseinsforschung und Harmonik« jedoch in den Abendstunden und während der Nacht, können Besucher an diesem Wochenende an beiden Veranstaltungen teilnehmen.


Druckerfreundliche Version (PDF-Format, 243 KB, 15 Seiten):
http://www.eve-rave.net/abfahrer/presse/presse07-09-10.pdf




Entheovision 4: Jahreskongreß wissenschaftlicher Psychonautik

Der Kongreß »Entheovision« findet im großen Hörsaal und den Seminarräumen des Botanischen Museums (Königin Luise Straße 6-8) im Botanischen Garten der Freien Universität Berlin in Berlin-Dahlem am 29. und 30. September 2007 statt.

Die Kongresse der Reihe »Entheovision« befassen sich mit Themen rund um bewußtseinsändernde Pflanzen und Substanzen. Dazu gehören Betrachtungen zu Botanik, Psychologie, Ethnologie, Politik, Kunst und Pharmakologie. Der Gesamtrahmen des Kongresses richtet sich an privat oder beruflich mit dem Thema bewußtseinsändernder Pflanzen und Substanzen befaßte Personen (freie Forscher, Forscher ohne Budget, Drittmittelforscher, Laien, Fachhändler für Entheobotanik, drogenpolitisch tätige Personen, Personal von Drogenberatungsstellen, u.s.w.).

Hartwin Rohde, Herausgeber der Zeitschrift »Entheogene Blätter«, ist der Veranstalter der Kongreßreihe »Entheovision«. Die »Entheogenen Blätter« beschäftigen sich ausschließlich mit psychotrop wirksamen Pflanzen und Substanzen. In der Zeitschrift erscheinen keine Artikel zu Lifestyle-Themen – es handelt sich ausschließlich um ein populärwissenschaftliches Fachmagazin der Drogenforschung. Die Inhalte sollen sowohl den interessierten Laien als auch das versierte Fachpublikum mit Neuigkeiten versorgen. Aus der redaktionellen Arbeit wurde zusammen mit Markus Berger die Idee entwickelt, einen Kongreß zum selben Thema stattfinden zu lassen – die Kongressreihe »Entheovision« war das Ergebnis.
 
Entheogene Blätter: http://www.entheogene.de/
Entheovision: http://www.entheovision.de/



Traditionsgemäß wird Werner Pieper die »Entheovision« wieder moderieren. Werner Pieper lebt im Odenwald und ist Gründer des »MedienXperimente-Verlages« und der DrogenRechtsHilfe »Grüne Hilfe«. 1972 gab Werner Pieper (Die Grüne Kraft) in Heidelberg die erste Nummer der Zeitschrift »Kompost Magazin« heraus. Dies war eine Publikation für Kommunen, Landleben und Körnerbewußtsein. 1978 gab Werner Pieper das »Humus Magazin« in Löhrbach im Odenwald heraus. Dieses Magazin löste das »Kompost Magazin« ab. Das frankfurter Szeneblatt »Pflasterstrand« titulierte das »Humus Magazin« als die beste alternative, grüne, spirituelle, no-wave-Zeitschrift Deutschlands. Die Zeitschriften von Werner Pieper klärten über Drogen auf, berichteten von der zunehmenden Verschmutzung der Umwelt, plädierten für Umweltschutz, Antidiskriminierung respektive Gleichberechtigung, berichteten über Subkulturen und alternative Lebensformen, ja, sie legten eigentlich das Grundgerüst für die Philosophie und Politikrichtung, die in der Folge für die »grünen Parteien« zum Leitmotiv wurden. Werner Piepers »Grüne Kraft« existierte lange bevor »grüne Parteien« gegründet wurden. Als Verleger hat Werner Pieper inzwischen mehrere hundert Bücher zum Themenbereich Drogen, Kultur und Bewußtsein herausgegeben.
 
Der Grüne Zweig, Edition Rauschkunde, MedienXperimente: http://www.gruenekraft.com/


Hartwin Rohde + Werner Pieper
Eröffnungsveranstaltung (Samstag, 9:00 Uhr) *

Die Aufteilung des Kongresses und die neben den Vorträgen stattfindenden Veranstaltungen werden erläutert. Es wird explizit auf die Möglichkeiten des Gartens und des Museums eingegangen. Ebenso wird ein kurzer Überblick über den zu erwartenden Inhalt der Vorträge geben.
 
*     Sofern nicht anders angegeben, finden die Veranstaltungen im großen Hörsaal statt.


Jochen Gartz
Medizinisch interessante Indolalkaloide in Pilzen (Samstag, 9:30 Uhr)

Jochen Gartz arbeitet als Chemiker und Mycologe. Er ist bekannt durch seine Studien zu psilocybinhaltigen Pilzen. Er studierte Chemie in Merseburg und forschte später an der Uni Leipzig. Derzeit ist er als Privatdozent für verschiedene Einrichtungen tätig. Jochen Gartz betrieb Industrieforschung (Synthese und Analyse von Arzneistoffen) und wandte sich Anfang der 80er Jahre, inspiriert durch mehrere ungewollte psychotrope Intoxikationen im Berliner Raum, dem Studium von Inhaltsstoffen höherer Pilze zu. Mit mehr als 100 Veröffentlichungen zu Biochemie und Mycologie verschiedener Pilzarten, u.a. in »Planta Medica«, dem »Tintling«, den »Entheogenen Blättern«, der »Zeitschrift für Mykologie« und einer großen Zahl weiterer Fachzeitschriften sowie als Autor der Bücher »Narrenschwämme«, »Salvia divinorum – Die Wahrsagesalbei«, »Magic Mushrooms Around the World«, »Teonanácatl: A Bibliography of Entheogenic Fungi«, »Halluzinogene im 'Sozialismus'«, »Halluzinogene in historischen Schriften«, »Psychoaktive Pilze«, »Zauberpilze« und anderer Bücher, ist Jochen Gartz einer der bekanntesten Forscher auf dem Gebiet natürlicher Halluzinogene.

Ausgehend von 25 Jahren eigener mykologischer und analytisch-chemischer Forschung wird der Referent in seinem Vortrag Indolalkaloide aus der Gruppe der in 4-Stellung des Indolgerüsts substituierten Tryptamine mit den typischen Vertretern Psilocybin, Baeocystin, Psilocin und Aeruginascin vorstellen. Von besonderem Interesse dabei ist die Bildung der Indolalkaloide in den Pilzen und den dazu gehörenden Mycelien sowie deren Stabilität in Herbariumsexemplaren, in den Analyselösungen sowie in den Frischpilzen, von denen drei Arten in Holland im Handel sind. In dieser Darstellung spielen die Beobachtungen zur unterschiedlichen Blauung der einzelnen Pilzarten ebenso eine Rolle wie das Vorhandensein von Enzymen, die sowohl die Synthesen der Wirkstoffe aus der Aminosäure Tryptophan als auch die Zersetzungen bei Trocknung, Verarbeitung und beim Altern der Pilze induzieren. Abschließend können Fragen aus allen Gebieten, die diese Wirkstoffklasse betreffen, gestellt werden, so auch aus Pharmakologie, gesetzlicher Einordnung sowie aus der Geschichte und Ethnopharmakologie.


Hans Cousto
Kokain und Informationspolitik (Samstag, 10:30 Uhr)


Hans Cousto ist freischaffender Wissenschaftler, Sachbuchautor und Mitbegründer von »Eve & Rave Berlin«. Eve & Rave ist ein Verein zur Förderung der Party- und Technokultur und zur Minderung der Drogenproblematik. Im Nachtschatten Verlag sind mehrere Fachbücher von Hans Cousto erschienen, so »Vom Urkult zur Kultur – Drogen und Techno«, »Drug-Checking – Qualitative und quantitative Kontrolle von Ecstasy und anderen Substanzen«, »MDMA-Tuning – Der Weg von der Spektralanalyse des MDMA-Moleküls zum Klangbild der harmonikalen Grundstruktur von Ecstasy« und »DrogenMischKonsum – Das Wichtigste in Kürze zu den gängigsten (Party-)Drogen«. Hans Cousto ist leitender Redakteur der Internetportale von Eve & Rave Berlin sowie des Projektes »DrogenGenussKultur«, wo er Fachinformationen für den nichtmedizinischen Gebrauch diverser psychotroper Substanzen veröffentlichte.

Im Referat von Hans Cousto werden vor allem aktuelle Gegebenheiten im Zusammenhang mit dem Schnupfen von Kokain (nasale Applikation von Kokain-Hydrochlorid) dargestellt und analysiert. Kokain gilt noch immer als das Aufputschmittel der »Schönen und Reichen«, auch wenn ein Gramm Kokain derzeit nur 50 bis 70 Euro kostet und somit auch für Normalbürger erschwinglich ist. Und die Normalbürger konsumieren reichlich Kokain, nach neuesten Untersuchungen weit mehr als in den meisten Publikationen zum Thema angegeben wird. Und obwohl durch die Berichterstattung über das Vorhandensein von Stoffwechselprodukten von Kokain im Abwasser in den letzten Jahren bekannt wurde, daß der Konsum von Kokain weit mehr verbreitet ist als bisher angenommen wurde, ist die Zahl der von der Polizei ertappten Kokainhändler in Deutschland seit Jahren kontinuierlich rückläufig und hat massiv abgenommen. Wohl auch deshalb wurde den Problemen, die mit dem Kokainkonsum einhergehen, in den Massenmedien in der letzten Zeit wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Bezüglich des Wissens um die Wirkung von Kokain, insbesondere bezüglich des Mischkonsums unter Beteiligung von Kokain, herrscht immer noch ein erhebliches Informationsdefizit. Dies liegt vor allem in der Tatsache begründet, daß die Vermittlung von Erfahrungswissen im Kreise der Konsumenten von Kokain bei weitem nicht so gepflegt und gefördert wird wie in den Kreisen der Konsumenten von diversen anderen Drogen. Deshalb wird in dem Referat die Datenlage bezüglich des Informationsverhaltens betreff Kokain im Internet im Vergleich zu anderen Drogen genau analysiert und aufgeschlüsselt.
 
Mehr zum Thema: Kokain tanzt aus der Reihe: http://www.eve-rave.net/abfahrer/presse/presse06-09-15.html
Kokain: Selektive Drogenrepression: http://www.eve-rave.net/abfahrer/presse/presse07-07-17.html
Fachinformationen für den nichtmedizinischen Gebrauch diverser psychotroper Substanzen: http://www.drogenkult.net/?file=Fachinformationen


Hans-Georg Schaaf
Unreflektierte Verordnung von Wirkstoffen
Ausschwämmen von Schadstoffen (Samstag, 10:30 Uhr, Seminarraum)


Hans-Georg Schaaf ist der Eigentümer des »Zaubertrank« in Hamburg, dem Ort, an dem versucht wird, viele alte Heil-, Genuß- und Rauschmittel am Leben zu erhalten und alte Traditionen zu bewahren und fortzusetzen.

Hans-Georg Schaaf absolvierte eine Lehre zum Koch, durchlief erfolgreich die Weiterbildung zum diätetisch geschulten Koch und zum Meister und Ausbilder. Die Ausbildung zum diätetisch geschulten Koch ermöglichte es ihm 6 Jahre in der Pharmaforschung tätig zu sein. Mit den dort gemachten Erfahrungen machte er sich selbständig und betreibt sein Unternehmen weiterhin im Sinne eines traditionellen Kräutergeschäfts mit kompetenter Beratung.

Der erste Vortragsteil wird thematisch von Pharmaka handeln, die oft als immer gleich einsetzbar eingeschätzt werden, dies aber nicht sind und dadurch eine nachteilige Wirkung erzielen können. Dabei wird auf die oft sorglose Verschreibungspraxis von Ärzten eingegangen, wenn sich ein Medikament für sie als wirksam erwiesen hat, sie aber übersehen, daß die Verordnung an gewisse biologische Bedingungen gebunden ist. Stichworte: Ephedrin, Cocain, Antibiotika. Der zweite Vortragsteil wird von der oft sinnvollen Ausschwemmung von Schwermetallen und anderen Stoffen aus dem Fettgewebe handeln, wenn die Speicherkapazität des Körpers ausgereizt ist und es zu Vergiftungen kommt, oder aber z.B. Reizschwellen bei Streß zu hoch liegen. Stichworte: Radon-Strahlung, Chrom, Phosphate, Cannabis.
 
Zaubertrank Hamburg: http://www.zaubertrank-hamburg.de/


Jan W. Heising
Traditionelle peruanische Medizin (Samstag, 11:30 Uhr)


Jan W. Heising ist Arzt an einem psychiatrischen Krankenhaus in Greifswald (Fachkrankenhaus der Johanna Odebrecht Stiftung). Er studierte Biologie und Philosophie in Tübingen, Sao Paulo und Wien. Dabei forschte er über Humanpheromone (menschliche Sexuallockstoffe). Nach längerer Südamerikareise entschloß er sich, nicht zu promovieren, sondern Medizin zu studieren, um seinem großen Interesse an Heilpflanzen und traditionellen Medizinsystemen, insbesondere des peruanischen, gerecht zu werden.

Peru ist ein Land, das die meisten mit den Inkas verbinden. Doch neben deren auch im medizinischen Bereich hochentwickelter Kultur gab und gibt es zahlreiche weitere, mitunter sehr verschiedene hoch differenzierte Medizinalsysteme, deren Wurzeln sehr weit zurückreichen. Gemeinsam ist ihnen neben dem großen Stellenwert von Phytopharmaka ein Krankheitsverständnis, das sich grundlegend von demjenigen der sogenannten westlichen Medizin unterscheidet. Vereinfacht gesagt ist eine Krankheit nicht primär durch bestimmte Symptome und eine starre Kausalität gekennzeichnet, sondern wird als Folge eines eingetretenen Ungleichgewichtes aufgefaßt, welches auf entsprechende Weise wieder hergestellt werden muß. Der Heilungsprozeß umfaßt damit notwendigerweise fast immer auch eine transzendente Komponente. Jan W. Heising will versuchen, an Beispielen ausgewählter Heiltraditionen der drei großen geographischen Räume Küste, Regenwald und Sierra, die historische Entwicklung wie auch die Bedeutung für die gegenwärtige medizinische Versorgung zu vermitteln und einige mittlerweile auch bei uns zunehmend populärer werdende Medizinalprodukte (z.B. Maca, Yacón, Uña de Gato) mit den jeweiligen Heilsversprechungen vorstellen.


Tibor Harrach
Salvia divinorum – Botanik, Inhaltsstoffe, Wirkungen, Risiken, Gebrauch und Produktstatus eines Ethnobotanikums (Samstag, 13:15 Uhr)


Tibor Harrach ist als Dozent an der Freien Universität zu Berlin am Lehrstuhl für Pharmazie tätig und als einziger in Deutschland tätiger Gutachter für Fragen der Salvia divinorum aktiv. Tibor Harrach studierte an der Philipps Universität Marburg Pharmazie, dann folgten Tätigkeiten in der Pharmaproduktion und Qualitätskontrolle bei der Bayer AG in Leverkusen und biochemische sowie molekularbiologische Forschungstätigkeiten an der Freien Universität Berlin. Derzeit widmet sich Harrach der Lehre an der Freien Universität Berlin im Bereich der pharmazeutischen Chemie und ist als Gutachter bei Gerichtverfahren zum Produktstatus von Entheogenen tätig. Er publizierte mehrere Artikel zum Thema Ecstasy und anderen Partydrogen, Mischkonsum sowie Wechselwirkungen zwischen HIV-Medikamente und Partydrogen. Harrach ist langjähriges Mitglied der Landesarbeitsgemeinschaft Drogen (LAG-Drogen) von Bündnis 90/Die Grünen in Berlin und Vorstandsmitglied von Eve und Rave e.V. Berlin.

Tibor Harrach wird in seinem Referat über Botanik, Inhaltsstoffe, Wirkungen, Risiken, Gebrauch und Produktstatus des Ethnobotanikums Salvia divinorum (mexikanischer Zaubersalbei, Wahrsagesalbei) berichten, welche derzeit im Fokus der Justiz und Politik. Über die Darstellung der Salvia divinorum und deren Inhaltsstoffe (biologische Wirkung, soziale Implikationen, Verwendung, Historie) gelangt Tibor Harrach zu der jruistischen Einordnung von Salvia divinorum in derzeit anhängigen Strafprozessen bei denen er als Gutachter bestellt ist. Nach Beschreibung der Botanik und Verbreitung von Salvia divinorum wird ein Überblick über die psychotropen Inhaltsstoffe der Pflanze und deren Wirkungsmechanismen gegeben sowie über den aktuellen Stand der Forschung berichten.
 
Detaillierte Übersicht zum Vortrag von Tibor Harrach: http://entheovision.de/ev4fahrplan/events/32.de.html
 
Artikel zum Thema in der Jungle-World vom 30. August 2007: Ivo Bozic: Halluzinierter Sachverstand – Hokuspokusfidibus, schon wird aus einer legalen mexikanischen Salbeiart ein Arzneimittel oder, abrakadabra, sogar ein Betäubungsmittel. Die Bundesregierung will den Zaubersalbei verbieten:
http://www.jungle-world.com/seiten/2007/35/10511.php
 
Tibor Harrach: Wechselwirkungen zwischen Partydrogen und antiretroviralen Medikamenten (Größe: 1,33 MB, 122 Seiten):
http://www.eve-rave.net/abfahrer/download/eve-rave/bericht129.pdf


Michael Ganslmeier
Pilzzuchtworkshop (Samstag, 13:30, Seminarraum)


Michael Ganslmeier ist seit mehr als einem Jahrzehnt als praktischer Mykologe tätig. Er befaßt sich vor allem mit der Zucht von seltenen Speise- und Heilpilzen. Schon seit frühesten Zeiten nutzt der Mensch die Aktivität von Mikroorganismen zur Herstellung von Nahrungs- und Rauschmitteln. Das Anfertigen von Kulturen höherer Pilze mit einfachen Mitteln wird in dem Workshop anhand praktischer Beispiele demonstriert. Es werden verschiedene Pilzkuturen und deren Herstellung erörtert. Dabei steht die einfache und unkomplzierte Anwendung im Vordergrund. Ein Labor braucht man für solche Tätigkeiten meist keines. Proaktische Beispiele runden das Bild ab und vermitteln einen Eindruck davon, wie einfach die Zucht von Speisepilzen sein kann.


Hans-Georg Schaaf
Unterschiede zwischen dem Vitamin C und der Ascorbinsäure
Fehlgebrauch von Süßstoffen und Geschmacksverstärkern (Samstag, 14:15 Uhr)


Im ersten Teil seines Vortrages wird Hans-Georg Schaaf (zur Person siehe weiter oben) die Unterschiede zwischen Vitamin C und reiner Ascorbinsäure erklären sowie die Folgen dieser Unterschiede in der Anwendung erläutern. Ascorbinsäure wird als reine Substanz häufig in der Behandlung von Patienten eingesetzt. Dabei wird fast immer außer Acht gelassen, daß Vitamin C ein komplexer Baustein ist, Ascorbinsäure jedoch nicht und daher anders vom Körper verwertet wird. Die Folgen dessen fallen sehr oft nicht zum Wohle des Patienten aus. Dieser Vortrag möchte die Unterschiede der beiden Varianten des »Vitamin C« beleuchten und Hinweise auf den sinnvollen Umgang damit bereit stellen. Im zweiten Teil seines Vortrages wird Hans-Georg Schaaf auf Stoffe des täglichen Lebens und auf pharmazeutische Produkte für den urbanen Lifestyle eingehen. Süßstoffe und Geschmacksverstärker sind in der westlichen Welt nahzu in jedem Nahrungsmittel oder Genußmittel vorhanden. Diese Allgegenwart produziert Probleme an verschiedenen Stellen, deren Erkennung und Behandlung durch die fehlende Verbindung der Symptome mit eben diesen Stoffen gegeben sind wie auch durch die Schwierigkeit der Vermeidung dieser Substanzen.


Julia Seeliger
Drogenpolitik bei »Bündnis 90/Die Grünen« (Samstag, 16:00 Uhr)


Julia Seeliger ist Politikerin in der Partei Bündnis 90/Die Grünen und seit 2007 Mitglied des Parteirates dieser Partei. Julia Seeliger studierte Technikjournalismus an der Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg. Sie engagierte sich 2002 in der Bonner Ortsgruppe der Grünen Jugend, deren Vorsitzende sie im Folgejahr war. Sie war anschließend Mitglied im Kreisvorstand der Grünen in Bonn und gehörte auch dem Landesparteirat der Grünen in Nordrhein-Westfalen an. Von 2004 bis 2006 war sie Mitglied des Bundesvorstandes und Schatzmeisterin der Grünen Jugend. Weiter gehörte sie dem Frauenrat ihrer Partei an. Im Dezember 2006 kandidierte sie beim Parteitag der Grünen in Köln für den Parteirat und wurde mit 55,3 Prozent gewählt. Bei der Wahl setzte sie sich gegen Katrin Göring-Eckardt, die amtierende Bundestagsvizepräsidentin, durch. Im März 2007 folgte dann auf der Landesdelegiertenkonferenz ihre Wahl als Beisitzerin in den Landesvorstand der Grünen in Berlin. Sie ist hier außerdem seit dem 24. März 2007 als frauen- und genderpolitische Sprecherin tätig. In ihrem Vortrag wird Julia Seeliger den drogenpolitischen Standpunkt des Parteirates erklären und erläutern.
 
Julia Seeliger in der Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Julia_Seeliger
Julia Seeliger Webblog:
http://www.julia-seeliger.de/


Man Mohan
Berufsbild »Schamane im Westen« (Samstag, 17:15 Uhr)


Seit 1998 ist Man Mohan schamanisch tätig und seit 2005 hauptberuflich mit schamanischer Betreuung und Heilung sowie der Schulung als Schamane beschäftigt. Man Mohan absolvierte ab 1993 eine Ausbildung zum Therapeuten der Initiatischen Therapie. Er schrieb in Zusammenarbeit mit der Existentialpsychologischen Bildungs- und Begegnungsstätte von Prof. Dr. Karlfried Graf Dürckheim ein Begleitbuch zur Ausbildung zum Heilpraktiker – Psychotherapeutischer Bereich. Hieraus entwickelte er erste Ansätze einer alternativen Heilmethode und kam mit Tantra Yoga in Kontakt. Im Jahre 1996 gründete Man Mohan einen gemeinnützigen Verein, der sich unter anderem mit der Drogenabhängigkeit Jugendlicher befaßte – als Substitut und Therapiemittel nutzte er erfolgreich Cannabis sativa. In 2001 wurde er daraufhin in über 700 Fällen wegen Verstoß gegen das BtMG angeklagt, von diese 700 Fällen blieben knapp 200 zur Verhandlung übrig. Er wurde zur Bewährung verurteilt (und nicht wie sonst in solchen Fällen üblich zu drei bis fünf Jahren Haft) weil er dem Gericht durch Zeugenaussagen die mit seiner Therapiearbeit verbundenen Erfolge und seine dahinter stehenden guten Absichten nachweisen konnte. Im Ergebnis bleibt die somit gerichtlich bestätigte Wirksamkeit der von ihm praktizierten Substituierung harter Drogen mit Cannabis.

Man Mohan wird das Berufsbild eines Schamenen in der westlichen Welt darstellen und Korrekturen von verzerrten Wahrnehmungen desselbigen auf möglichst leicht verständliche Weise vornehmen. Obwohl diese Aufklärung mit einem Bereich zu tun hat, der jenseits aller Worte liegt, wird Man Mohan es in leichtverständlicher Weise beschreiben und dabei den christlichen Terminus als auch den hinduistischen gebrauchen.
 
Man Mohan – Schamane im Westen: http://www.manmohan.de/



Thorsten Passie
Subjektive Wirkungen psychoaktiver Substanzen (Sonntag, 9:30 Uhr)


Torsten Passie ist Leiter des Arbeitsbereiches Neurokognition und Bewußtsein in der Abteilung »klinische Psychiatrie und Psychotherapie« an der Medizinischen Hochschule Hannover. Er genoß eine Ausbildung und arbeitete bei Hanscarl Leuner mit dem Tätigkeitsschwerpunkt Psycholytische Therapie. Torsten Passie studierte Philosophie, Soziologie und Medizin und promovierte über existenzphilosophische Aspekte psychiatrischer Erkrankungen. Er war in der psychiatrischen Universitätsklinik Zürich und der Praxis von Prof. Dr. Hanscarl Leuner inGöttingen tätig. Bei Forschungsreisen in Mexiko und Guatemala studierte er schamanistische Heilmethoden. Aktuell ist er klinischer Psychiater, Psychotherapeut und wissenschaftlicher Mitarbeiter mit Schwerpunkt Suchtmedizin und Psychophysiologie an der Abteilung klinische Psychiatrie und Psychotherapie der Medizinischen Hochschule Hannover. Hierbei leitete er diverse klinische Forschungsprojekte zum Einfluß psychotroper Stoffe auf das Wachbewußtsein. Er habilitierte über »Psychophysische Korrelate veränderter Wachbewußtseinszustände«. Torsten Passie ist bekannt durch seine Publikationen zu Suchtmedizin, phänomenologische Psychiatrie, Bewußtsein, veränderte Bewußtseinszustände und seine therapeutische Arbeit mit ihnen, Schamanismus und psycholytische Therapie. Torsten Passie ist Mitglied des Europäischen Collegiums für Bewußtseinsstudien (ECBS), Vorstandsmitglied der Schweizerischen Ärztegesellschaft für psycholytische Therapie (SÄPT) und Mitglied des Deutschen Kollegiums für transpersonale Psychologie (DKTP).

Torsten Passie wird in seinem Vortrag eine Orientierung über die subjektiven Wirkungen diverser psychoaktiver Substanzen (LSD, Psilocybin, Ecstasy, Ketamin u.a.) in verständlicher Terminologie unter Bezugnahme auf umfangreiche eigene klinische Forschungen zu diesen Wirkungen geben. Im Vortrag versucht Torsten Passie über die subjektiven Wirkungen diverser psychoaktiver Substanzen zu orientieren. Dabei wird auch auf die umfangreichen Forschungen des Referenten zu diesen Wirkungen Bezug genommen. Nur mittels einer realitätsnahen Darstellung der subjektiven psychischen Wirkungen kann ein tragfähiges Verständnis für die (kompensatorischen) Funktionen des Substanzgebrauches erarbeitet und ggf. auch der konstruktive Gebrauch dieser Substanzen durch Gesunde besser verstanden werden. Eingegangen wird auch auf Gefahren, die aus der Einnahme solcher Substanzen resultieren können. Dies insbesondere unter dem Gesichtspunkt, inwieweit durch die subjektiven Wirkungen typische Täuschungen bzw. Fehlwahrnehmungen über den eigenen psychischen und physischen Zustand während der Substanzwirkung zustande kommen können.
 
Schamanismus-Information: http://www.schamanismus-information.de/
Bewußtseinszustände: http://www.bewusstseinszustaende.de/
 
Besondere literarische, historische und wissenschaftliche Leckerbissen für Psychonautiker:
Tosten Passie: Psychische Wirkungen von Halluzinogenen: Objektive und subjektive Perspektiven:
http://www.bewusstseinszustaende.de/index.php?id=67
Torsten Passie und Birgit Permantier: Bewußtsein, Wahrnehmungsbeschränkung und Selbstvergessenheit: Einblicke in das Bewußtseinsmodell von Robert Ornstein:
http://www.bewusstseinszustaende.de/index.php?id=39
Birgit Permantier: Veränderte Bewußtseinszustände als Lernprozeß – Der Lehrer P.D. Ouspensky, sein Konzept der Bewußtseinszustände und seine Methode des »Selbst-erinnerns«:
http://www.bewusstseinszustaende.de/index.php?id=38
Hans Cousto: Drogeninduzierte und andere außergewöhnliche Bewußtseinszustände – Ein Bericht über Sucht und Sehnsucht, Transzendenz, Ich-Erfahrungen und außergewöhnliche Bewußtseinszustände:
http://www.eve-rave.net/abfahrer/download/eve-rave/bewusstsein.pdf



Jan W. Heising
Drogentherapie mit »Drogen« (Sonntag, 10:45 Uhr)


Jan W. Heising (zu Person siehe weiter oben) wird in seinem Refarat das Therapiemodell des »Centro Takiwasi« in Tarapoto (Peru) vorstellen, wobei er die verschiedenen Phasen eines zyklischen Programmes zur Suchttherapie angelehnt an traditionelle Peruanische Heilmethoden erklären und erläutern wird – dies unter Einbeziehnung in hiesigen Entwöhnungsschemata nicht vorkommender Techniken. Vor nunmehr 15 Jahren gründete der französische Arzt Jaques Mabit mit weiteren Enthusiasten im damaligen Coca-Hauptanbaugebiet Perus das »Zentrum zur Rehabilitation Drogenabhängiger und Erforschung traditioneller Medizin«. Ausgehend von der Annahme, daß eine auch absolut individuelle Sinnsuche als menschliche Universale durchaus legitim ist, wegen des Heraustretens aus den üblichen Zusammenhängen und Normen jedoch auf einen geregelten Ablauf angewiesen ist, wird Drogenabhängigkeit als Ausdruck einer fehlgeleiteten respektive verunglückten Suche nach Sinn, Ordnung und Transzendenz aufgefaßt. Der permanenten »Ent-Weihung« im Rahmen einer Drogenkarriere steht die traditionelle schamanische »Ein-Weihung« gegenüber, von der wichtige Schritte im Rahmen des Therapieprogrammes von Takiwasi durchlaufen werden. Der Referent wird die verschiedenen Phasen dieses zyklischen Programmes vorstellen und auf bestimmte, in hiesigen Entwöhnungsschemata nicht vorkommende Techniken genauer eingehen, insbesondere auf die Bedeutung und Durchführung der verschiedenen Purgationen und Reinigungen, die Fastenkuren und die rituelle Einnahme von Ayahuasca in gemeinschaftlichen Sitzungen.
 
Takiwasi: Zentrum zur Rehabilitation Drogenabhängiger und Erforschung traditioneller Medizin:
http://www.takiwasi.com/ale/index.php



Joachim Eul
Drogen, Liebe, Sex – Risikoverhalten im Sexualleben unter Drogeneinfluß (Sonntag, 12:00 Uhr)


Joachim Eul ist Mykologe und Biochemiker und wissenschaftlicher Leiter des »Instituts für Empirische Interdisziplinäre Drogenforschung (INEIDFO)«. Er ist Mitgründer der Arbeitsgemeinschaft Drogen Berlin (Bündnis 90/Die Grünen). Zusammen mit BDK-Delegierten aus München hat er die Forderung nach Gleichstellung von Hanf mit Alkohol und Tabak im Bundestags-Wahlprogramm der Grünen von 1994 durchgesetzt. Joachim Eul hat mehrere wissenschaftliche Artikel und eine Dissertation zum Thema Fruchtkörperbildung und zum Stoffwechsel von Pilzen verfaßt. Während einiger Südostasienreisen sammelte er unterschiedliche psychoaktive Pilzspezies und schickte sie zur genaueren Art- und Inhaltsstoffbestimmung an verschiedene europäische wissenschaftliche Institute (u.a. in Baarn/Holland). Als Geschäftsführer und leitender Wissenschaftler ist er Mitbegründer des »Instituts für Empirische Interdisziplinäre Drogenforschung«. In dieser Position führt er Studien zur Nutzung psychoaktiver Substanzen unter Einbeziehung empirisch per Umfrage und anderen statistischen Mitteln erhobener Daten durch.

In seinem Vortrag wird Joachim Eul die Auswertung einer vergleichenden Studie zu Änderungen des Risikobewußtseins und der Risikovermeidung im Sexualverhalten unter Drogeneinfluß vorstellen. »Liebe und Sex sind auch ohne Drogen schön, aber nach Konsum bestimmter Drogen meist noch schöner, interessanter und besser.« Dies ergab eine Befragung von mehr als 1.600 Konsumenten verschiedener Drogen (von Alkohol über Kokain bis hin zu Zauberpilzen) durch den Referenten dieses Vortrages. Drogen wirken dabei sehr vielfältig: Sie fördern Kontakte und bauen (sexuelle) Hemmungen gegenüber anderen ab, sie verändern oder erhöhen taktile, optische und akustische Sinnesempfindungen (Cannabis, Halluzinogene, etc.), sie verstärken die Lust auf Sex (Alkohol, Amphetamine, Kokain, etc.), fördern die männliche Erektion (Kokain, Yohimbe, etc.) und intensivieren das Orgasmuserleben (Cannabis, Poppers, Halluzinogene, etc.). Der Orgasmus selbst ist dabei jedoch gegenüber dem nüchternen Zustand oft stark verzögert, die Plateauphase der ekstatischen Erregung vom Beginn der Erektion bis zum erfolgten Orgasmus – die nüchtern vielleicht einige Minuten dauert – wird so auf viele Minuten bis Stunden angehoben. Insbesondere Frauen, deren männliche Partner ansonsten nüchtern »zu früh kommen«, bevor diese Frauen ihren Orgasmus erreicht haben, schätzen deshalb, wenn Ihr Partner oder Freund beim Sex »auf bestimmten Drogen ist«. Die Kehrseite eines Drogenkonsums vor dem Sex ist hingegen, daß unter der hier stark angehobenen Enthemmung und Geilheit oft auch Einschränkungen des rationalen Urteilsvermögens auftreten, weshalb dann auf besondere Schutzmaßnahmen wie ein Kondomgebrauch zur Schwangerschaftsverhütung (im Suff gezeugt ...) oder zur Prävention sexuell übertragbarer Krankheiten inklusive AIDS deutlich öfter als nüchtern verzichtet wird. Dies gilt insbesondere nach Konsum bestimmter Drogen wie Alkohol in größeren Mengen, Poppers, Crystal oder GHB, wie eine Folgestudie des Berliner Drogenforschungsinstitutes INEIDFO mit bislang einigen hundert befragten Personen zeigte.
 
Instituts für Empirische Interdisziplinäre Drogenforschung (INEIDFO): http://www.ineidfo.com/
 
Gundula Barsch, Joachim Eul, Tibor Harrach: Drogenmischkonsum anders verstehen – Prävalenzen und Konsumbewertungen, publiziert im Heft 1/2007 in der Zeitschrift Konturen als Nachdruck einer Originalarbeit in der Wiener Zeitschrift für Suchtforschung:
http://www.ineidfo.com/downloads/konturenartikel.pdf
 
Drogenmischkonsum – Konsumhäufigkeiten und Konsumbewertungen, Vergleich der oben genannten Studie mit anderen Befragungen:
http://www.eve-rave.net/abfahrer/presse/presse06-08-31.html


Frank Fuchs
Vaporizer / Vaporizing – Die Verdunstung von Pflanzeninhaltsstoffen
als schonende Alternative zum Rauch (Sonntag, 13:30 Uhr)


Frank Fuchs ist der Erfinder des »AroMed-Vaporizers« und Co-Autor des Buches »Phyto-Inhalation«. Frank Fuchs experimentiert seit 1996 mit dem Verdampfen von Wirkstoffen aus Pflanzenmaterial. Dies hatte das Ziel eine über die Lungenschleimhaut applizierbare Alternative zur Verbrennung der betreffenden Pflanzen (Verbrennung = Rauch = Teer und andere Giftstoffe) zu eliminieren und sollte bei Pflanzen angewandt werden, deren Wirkstoffe nicht bei Temperaturen von siedendem Wasser (Dampf) in die Gasphase übergehen. Als Übersetzer auf das Prinzip gestoßen, entwickelte er mit einer Patientengruppe einen funktionsfähigen Vaporizer zur Eigenverwendung durch die betroffenen Patienten. Ab 1997 belegte er Kurse zur Aromatherapie. Seit 1999 besteht eine enge Zusammmenarbeit mit Ärzten der Universität Santiago de Cuba bei Feldversuchen, die den Einsatz des in Zusammenarbeit mit den Patienten von ihm entwickelten und durch seine Firma »Research & Experience« hergestellten Vaporizers als standardisiertes medizintechnisches Hilfsmittel zum Ziel haben. 2002 erschien sein Buch »Phyto-Inhalation« welches in Zusammenarbeit mit Heilpraktikern verfaßt wurde. Darin werden für den Vaporizer geeignete Heilpflanzen aufgelistet und ihre vom herkömmlichen Einsatz unterschiedlichen Wirkungen dargelegt.

In seinem Vortrag wird Frank Fuchs Grundsätzliches zum Vaporizer und dessen Anwendung in Medizin und Subkultur erklären und erläutern. Die Inhalatation von Wirkstoffen aus Pflanzenmaterial hat verschiedene Vorteile gegenüber der oralen oder intravenösen Applikation. Gleichzeitig sollte selbstverständlich die Inhalation von Rauch vermieden werden. Es ist folglich eine Verdunstung der Wirkstoffe aus dem Pflanzenmaterial nötig, die gleichzeitig keine Verbrennung darstellt. Genau dies bewerkstelligt ein Vaporizer. Im Vortrag werden die verschiedenen am Markt befindlichen Vaporizertypen verschiedener Hersteller und deren Einsatzgebiete vorgestellt und Hinweise auf Inhalierbare Wirkstoffe aus Natur und Pharmazie gegeben. Nach der Erörterung ganzheitlicher Aspekte der Anwendung von pflanzlichen Wirkstoffen wird auf verschiedene Feldversuche zur Anwendung von Heilpflanzen im Vergleich mit Pharmazeutika bei Asthmatikern, bei menstruellen Schmerz- und Krampfsymptomen sowie auf Ergebnisse der Medikation mit Cannabinoiden (z.B. bei MS-Patienten, Morbus Chron, ...) im Vaporizer eingegangen. Abschließend werden die Perspektiven der Vaporizer-Anwendung und die bisher aufgetretenen Hindernisse bei der weiterhin von verschiedenen Firmen betriebenen Zulassung ihres jeweiligen Vaporizertypus als medizintechnisches Hilfsmittel dargelegt.
 
AroMed Vaporizer: http://www.aromed.com/de/index.html


Hans-Georg Schaaf
Stimmen und Wesen
Fliegenpilz als Medikament (Sonntag, 14:45 Uhr)

 
Hans-Georg Schaaf (zur Person siehe weiter oben) wird in seinem zweiteilige Vortrag auf die Wahrnehmung von Stimmen und Wesen und der Umgang damit eingehen (erster Teil) sowie die Anwendung von Fliegenpilz bei Kälteaglutinin-Erkrankung und generell bei Schlafstörungen erläutern (zweiter Teil). Meist wird versucht, die Wahrnehmungen Stimmen und Wesen durch medikamentöse Behandlung zu beheben, alternativ wird versucht, die Betroffenen zum ignorieren dieser Phänomene zu bewegen. Dabei wird außer acht gelassen, daß bisweilen auch eine Änderung der Einstellung der übrigen Bevölkerung zu diesem Problem notwendig sein kann. Letztere Möglichkeit bedeutet dann, daß die Betroffenen diese Wahrnehmungen nicht mehr als Störung sondern eher als Bereicherung ihres Lebens empfinden können und für andere zur Hilfe werden. Der Referent möchte in seinem Vortrag die Vor- und Nachteile der verschiedenen Ansätze aufzeigen. Im zweiten Teil des Vortrages wird der Referent auf den Fliegenpilz als Medikament eingehen. Fliegenpilz bzw. Fliegenpilzextrakt wird als Wirkstoff und als homöopathisches Heilmittel bei verschiedenen Leiden verwendet. In diesem Teil des Vortrags werden die Anwendungen zur Behandlung von Kälteaglutinin-Erkrankungen bzw. bei gewissen Schlafstörungen dem Publikum näher gebracht.


Man Mohan
Schamanisches Heilmittel »Pflanzen« (Sonntag, 15:00 Uhr, Seminarraum)


In seinem Vortrag wird Man Mohan (zu Person siehe weiter oben) erläutern, wie unser körpereigenes Hormonsystem arbeitet und erklären, wie Botenstoffe sowohl exogen als auch endogen Veränderungen im Gehirn hervorrufen. Man Mohan entwickelte zur Suchtbehandlung eine Substitutions-Therapieform, die eine wirkungsvolle Einflußnahme auf diese Zustände ermöglicht.

Der Aspekt der Bewußtseinserweiterung unter dem Einfluß von Cannabis ist als Heilprozeß zu sehen, wobei dies an einem Fall aufgezeigt wird. Es geht dabei um ein neues Verständnis des Da-Seins. Es ist die Wiederherstellung der Harmonie von Körper Geist und Seele unter besonderer Berücksichtigung des Aspektes der Seele, für den früher Priester und Druiden, Hexen und Magier zuständig waren. Dieser letzte Aspekt kann weder von Medizinern noch von Psychologen im benötigten Maße beeinflußt werden, da sie in diesem Bereich im allgemeinen nicht ausreichend geschult werden können. Die Therapieform, die vorgestellt wird, brachte gute Ergebnisse für Jugendliche in der Pubertätsphase und war erfolgreich in der Findung ihrer Eigenverantwortung. Vertrauensbildung war hier der Ansatzpunkt: Durch das gemeinsame Ritual des Hanfrauchens in Gruppen kamen die empathogenen Eigenschaften des Wirkstoffes stark zur Geltung, eine Verbindung auf einer anderen Ebene fand statt. Dieses Vorgehen ist vergleichbar mit dem Ritual der Friedenspfeife rauchenden Indianer – schamanisches Wirken. Nebenwirkungen der Suchtbehandlung wie die Heilung von Asthma und anderer Störungen (Phobien) konnte der Vortragende regelmäßig dabei beobachten.


Steffen Geyer
Lobbyarbeit im Drogenbereich (Sonntag, 16:00 Uhr)


Steffen Geyer ist seit 2000 im Bündnis Hanfparade aktiv und seit 2001 im Vorstand dieser Organisation. Seit 2004 arbeitet er auch für den Deutschen Hanfverband. Steffen Geyer war schon früh in Schülervertretung und Antifa politisch aktiv. Ab 1998 studierte er an der FU-Berlin Rechtswissenschaften. Im Laufe des Studiums beschäftigte er sich mehr und mehr mit Drogenpolitik. Seit 2000 ist er im Bündnis Hanfparade aktiv, seit 2001 ist er im Vorstand dieses Vereins und einer der Organisatoren der Berliner Hanfparade, der größten deutschen Demonstration für die Entkriminalisierung berauschender und nicht berauschender Hanfprodukte. Seit Mai 2004 arbeitet Steffen Geyer auch für den Deutschen Hanf Verband. Dieser versteht sich als professionelle Interessenvertretung der deutschen Hanfbranche und privater Legalisierungsbefürworter. Spätestens mit einem Auftritt in der ARD-Sendung »Menschen bei Maischberger« wurde er auch über die Hanfszene hinaus bekannt.

In seinem Vortrag wird Steffen Geyer über seine Erfahrungen bezüglich der Öffentlichkeitsarbeit am Beispiel der Hanfparade und des Deutschen Hanf Verbandes berichten. Politische Arbeit ist ein andauernder Kampf um die Aufmerksamkeit der Menschen und Medien. Das politische Gewicht einer Organisation bzw. Kampagne zeigt sich heute in erster Linie daran, welchen Bekanntheitsgrad sie hat. Gerade in der Drogenpolitik sind Organisationen oft nicht mit den nötigen finanziellen Mitteln ausgestattet, um mit groß angelegten Kampagnen à la »Keine Macht den Drogen« mitzuhalten. Der Hanfaktivist Steffen Geyer wird in diesem Vortrag seine Erfahrungen mit drogenpolitischer Öffentlichkeitsarbeit vorstellen und die Chancen und Grenzen der »Lobbyarbeit von unten« aufzeigen.
 
Hanfparade: http://www.hanfparade.de/
Deutscher Hanfverband: http://hanfverband.de/



Micky Remann
Paul Scheerbart – Präpsychedelisches Perpetuum Mobile der architektur-literarischen Avantgarde (Sonntag, 17:00 Uhr)


Micky Rehmann ist Wortakrobat. Ulrich Holbein schreibt über das Buch »Ozeandertaler« von Micky Remann einen Text, der den Wortakrobaten und Weltenbummler Micky Remann sehr gut beschreibt: »Aus wellenbewegter Grundlage steigt als farbiger Springquell Mickys jüngstes Buch hervor, worin sich der Autor als weltumplätschernder Ozeanosoph zeigt, zwischen Niemandsland und Jemandsmeer – und als Dichterphilosoph, der per Intelligenz, Sprachmacht und Wortschatz viele offizielle Größen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur nötigt, kläglich gurgelnd zurückzubleiben, den bildmächtigen Beweis führt, daß der Mensch zwar auch vom Affen abstammt, aber hauptsächlich eher vom Delphin, dessen Landnahme ein unpassendes Exil darstellt, weshalb die Sehnsucht immer wieder zurückläuft, in Richtung Badewanne, Whirlpool, Wellenbad, Strandurlaub, zurück zur flüssigen Natur, ins unendliche Schlaraffenmeer ... Ein Händicäp schöner Literatur: Die einen kommen vor Lebensfülle nicht zum Schreiben, die anderen fühlen sich als Erzähler, haben aber vor lauter Bücherschreiben keine Zeit, Erzählenswertes zu erleben. Anders Micky Remann.«

Micky Remann wird in seinem Vortrag den Schriftsteller der fantastischen Literatur und Zeichner Paul Scheerbart (Kuno Küfer) als präpsychedelisches Perpetuum Mobile der architektur-literarischen Avantgarde vorstellen. Seine Werke sind eng verbunden mit dem gläsernen Gewächshaus des botanischen Gartens in Berlin-Dahlem.
 

Hartwin Rohde + Werner Pieper
Abschlußveranstaltung (Sonntag, 17:45 Uhr)


Die Veranstalter werden Resümee ziehen und zum nächsten Kongreß einladen. Dabei wird natürlich ein wenig Werbung für die DVD-Version der Vorträge gemacht werden und das Versprechen abgegeben, daß man auch mehr als nur die Vorträge in den Dokus haben wird. Es wird eine Ankündigung für den nächsten Kongreß geben, der am ersten Wochenende im September 2008 statt finden wird.


Anmeldung und Buchung

Die Kongreß-Tickets gibt es im Vorverkauf und an der Tageskasse. Die Eintrittskarte kostet im Vorverkauf für beide Tage einheitlich 60 €. An der Tageskasse sind dann 80 € für beide Tage zu zahlen. Tageskarten kosten 50 € und sind nur an der Tageskasse erhältlich. Mengenrabatt: Bei Bestellung von vier Karten und mehr wird ein Rabatt von 10 € pro Karte gewährt. Der Besuch des Botanischen Gartens ist im Eintrittspreis enthalten, wie auch geführte Wanderungen durch den Garten mit Felicia Molenkamp, die dabei Hinweise zu dort wachsenden eßbaren Wildkräutern geben wird. Auch der Besuch des Botanischen Museums, das einzige seiner Art in Mitteleuropa, ist im Eintrittspreis enthalten.
 
Online-Buchung: http://www.entheovision.de/index.htm?indexx=315

Botanischer Garten und Botanisches Museum: http://www.botanischer-garten-berlin.de/





Kongreß für Multimediale Bewußtseinsforschung und Harmonik


Der Kongreß »Klangwirkstoff – Kongreß für Multimediale Bewußtseinsforschung und Harmonik« und die anschließenden Konzerte finden im Aqua Ritter in der Ritterstrasse 24 in Berlin-Kreuzberg am 29. September 2007 statt. Türöffnung: 18:00 Uhr, Kongreßbeginn: ca. 19:00 Uhr. Eintrittspreis: 10 €. Veranstalter des Kongresses ist das Berliner Label »Klangwirkstoff«.
 
Klangwirkstoff: http://www.klangwirkstoff.de/



»Wer den Leuten Bildung bringt, aber sie nicht vereinigt mit einer liebevollen Gesinnung, der ist wie einer, der jäten wollte, ohne zu ernten. Wer sie vereinigt durch liebevolle Gesinnung, aber sie nicht beruhigt durch Musik, der ist wie einer, der ernten wollte, ohne zu essen. Wer sie beruhigt durch Musik, aber sie nicht vollendet in der Übereinstimmung mit dem Naturgesetz, der ist wie einer, der essen würde ohne zu gedeihen.«
 
Da Dai Li Gi, Das Buch der Sitten


Es gibt kaum eine Kultur, in der nicht vom Weltenklang oder von den Sphärenharmonien berichtet wird. Trotzdem bringen große Nachschlagewerke, wie zum Beispiel die letzte Ausgabe der großen Brockhaus Enzyklopädie, unter dem Stichwort »Sphärenharmonie« oder »Sphärenmusik« meistens nur wenige Zeilen. Auch in vielen Musikfachbüchern wird die Idee einer Sternenmusik, eines wohltönenden Universums, nur als Kuriosum am Rande erwähnt. Dennoch gehört diese Idee zu den Urgedanken unserer kulturellen Überlieferung. Durch die Anwendung des Oktavgesetzes als universellen Maßstab können die Harmonien der Sphären, aber auch die der Moleküle und Atome, jedoch hörbar gemacht werden.

Die Oktave (außer der Prim, dem Grundton selbst) ist das Intervall mit dem geringsten energetischen Widerstand und wird von allen Intervallen am meisten vom Grundton mitgetragen. Die Oktave hat somit eine herausragende Stellung gegenüber allen anderen Intervallen. Dies ist nicht nur in der Musik so, sondern hat allgemeine Gültigkeit, da die Harmoniegesetze aus der Musik sich auch auf andere Bereiche der Natur übertragen lassen. Es zeigt sich, daß diese Gesetze nicht nur in dem für unser Ohr wahrnehmbaren Frequenzbereich ihre Gültigkeit haben, sondern wahrlich von universellen Charakter sind.

Molekular gestimmte Musik wird, wie planetarisch gestimmte Musik, nach streng harmonikalen Kriterien komponiert, das heißt im Einklang mit gegebenen harmonischen Strukturen und auf Basis der natürlichen Gesetzmäßigkeiten der »Kosmischen Oktave«. Grundlage der kompositorischen Elemente dieser Musik (Tempo, Rhythmus, Tonstufen, Intervalle) sind die im Ultraviolett- respektive im Infrarot-Bereich (UV- und IR-Bereich) physikalisch meßbaren Resonanzen der Moleküle. Die physikalisch eruierten Meßwerte werden dann in den Rhythmusbereich und in den hörbaren Tonbereich oktaviert und bilden so die Grundlage der gesamten musikalischen Komposition.

Der Klang der psychotropen Moleküle (psychoaktive Substanzen) ist von relevanter Bedeutung, da auf musikalischem Wege die Schwingungsstruktur des Moleküls erfahrbar wird, ohne daß man dabei die entsprechende Substanz erwerben, besitzen oder konsumieren muß. Zudem berichteten Konsumenten von Cannabis, daß sie beim Hören von auf THC gestimmter Musik, weniger geraucht haben als üblich und dennoch gleichermaßen high waren. Auch Konsumenten von Ecstasy (MDMA) berichteten, daß sie beim Hören von auf MDMA gestimmter Musik eine verstärkte empathische und entakdogene Wirkung verspürten und während dessen weniger gekifft hätten und auch sonst weniger den Drang verspürten, weitere Drogen zu konsumieren. Ersten Beobachtungen zufolge scheint eine Musik, die auf die Schwingungsstruktur psychotroper Substanzen eingestimmt ist, geeignet zu sein, bei den Hörern die Konsumintensität der entsprechenden Substanz zu reduzieren. Offenbar scheint diese Art von Musik auch geeignet zu sein, als Substitut (Ersatzmittel) Erfahrungs- respektive Genußwirksam für psychotrope Substanzen zu sein.

Von besonderem wissenschaftlichen Interesse sind die harmonikalen Strukturen aller dem Wasserstoff (Element Nr. 1) zugehörigen Frequenzen und die dem Wasserstoff innewohnende Klangstruktur. Da die einzelnen Frequenzen durch ganz bestimmte Arten von Elektronensprünge und den zugehörigen Energieniveaus determiniert sind, offenbart die Klangstruktur des Wasserstoffes den Zuhörenden auch wesentliche Elemente der Quantenphysik – auf dem Wege der Akustik mittels Klangbilder. Weit mehr als die Hälfte aller Atome im Universum sind Wasserstoffatome. Deshalb sind die dem Wasserstoff eigenen Frequenzen tonangebend im Universum, da sie häufiger vorkommen als alle anderen Frequenzen zusammen. Die Wasserstoffspektren gehören zu den universell bedeutsamen harmonikalen Strukturen.

Hermann Hesse erhielt für sein »Glasperlenspiel« im Jahre 1946 den Nobelpreis für Literatur. Das Glasperlenspiel ist ein Roman, dessen zentrales Thema ein »Spiel« ist, dessen Grundsätze in den Sphärenharmonien zu finden sind: »... eine neue Sprache, nämlich eine Zeichen- und Formelsprache, an welcher die Mathematik und die Musik gleichen Anteil hatten, in welcher es möglich wurde, astronomische und musikalische Formeln zu verbinden, Mathematik und Musik gleichsam auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen.« Die auf diesem Kongreß vorgetragenen Kompositionen basieren auf dem Oktavgesetz, jener Zeichen- und Formelsprache, in der Strukturen und Formeln aus der Natur (von der Astronomie bis zur Atomphysik) ihren widerhall finden.


Hans Cousto – Einführung in die kosmische Oktave
mit live vorgetragenen Klangbeispielen von »Akasha Project« (Samstag, ca. 19:00 Uhr)


Untersucht man die Spektrallinien des Wasserstoffs, sieht man eine Anzahl schmalbandiger Peaks (Maxima), deren Erscheinungsbild sich in einfachen mathematischen Reihen beschreiben läßt. Diese Reihen werden nach Ihren Entdeckern (Lyman, Balmer, Paschen, Brackett, Pfund) benannt. Sie markieren die Elektronensprünge innerhalb des Atoms und sind gewissermaßen sein 'Fingerabdruck'. Transponiert man diese spektralen Peaks um ca. 40 Oktaven nach unten, werden sie für unsere Ohren als Töne wahrnehmbar.

1999 berechnete der Schweizer Mathematiker und Musikwissenschaftler Hans Cousto unter Anwendung der Oktavierungsformel die vollständigen Reihen der oktavanalogen Töne der Wasserstoffatome. Mit dieser Arbeit lieferte Cousto ein wichtiges Indiz dafür, daß harmonische Gesetzmäßigkeiten auch auf der Quantenebene der Atome ihre Gültigkeit behalten. In seinem Vortrag wird Hans Cousto die Berechnungen und deren Bedeutung erklären und erläutern.

Quantenmusik ist eine sich selbst komponierende Musik, da die Elektronensprünge des Atoms vorgeben, welcher Ton wann hörbar ist. Darüber hinaus werden oktavanaloge Frequenzen auch zur Modulation der Klangparameter eingesetzt, so daß die Klänge selbst 'wasserstoffmoduliert' sind. In der Performance des Komponisten und Musikers »Akasha Project« werden die Anteile der verschiedenen spektralen Reihen und ihrer Grenzwerte, die Tiefen der tonalen Modulationen sowie die Oktavierungen für Frequenz und Rhythmus live gesteuert. Dadurch entsteht eine akustische Reise durch die atomare Wirklichkeit, die vertraut und fremd zugleich wirkt. Wasserstoff ist die atomare 'Stammzelle' unseres Universums. Sämtliche Materie und somit die Welt, in der wir leben und damit letztendlich auch wir selbst, sind aus dem Wasserstoff entstanden. Meditationen mit den Klängen des Wasserstoffs können einen Eindruck darüber vermitteln, was die Welt in ihrem Innersten zusammen hält.
 
Hans Cousto: H2 - Der Klang der Wasserstoffmoleküle: http://www.planetware.de/tune_in/Wasserstoff.html
Akasha Project: http://www.akashaproject.de/htmlde/praxis.html



Micky Remann
Klangwirkstoff unter Wasser (Samstag, ca. 20:30 Uhr)

Der Schriftsteller und Medienkünstler Micky Remann hat sich seit 20 Jahren dem Wirken von Klängen unter Wasser verschrieben und verwandelt mit dem von ihm entwickelten »Liquid Sound System«® Thermalbäder zu Veranstaltungsräumen für Unterwasserkonzerte. In der Toskana Therme Bad Sulza (Thüringen) und der Toskana Therme Bad Schandau (Sachsen) ist er Kulturdirektor, im Berliner Liquidrom war er es von 2002 - 2005. In seinem Vortrag wird Micky Remann von seinen vielfältigen Erfahrungen mit der Unterwassermusik berichten.

Das »Liquid Sound'-Konzept inszeniert Klang-, Licht- und Videotechnik zu einer Symphonie aus Musik, Licht, Farbe und Bildern im Wasser. Das schwerelose Schweben im körperwarmen Salzwasser regt Fantasie und Sinne musisch und harmonisch an. Das »Liquid Sound Team« sammelt seit 15 Jahren das Know How, Multimediatechnik ins Design, in die Architektur und die Planung neuartiger Thermen zu integrieren und die Schnittstellen zu Kunst, Heilung, Unterhaltung und High-Tech zu pflegen. Das Ergebnis ist für Menschen attraktiv, die Musik lieben, die das Wasser lieben und die auf die Reize des 'Badens in Licht und Musik' neugierig sind. »Liquid Sound«® stellt die Weichen neu, indem es die Therme zum modernen Kunstraum macht – und damit einen neuen Grund schafft, sich dem alten Genuß des Badens hinzugeben.
 
Liquid Sound: http://www.liquidsound.com/



Lutz Berger
Von exotischen Klängen und psychoakustischen Wirkstoffen (Samstag, ca. 21.30)


Lutz Berger wurde in Heidelberg geboren und wuchs in Mosbach auf. Dort bekam er mit vier seine erste Geige und mit fünf hatte er den ersten Auftritt im Radio. Das prägte ihn und entsprechend ging es (musikalisch) weiter, wenn auch aus unterschiedlichen Perspektiven. In den 70er Jahre lebte er wieder in Heidelberg, spielte in verschiedenen Bands, fand aber keine Gesprächspartner für Fragen zur Quantenphysik und zum Paradigmenwechsel. In den 80er Jahren gründete er die Firma »Brain Tech« zur Entwicklung und zum Vertrieb von Mindmachines. In den 90er Jahren standen medizinisch-psychologische Musikprogramme im Zentrum des Tätigkeitsfeldes, dabei wurden bedeutende fortschritte sowohl in der Forschung als auch in der klinischen Anwendung von Musik gemacht. Nach der Jahrtausendwende veröffentlichte Lutz Berger seine Erfahrungen in den zwei Bänden »Musik, Magie und Medizin«. Von diesen Erfahrungen wird Lutz Berger in seinem Vortrag berichten.
 
Musik, Magie und Medizin: http://www.musikmagieundmedizin.de/


Jens Zygar
Eine integrale Betrachtung der Venuspassage am 06. Juni 2012 (Samstag, ca. 22:30 Uhr)


Jens Zygar wurde 1960 in Moers am Niederrhein geboren, lebte während seiner Kindheit in Liberia (Westafrika), wo er mit der afrikanischen Trommelei Freundschaft schloß. Nach Deutschland zurückgekehrt, verbrachte er seine restliche Schulzeit an der Nordseeküste, um anschließend in Hamburg ansässig zu werden. Dort gründete er 1985 das »KlangHaus«, einem Zentrum für Performance und Klangtherapie, in dem die Arbeit mit europäischen Gongs im Mittelpunkt stand. Mit den verschiedenen Klangqualitäten europäischer Gongs wurden spezifische Atmosphären  klanglich dargestellt und ermöglichten dem individuellen Bewußtsein einen meditativen Zugang in andere Welten der Wahrnehmung und Aufmerksamkeit.

In Zusammenarbeit mit PAISTE, dem weltgrößten Instrumentenhersteller im percussiven Bereich, entstand das weltweit innovative Konzept der Planetengongs (nach Berechnungen von Hans Cousto). Jens Zygar ist der einzige Musiker, der auf einem kompletten Satz planetarisch gestimmter Gongs spielt und mit diesen Instrumenten eine zukunftsweisende Form der meditativen Instrumentalmusik geschaffen hat. Durch die Interaktion mit dem Forscherkreis der »Kosmischen Oktave« unter der Ägide des Harmonikers Hans Cousto hat sich eine bis in die Jetztzeit fruchtbare Klangforschung ergeben, die in einer konsequenten neuorientierten kosmischen Stimmungsweise auf Grundlage sphärenharmonikaler Betrachtungen in der Lage ist, eine Synthese von Wissenschaft und Kunst innerhalb musikalischer Programme darzubieten. Durch die 1989 begründete Zusammenarbeit mit Steve Schroyder im »Star Sounds Orchestra« entstand eine zukunftsweisende Form kosmischer Musik, die in verschiedensten Produktionen ihren Ausdruck fand und findet, so u.a. auch in der Vertonung bestimmter Planetenkonstellationen. So spielte das »Star Sounds Orchestra« in den verschiedensten Ländern in Europa, Afrika, Asien und Amerika auf Festivals planetarisch gestimmte Kompositionen an Orten, von denen aus totale Sonnenfinsternisse gut zu sehen waren.

Eine besondere Planetenkonstellation ist zum Beispiel auch eine Venuspassage. Dabei ist die Venus nicht als Morgen- oder Abendstern zu sehen, sondern als kleiner dunkler Punkt diekt vor der Sonnenscheibe. Venuspassagen gehören zu den Himmelsereignissen, die so selten sind, daß trotz ihrer regelmäßigen Wiederkehr viele Menschen sie niemals beobachten können. Die letzte Venuspassage fand am 8. Juni 2004 statt. An diesen Tag war auf der halben Weltkugel zu sehen, wie der Planet Venus als kleiner schwarzer Punkt vor der Sonnenscheibe vorbeizog. Dem durch eine Sonnenfinsternisbrille geschützten Auge war im Laufe mehrerer Stunden dieser Anblick geboten, sofern Wolkenlücken es zuließen. Die nächste Venuspassage wird am 6. Juni 2012 stattfinden, dann dauert es über 100 Jahre, bis wieder eine Venuspassage zu sehen sein wird. Jens Zygar wird in seinem Vortrag auf dieses besondere Himmelsereignis hinweisen und über das Zustandekommen von Venuspassagen berichten.

Die letzten Venusdurchgänge waren jeweils am:
5. Juni 1518 + 8 Jahre >>> nächster Venusdurchgang
2. Juni 1526 + 105,5 Jahre >>> nächster Venusdurchgang
6. Dezember 1631 + 8 Jahre >>> nächster Venusdurchgang
4. Dezember 1639 + 105,5 Jahre >>> nächster Venusdurchgang
6. Juni 1761 + 8 Jahre >>> nächster Venusdurchgang
3. Juni 1769 + 105,5 Jahre >>> nächster Venusdurchgang
9. Dezember 1874 + 8 Jahre >>> nächster Venusdurchgang
6. Dezember 1882 + 105,5 Jahre >>> nächster Venusdurchgang
8. Juni 2004
+ 8 Jahre >>> nächster Venusdurchgang
Die nächsten Venusdurchgänge finden statt jeweils am:
6. Juni 2012 + 105,5 Jahre >>> nächster Venusdurchgang
11. Dezember 2117 + 8 Jahre >>> nächster Venusdurchgang
8. Dezember 2125 + 105,5 Jahre >>> nächster Venusdurchgang
11. Juni 2247 + 8 Jahre >>> nächster Venusdurchgang
9. Juni 2255


Jens Zygar / Star Sounds Orchestra / Biographien: http://www.planetware.de/musik/Star-Sounds-Orchestra/sso-bio.html
Venuspassagen: http://www.venus-transit.de/index1.html


Konzerte

Star Sounds Orchestra: http://www.planetware.de/musik/Star-Sounds-Orchestra/sso-chronik.html
Laudert: http://www.myspace.com/laudert
Robert Templa: http://www.myspace.com/roberttempla
Pank D: http://www.pankd.de/
Akasha Project: http://www.akashaproject.de/
Morphon: http://www.klangwirkstoff.de/html-de/morphon.html
u.a.m. wie: Sphere-Ra, Motom, Devas, ...

Das genaue line-up gibt es ca. eine Woche vor der Veranstaltung auf der Website von »Klangwirkstoff«.
 
Klangwirkstoff: http://www.klangwirkstoff.de/



Visuals

Trigger.ch

Nadia Honarchian und Claude Steiner arbeiten seit Anfang der 90er Jahre als Projektionskünstler unter dem Namen »Trigger.ch« an Techno-Partys, Modeschauen und Multimedia-Anlässen. Als Grundlage für Lichtinstallationen, Videoprojektionen und Raumgestaltung nehmen sie ihre eigenen Bilder und präsentieren diese somit auf eindrückliche Weise außerhalb von Galerien und Kunstbetrieb. Diese Installationen sind einmalig, weil sie immer in Wechselwirkung mit Raum, Anlaß und Musik entstehen. So wird das Videomaterial schon bei der Erstellung auf die Musik abgestimmt durch Synchronisation mit dem Grundtempo und dem Bestreben, mit passenden Bildern die musikalische Stimmung zu ergänzen. Und während der Party generiert schließlich der Live-Mix eine Symbiose zwischen Klang und Bild.
 
Trigger. ch: http://www.trigger.ch/


Pyromania Arts Foundation presents Sonic Sculptures
Boris Hiesserer präsentiert Alexander Lauterwasser


Ein Element der Schwingungsforschung ist die Sichtbarmachung von Klangschwingung (mittels eines Sinustones) an Wassertropfen, die auf eine Klangmembrane gesetzt werden. Ihre rhythmisch-tänzelnde Bewegung einerseits und ihre sich abhängig von der Frequenzhöhe entwickelnde geometrische Formbildung andererseits lassen diese Tropfenphänomene zu außerordentlichen Zeugnissen der formschaffenden Kraft von Klangschwingungen werden. Ein zweites Element sind die »Wasser-Klang-Bilder«, welche die formbildenden Kräfte von Klängen auf ebenso eindrückliche Weise verdeutlichen.

Was der griechische Philosoph Heraklit mit »Alles fließt« formulierte, beschreibt die indische Harmonielehre mit dem Begriff »Nada Brahma«. Seit jeher besfassen sich Metaphysik und Wissenschaft mit dem Element Wasser und seinen faszinierenden Eigenschaften - bevor die reduktionistischen Wissenschaft der letzten Jahrhunderte das nasse Element der Welt der Magie entriß, es entzauberte und als »H20« in die wissenschaftlichen Lehrbücher einpferchte. Nun jedoch hat der Kymatiker Alexander Lauterwasser dem Wasser seine Resonanzfähigkeit entlockt! Im Namen des »Doors of Perception Ethic Committees« & der »Pyromania Arts Foundation« (Heidelberg) präsentiert uns Boris Hiesserer einen Forscherkollegen, dessen Arbeit die getrennten Welten von Kunst, Wissenschaft und Philosophie auf höchst ästhetische Art & Weise zu einem neuen Weltverständniss vereint.
 
Pyromania Arts Foundation: http://www.pyromania-arts.de/


Berlin, den 10. September 2007
Redaktion Webteam Eve & Rave e.V. Berlin

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